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Biss von Crotalus adamanteus In Florida versuchte ein 12jähriger Junge eine Crotalus adamanteus von 120 cm Länge mit der Hand zu fangen. Er wurde sofort in die linke Hand gebissen. Es kam gleich zu starken Schmerzen. Der Junge band sich selbst mit einem Schnürsenkel den Arm ab und erreichte innerhalb von 15 Minuten eine Klinik. In der Aufnahme gab der Patient starke Schmerzen an. Er war ansprechbar und sehr blass. Im linken Daumenballen waren auf der Innenseite die Bissstellen zu erkennen. Sie wurden durch Einschnitte vergrößert. Der Patient erhielt eine lockere Staubinde und die Hand wurde 35 Minuten mit Eis gekühlt. Erst eine Stunde nach dem Biss erhielt der Junge eine Ampulle des Antiserums subkutan und eine Ampulle intravenös. Das Ödem breitete sich auf den Unterarm aus. Der Patient trübte ein und erbrach mehrmals Blut. Zwei Stunden nach dem Unfall hatte sich das Ödem bis zum Ellenbogengelenk ausgebreitet. Die Innenseite der Hand hatte sich bläulich verfärbt. Auch die Vitalparameter wurden zusehends schlechter. Der Blutdruck sank auf 86/40 mm Hg. Nun wurden drei weitere Ampullen des Antiserums in den betroffenen Arm intramuskulär verabreicht. Trotz allem kam es zu einer Verschlechterung des Zustands. Wieder eine halbe Stunde später hatte das Ödem die Achselhöhle erreicht und griff auf die rechte Hälfte des Körpers über. Es wurde erneut eine Ampulle des Antiserums intramuskulär appliziert. An der Innenseite der Hand zeigten sich hämorrhagische Unterblutungen. Es entstanden blutgefüllte Hautblasen. Die Spitzen der Finger waren mittlerweile blau angelaufen, aber immer noch durchblutet. An dem niedrigen Blutdruck änderte sich nichts. Eine Fasziotomie von Arm und Hand wurde angedacht, aber letztendlich nicht vorgenommen. Nun erhielt der Patient zwölf Ampullen des Antiserums in physiologischer Kochsalzlösung infundiert. Er hatte damit insgesamt 180 ml Antiserum erhalten. Nach dieser Gabe kam es zu einer deutlichen Besserung des Patienten. Er bekam 500 ml Bluttransfusion. 14 Stunden nach dem Unfall waren die Finger der linken Hand wieder komplett zu bewegen und die Durchblutung war normal. Die Laborparameter gingen ebenfalls in den normalen Bereich zurück. Sieben Tage nach dem Biss war eine allergische Reaktion auf das Antiserum, mit einem dezenten Ausschlag der Haut am ganzen Körper, zu erkennen. Nach der Therapie mit Antihistaminika war die Symptomatik nach zwei Tagen nicht mehr zu sehen. Nach drei Wochen war die Bisswunde gut verheilt und der Patient konnte entlassen werden. Es blieb eine Gefühllosigkeit um die Bissstelle. Quelle: McCollough, N.C., Gennaro, J.F.: Evaluation of venomous snake bite in the Southern United States from parallel clinical and laboratory investigations. Development of treatment. J. Florida Med. Assoc. S. 959 (1963) |
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