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Notruf
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Bilder und Text © 2007 Arbeiter-Samariter-Bund Deutschland e.V.

Der Notruf ist ein wichtiges Bindeglied in der Rettungskette. Er ist vielfach die erste Maßnahme, die von Unfallzeugen ergriffen wird, noch bevor das Ausmaß der Notfallsituation  erfasst ist.

Bei einem Notfall wird von allen Betroffenen und den ersten Helfern rasche Hilfe  durch den Rettungsdienst erwartet. Diese kann umso wirkungsvoller sein, je qualifizierter die Angaben im Notruf gemacht werden können. Daher  steht der Notruf innerhalb der Rettungskette nicht  ganz am Anfang. Dennoch zählt  er zu den Sofortmaßnahmen. Generell gilt:

Notruf so früh wie möglich!

Mit dem Notruf können wichtige Informationen übermittelt werden, damit alle erforderlichen Rettungsmittel frühzeitig auf den Weg gebracht werden können. Verschaffen Sie  sich zunächst einen Überblick über die Gesamtsituation.

Gibt es besondere Gefahren für die Rettung der Verletzten?

Wie viele Personen sind betroffen?

Wo  genau ist der Unfallort?

Besteht Lebensgefahr?

  • Sprechen  Sie betroffene Personen an, um festzustellen, ob diese bewusstlos sind und lebensrettende Maßnahmen ergriffen werden müssen.

Aufgrund der bis dahin gewonnenen Erkenntnisse können die wesentlichen Informationen im Notruf weitergegeben werden.

  • Beauftragen Sie jemand, den Notruf abzusetzen, wenn weitere Helfer oder Unfallzeugen vor Ort sind.

  • Setzen Sie selbst den Notruf ab, bevor weitere Maßnahmen ergriffen werden, wenn Sie alleine sind.

  • Veranlassen Sie erneut einen Notruf, wenn sich die Situation verändert oder weitere Hilfe erforderlich wird.

Notrufnummer

In Deutschland sind  die Leitstellen, die über den Einsatz der Rettungsmittel entscheiden, unter der Notrufnummer 112 der Feuerwehr anzusprechen. Dort, wo die Feuerwehren nicht selbst den Rettungsdienst betreiben, wird der Notruf unmittelbar an den zuständigen Rettungsdienst weitergeschaltet.

Die Notrufnummer "112" - wie auch die "110" zur Polizei - kann überall ohne Vorwahl gewählt werden und erwirkt eine Vorrangschaltung, sodass auch bei  Überlastung des Telefonnetzes sowie selbst bei Stromausfall eine Verbindung zu Stande kommt.

In einigen Bereich kann zur Alarmierung des Rettungsdienstes - ggf. mit jeweiliger Vorwahl, jedoch ohne Vorrangschaltung - alternativ die Rufnummer 19 222 gewählt werden, um den Rettungsdienst direkt anzusprechen.

Der Missbrauch der Notrufnummer und die Beschädigung von Notrufeinrichtungen ist strafbar.

Die "112" kann seit 1996 europaweit als Euro-Notruf gewählt werden, auch wenn in  einzelnen Staaten jeweils noch die bisher verwendeten Rufnummern eingerichtet sind. Die Empfangsstellen  sind verpflichtet, den Notruf entsprechend weiterzuleiten.

Notrufmöglichkeiten

Die heutige Technik bietet unterschiedliche Möglichkeiten den Rettungsdienst zu alarmieren:

  • nächstgelegenes Telefon zu Hause / im Betrieb

    • Im jeweiligen Bereich geltende Notrufnummern müssen in der Nähe des Telefons - auch für  Ortsfremde - gut sichtbar sein.

    • Bei schnurlosen Telefonen und Telefonen von ISDN-Anlagen kann nach Ausschalten der Hauptsicherung, z.B. nach  einem Stromunfall, erst nach Wiedereinschalten telefoniert werden. Hierbei Eigensicherung und Absichern des Notfallortes beachten!

