Tropidolaemus wagleri Namen: Waglers Bambusotter; Wagler's Palm Viper, Wagler's Pit Viper, Temple pitviper, Speckled Pit Viper; Lokale Namen: Ular Kapak Tokong, Ular Bakaw, Ular Krudu Daun, Ular Nanti Bulau, Djalimoo, Ular Engkerudu Daun, Ular Kapak, Babakusui, Timpahasan, Ular Beliong, Engkrudu Unterarten:
Alte Namen:
Vorkommen: Süd-Vietnam (Minh Hai und Song Be), Süd-Thailand (Phang Nga, Pattani, Surat Thani, Nakhon Si Tammarat, Narathiwat und Yala), West-Malaysia, Singapur, Indonesien (Sumatra, Bangka, Mentawei Archipel, Natuna-Inseln, Nias- und Riau-Archipel) Beschreibung: Die Tiere haben eine grüne Färbung, die durch Flecken unterbrochen ist. Sie leben vorwiegend in Bäumen oder Büschen und haben einen sehr gut ausgebildeten Greifschwanz. Weibchen der Waglers Lanzenotter erreichen eine Körperlänge von über einem Meter, maximal bis 1,3 Meter. Sie sind kräftig gebaut und recht schlank wirkend. Männchen dieser Art sind mit maximal knapp 0,8 Metern deutlich kleiner und etwas schlanker als die Weibchen. Die Färbung des Körpers ist vom Alter der Tiere abhängig. Während Jungtiere grün, weiß und rötlich braun gesprenkelt sind und ein braunes Band über dem Auge verlaufend aufweisen, sind adulte, das heißt ausgewachsene, Weibchen schwarz in ihrer Grundfärbung, an den Flanken geht das Schwarz in einen Grünton über und der gesamte Körper ist mit einem variablem Muster aus Flecken, Barren und Bändern gezeichnet. Männchen sind zumeist weniger variabel gefärbt, oft grün mit rötlichen Querstreifen. Aus bestimmten Regionen sind sogar brillantgrüne bis türkisfarbene Individuen bekannt. Die Bauchschuppen sind bei den meisten Exemplaren gelb. Allgemein zählt die Palette von Waglers Lanzenotter an Farben und Mustern zu den breitesten unter den Schlangen. Der herzförmige und wuchtige Kopf der Viper setzt sich stark vom Rest des Körpers ab, er wirkt bei ausgewachsenen Tieren äußerst kantig und ist zur Schnauzenspitze zu etwas aufgeworfen. Über die hoch liegenden, grünlichen Augen, welche eine vertikal geschlitzte Pupille besitzen, zieht sich in der Regel ein schwarzes Band, es reicht von der Schnauzenspitze bis zum Kiefergelenk. Bei Waglers Lanzenotter handelt es sich um eine bei Dämmerung und Nacht aktiv werdende Schlange. Über den Tag liegt das Tier nahezu unbeweglich auf Ästen über Gewässern, oft bewegt es sich tagelang nicht von seinem Ruheplatz weg. Im Gegensatz zu etlichen verwandten Arten ist Waglers Lanzenotter eine äußerst fügsame Spezies, die beinahe nur dann zubeißt, wenn sie in große Bedrängnis gerät und alles andere als aggressiv zu sein scheint. Allerdings ist ihr Biss, wie auch der aller anderen Lanzenottern, blitzschnell, der Name „Lanzenotter“ leitet sich vom schnellen Vorstoß des Vorderkörpers beim Angriff ab - wie eine Lanze. Im buddhistischen Schlangentempel in Penang nehmen die Touristen die Viper auf den Arm und lassen sich damit fotografieren, Bisse sind wohl von dort noch keine bekannt geworden. Toxine: Ihr Gift wirkt in erster Linie als koagulatives Toxin, es schädigt also die Blutgerinnungsmechanismen und kann zu Thrombosen und Embolien führen. Des Weiteren liegt eine zytotoxische Wirkung vor, es lässt also auch Gewebe (vor allem Muskelgewebe) absterben. In Folge der Muskulaturschädigung kann eine Schädigung der Nieren durch Zusetzung der Kapillare mit toten Muskelzellen nicht ausgeschlossen werden. Allgemein ist aber über die Wirkung des Giftes von Waglers Lanzenotter auf den Menschen nicht viel bekannt, da bisher kaum Bisse verzeichnet oder wissenschaftlich wahrgenommen wurden Symptome: Lokale Schwellung, lokale Schmerzen, Nekrosen, Blutgerinnungsstörungen bis zur Ungerinnbarkeit des Blutes. Maßnahmen: Die pressure-immobilization-Methode darf nicht angewendet werden. Diese Maßnahme kann schwere Folgeschäden nach sich ziehen. Die betroffene Stelle ist ruhig zustellen. Der Patient muss liegend in eine Klinik transportiert werden. Die weiteren Maßnahmen bis zur Klinik erfolgen symptomatisch. Der Patient muss mindestens 48 Stunden in der Klinik verbleiben. Die Vollblutgerinnungszeit sollte zwei mal täglich kontrolliert werden. Es existiert ein Antivenin. Das Antivenin sollte nur nach Rücksprache mit einer Giftnotrufzentrale erfolgen. Nach der Antiveningabe ist die Vollblutgerinnungszeit alle 8 bis 10 Stunden zu kontrollieren. Literatur:
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