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Biss durch Crotalus durissus terrificus Bei der Arbeit auf dem Feld wurde im Staat São Paulo in Brasilien ein 27jähriger Landarbeiter von Crotalus durissus terrificus in die linke Hand gebissen. Erst nach drei Stunden kam er in einer Klinik an. Bei der Aufnahme klagte der somnolente Patient über starke Schmerzen in der Muskulatur. Zusätzlich zeigte der Patient eine Ptosis (Unbeweglichkeit der Augen und halb geschlossene Augenlider). Die Herz-Kreislauf-Werte lagen im Normbereich. An der Bissstelle waren keine pathologischen Veränderungen zu erkennen. Der Patient bekam polyvalenten Grubenotter-Antiserum intravenös und eine hochdosierte Infusionstherapie. Trotz dieser Maßnahmen reduzierte sich die Urinausscheidung immer weiter. Der Urin verfärbte sich zusätzlich dunkel. Es kam nach 24 Stunden zu einer Anurie. Der Patient wurde ab dem zweiten Tag hämodialysiert. Nach 36 Stunden produzierten die Nieren langsam wieder kleine Mengen an Urin. Erst nach einem Zeitraum von einer Woche war die Harnausscheidung wieder im normalen Bereich. Im Labor war eine Rhabdomyolyse (Auflösung der Skelettmuskulatur) zu erkennen. Im Serum und im Urin konnte Myoglobin nachgewiesen werden. Hämoglobin wurde nicht gefunden. 28 Tage nach dem Bissunfall konnte der Patient geheilt mit einer normalen Tätigkeit der Nieren entlassen werden. Durch die Freisetzung des Myoglobins war ein Nierenversagen befürchtet worden. Quelle: Azevedo-Marques, M.M., Hering, S.E., Cupo, P.: Evidence that Crotalus durissus terrificus (South American rattlesnake) envenomation in human causes myolysis rather than hemolysis. Toxicon 25, 1163 (1987) |
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