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Muskatnuss
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Muskatnuss Bild01
Muskatnuss Bild02

Myristica fragans Houtt.

Synonym: Myristica officinalis L.f.

Name: Muskatnussbaum

Beschreibung: Der tropische Baum kann eine Höhe bis zu 30 Metern erreichen. Die Blätter sind dunkelgrün und länglich-oval. In den Blattachseln entspringen die männlichen und die weiblichen Blüten. Aus diesen entwickelt sich eine pfirsichähnliche Frucht mit fleischiger Hülle, in der sich die Kerne befinden. Die Kerne haben eine stumpf-eiförmige, rundlich-eiförmige oder annähernd kugelige Form und sind 2 bis 3,3 cm lang, bis zu 2 cm dick. Die bräunliche Farbe geht durch das Kalken in weiß über.

Vorkommen: Die Heimat des Muskatnussbaumes ist der tropische Regenwald der Molukken und der Band-Inseln.

Giftige Teile: Die Muskatnuss ist giftig.

Wirkung: Die Muskatnuss hat durch die Abbauprodukte ihrer Inhaltsstoffe eine geringe Bedeutung als Rauschgiftdroge. Eine Menge zwischen 5 - 30 g kann eine halluzinogene Wirkung entwickeln. Die Inhaltsstoffe werden zu mescalin- und amphetaminähnlichen Substanzen abgebaut. Im Gegensatz zur Mescalin- oder LSD-Vergiftung treten visuelle Halluzinationen weitaus weniger auf. Das Gefühl für die Zeit und den Raum geht aber, mit leichten Veränderungen des Bewusstseins, verloren. Als Nachwirkung des Rausches tritt meist eine derartige Aversion gegen den Geschmack der Muskatnuss ein, so dass sie meist nur ein- bis zweimal als Rauschmittel benutzt wird. Solche Vergiftungen können aber auch durch eine versehentliche Überwürzung von Speisen zustande kommen, wie mir persönlich berichtet wurde. Die Muskatnüsse sind für Kinder sehr giftig. Ein acht Jahre alter Junge verfiel nach dem Verzehr von zwei Nüssen in ein tiefes Koma und verstarb nach 20 Stunden. Bei Erwachsenen kommt es ab einer Menge von 5 g innerhalb von 1 - 7 Stunden zu brennenden Schmerzen im Bauchbereich, die zum Teil mit Erbrechen, Schwindel, Kopfschmerzen, Unruhe und einer Reizung der Harnwege begleitet sind. Der Betroffene verspürt einen Druck auf der Brust und Todesangst. Der zunehmende Stumpfsinn wird durch periodisch auftretende Delirien und heftigen Bewegungen unterbrochen. Eine geringe Beschleunigung der Atmung, Bewusstseinsstörungen bis zum Koma und unter Umständen ein Schock sind weitere Anzeichen. In einem Fall wurde der Verlust des Sehens und der Sprache über einen Zeitraum von zwei Tagen beobachtet. In der Regel tritt nach 24 Stunden, oder bei sehr hohen Dosen erst nach mehreren Tagen, eine vollkommene Erholung ein.

Maßnahmen: Bei einer Vergiftung ist sofort  medizinische Kohle zu verabreichen. Das Auslösen von Erbrechen ist oft wegen den Bewusstseinsstörungen unmöglich und auch nicht angezeigt. Danach muss eine ständige Kontrolle der lebenswichtigen Funktionen durchgeführt, der Notruf abgesetzt und der Kontakt mit einer Giftinformationszentrale hergestellt werden.

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Stand: 20. Dezember 2007

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