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Hanta
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Haemorrhagisches Fieber mit renalem Syndrom (HFRS, Koreanisches haemorrhagisches Fieber, Hanta-Virusinfektion)

Reservoir: Das Reservoir besteht in Mäusen und Ratten. Die Tiere haben eine symptomlose Infektion.

Übertragung: Die Nagetiere sind lange infektiös und scheiden das Virus über den Urin, den Speichel und die Faeces aus. Bei dem Kontakt mit dem infizierten Material wird das Virus auf den Menschen übertragen. Auch aerogen (staub), Kontamination (Lebensmittel) und bei der beruflichen Arbeit als Landwirt u.ö. ist eine Infektion möglich. Laborinfektionen sind bekannt. Eine Übertragung von Mensch-zu-Mensch ist nicht möglich.

Vorkommen: Es wird angenommen, dass die Erreger weltweit verbreitet sind. Das Puumela-(Nephropathia epidemica)-Virus ist in Skandinavien und Eurasien verbreitet. Das Seoul-Virus kommt in den Großstädten von Korea, China und Japan vor.

Symptome: 30 % der Infektionen verlaufen ohne Symptome. Vor allem durch die europäischen Erreger werden milde Erkrankungen berichtet. Bei den fernöstlichen Erregern wird ein Mittelwert von 15 % an Toten dokumentiert. Die Todesrate ist abhängig von der medizinischen Versorgung und beträgt zwischen einem und 50 %.

Es kommt zu einem plötzlichen Fieberausbruch und einer grippalen Symptomatik in der Initialphase. Zwischen den dritten und siebten Krankheitstag kleine Blutungen. Zusätzlich kommt es für zwei bis drei Tage zu einem akute bedrohlichen Blutdruckabfall und sämtliche Formen der Bewusstseinsstörungen. Nun geht der Patient in eine oligurische Phase über, die von schwersten Blutungen im Magen, Darm und Gehirn, peritonealen und retroperitonealen Ergüssen, Lungenödem, Hämatemesis und Melaena (Teerstuhl) geprägt ist. Hält das Fieber weiter an ist die Prognose eher ungünstig. Wenn die Patienten die vierte bis fünfte Woche der Erkrankung überstehen verbessert sich wieder die Nierenfunktion. Es setzt eine starke Diurese ein und die Blutungsneigungen gehen zurück. Die Ödeme gehen zurück. Die Erholung dauert Monate. Dabei ist besteht konstant eine Anämie.

Häufigkeit: In China wurden Infektionen mit bis zu 40.000 klinisch behandelten Patienten durch die fernöstliche Form des Virus  bekannt. Weitere Epidemie-Gebiete sind Russland, Korea (Koreanisches hämorrhagisches Fieber) und Japan. Die Nephropathia epidemica wird im nördlichen Skandinavien, im westlichen Russland, in den Balkanländern Griechenland und Rumänien registriert.

Prognose: Es kommt häufig zu letalen Ausgängen. Die Erreger im eurasisch-skandinavischen Raum lösen ein milderes Krankheitsbild aus.

Maßnahmen: Für den Rettungsdienst bleibt nur eine symptomatische Therapie. Das gleiche gilt eigentlich auch für die Klinik. Die Flüssigkeits- und Elektrolytverluste sind auszugleichen. Klinisch kann eine Dialyse notwendig werden. Die Patienten sind streng zu isolieren. Nur in einem Sicherheitslabor darf mit den Patientenproben gearbeitet werden.

Prophylaxe: Ex existiert kein Impfstoff. Es bleibt als Prophylaxe nur allgemeine Schutzmaßnahmen in den betroffenen Gebieten.

[Hanta] [Krim-Kongo]

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Copyright © 2007 Ralf Rebmann
Stand: 21. Oktober 2007