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Biss durch Dendroaspis polylepis Beim Versuch eine zwei Meter lange schwarze Mamba (Dendroaspis polylepis) zu fangen wurde ein 34 Jahre alter Mann in Südafrika durch die Hose und den Strumpf gebissen. Er spritzte sich selbst 10 ml Antiserum intramuskulär um die Bissstelle. Weitere fünf Minuten spritzte ihm seine Ehefrau nach 50 ml Antiserum intramuskulär. Wieder fünf Minuten später injizierte ein Arzt nochmals 10ml intramuskulär. Erst nach einem Zeitraum von sieben Stunden erreichte der Patient eine Klinik. Bei der Aufnahme hatte er eine verwaschene Sprache, eine deutliche Ptosis und weite, auf Licht reagierende Pupillen zu erkennen. Die Augen konnten nur beschränkt bewegt werden. Herzfrequenz und Blutdruck lagen im Normbereich. Der Patient zeigte keine Atemnot, trotz einer erniedrigten Atemfrequenz. Es wurde eine Glukose-Lösung, aber kein weiteres Antiserum verabreicht. 8½ Stunden nach dem Biss kam es zu einer dramatischen Verschlechterung des Patienten. Es lag eine komplette Lähmung der Muskeln von Augen, Hals, Unterkiefer und Zunge vor. Die weiten Pupillen reagierten nicht auf Licht. Die beweglichen Extremitäten zeigten dezente nicht beherrschbare Muskelzuckungen. Der Patient war immer noch bei vollem Bewusstsein. Nun wurde er tracheotomiert und beatmet und bekam 80 ml Antiserum mit 300 mg einer unbekannten Kortisonpräparates über eine Stunde verteilt intravenös. Nach dem Biss waren mittlerweile 10 Stunden vergangen. Nun reagierten die Pupillen wieder auf Licht. Zwölf Stunden nach dem Biss konnte der Patient wieder den kopf bewegen und nach 24 Stunden war er in der Lage die Augen zu öffnen, aber nicht bewegen. Nun konnte auch die Beatmung eingestellt werden. In der dargestellten Kasuistik hatte erst das intravenös verabreichte Antiserum eine Wirkung. Dies bestätigt, dass Antiserum intramuskulär kaum eine Wirkung erzielen kann. Quelle: Visser, J., Chapman, D.S.: Snakes and snakebite. Venomous snakes and management of snakebite in Southern Africa. Purnell and sons, Cape town (1978) |
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