  • Handy / Mobiltelefon

    • Ein Mobiltelefon ist - auch ohne Netzkarte - für den Notruf nutzbar. Außer der Zifferneingabe "112" kann die Verbindung auch mittels  einer SOS-Taste gewählt werden. Je nach Standort wird eine Verbindung zum Nachbarort hergestellt. Geben Sie den Gemeindenamen des Notfallortes an.

  • öffentlicher Fernsprecher

    • Münzfreier Notruf - bei Kartentelefonen auch ohne Telefonkarte möglich.

  • Linienbus, Straßenbahn, Taxi

    • Der Fahrzeugführer gibt einen Notruf über Funk an seine Zentrale, die diesen an die Rettungsleitstelle weiterleitet.

  • Polizei- / Feuerwehr-Rufsäulen

    • Vereinzelt bieten besondere Rufsäulen münzfrei eine Direktverbindung zur Polizei oder Feuerwehr.

  • Notruftelefone

    • In ländlichen Regionen am Straßenrand, auf Parkplätzen oder an öffentlichen Gebäuden bieten Notruf-Telefonkästen eine münzfreie Direktverbindung. Hinweisschilder kündigen diese Notruftelefone  an.

  • Notrufsäulen

    • Die Notrufsäulen an Bundesautobahnen (hier alle zwei Kilometer) sowie an Land- und Schnellstraßen bieten  auch in entlegenen Gebieten die  Möglichkeiten eines Notrufs.

    • Durch das Öffnen einer Klappe wird   eine Verbindung hergestellt und der Notruf zur Rettungsleitstelle weitergeleitet. Bei geöffneter Klappe sind die Angaben zum Standort des Gerätes ablesbar.

    • Hinweise   zum Auffinden: Insbesondere an Autobahnen weisen kleine schwarze Dreiecke auf den Leitpfosten den Weg zur nächstgelegenen Notrufsäule.

    • Wenn Sie der angezeigten Richtung folgen, brauchen Sie auf  Autobahnen nicht weiter als einen Kilometer laufen.

    • Achtung: Wartezeit

    • Technisch bedingt können bei einigen Notrufmeldegeräten bis zu 20  Sekunden vergehen, bevor die Verbindung aufgebaut ist.

    • Haben Sie etwas Geduld!

Jede Aussage ist wichtig,

sprechen Sie langsam und deutlich!

Notruf -  Inhalt

Fünf W's helfen, die Fragen der Rettungsleitstelle zu beantworten:

  • Wo ist der Notfallort?
    • Machen Sie möglichst genaue Angaben zum schnellen Auffinden des Notfallortes durch den Rettungsdienst:

      • In der Gemeinde / Stadt:
        • Gemeindename und Ortsteil,
        • Straße,
        • Hausnummer / Orientierungspunkte (Stockwerk, Eingang, Name des Bewohners)

      • Auf Autobahnen, Landstraßen, Schnellstraßen:

        • Autobahn- / Straßennummer (z.B. A 3 / B 455)

        • Fahrtrichtung (z.B. in Richtung Frankfurt)

        • Streckenkilometer (z.B. Kilometer 143,5)

  • Was ist passiert?
    • Eine kurze Beschreibung der Notfallsituation (z.B. Vergiftung) und besondere Gefahren (Feuer, eingeklemmte Personen oder Ähnliches) gibt einen Überblick für einzusetzende Rettungsmittel und Fachkräfte.

  • Wie viel Verletzte gibt es?
    • Die (möglichst vorher festgestellte)  Anzahl der Verletzten oder Erkrankten bestimmt den Umfang der einzusetzenden Rettungsmittel. Nennen Sie bei Kindern auch das Alter!

  • Welche Art von Verletzung / Erkrankung?
    • Erkannte Verletzungen oder auffällige Krankheitsmerkmale helfen, die Rettungsmittel und Fachkräfte (z.B. Notarzt) gezielt einzusetzen.

  • Warten auf Rückfragen
    • Das Gespräch wird immer von der angerufenen Stelle und erst dann beendet, wenn keine Rückfragen mehr erforderlich sind.
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Stand: 20. Dezember 2007

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