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Clonidin-ratiopharm® 75 (Kapseln) Clonidin-ratiopharm® 150 (Kapseln) Clonidin-ratiopharm® 300 (Kapseln) Clonidin retard-ratiopharm® 250 (Retardkapseln) Clonidin-ratiopharm® Ampullen Wirkstoff: Clonidinhydrochlorid Stoff- oder Indikationsgruppe: Antihypertonika, zentrale a-Rezeptoragonisten Bestandteile: Clonidin-ratiopharm® 75: 1 Kapsel enthält 0,075 mg Clonidinhydrochlorid; Macrogol, Sorbitol, Sorbitane, Mannitol, Polyole, Glycerol, Gelatine, Farbstoff E 171. Clonidin-ratiopharm® 150: 1 Kapsel enthält 0,15 mg Clonidinhydrochlorid; Macrogol, Sorbitol, Sorbitane, Mannitol, Polyole, Glycerol, Gelatine, Farbstoffe (E 171, E 172). Clonidin-ratiopharm® 300: 1 Kapsel enthält 0,3 mg Clonidinhydrochlorid; Macrogol, Sorbitol, Sorbitane, Mannitol, Polyole, Glycerol, Gelatine, Farbstoffe (E 171, E 172). Clonidin retard-ratiopharm® 250: 1 Retardkapsel enthält 0,25 mg Clonidinhydrochlorid; Maisstärke, Saccharose, Talcum, Schellack, Ethylcellulose, Gelatine, Farbstoffe (E 127, E 171, E 172). Clonidin-ratiopharm® Ampullen: 1 Ampulle zu 1 ml enthält 0,15 mg Clonidinhydrochlorid; Natriumchlorid, Wasser für Injektionszwecke. Anwendungsgebiete: Kapseln/Retardkapseln: Hypertonie, die nicht durch ein Phäochromozytom bedingt ist. Ampullen: Hypertensive Notfälle sowie zur Therapieeinleitung (unter stationären Bedingungen) von schwer beeinflussbaren Hochdruckformen, die nicht durch ein Phäochromozytom bedingt sind. Gegenanzeigen: Diese Arzneimittel dürfen nicht angewendet werden bei:
Besondere Vorsicht ist erforderlich bei:
Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit: Nebenwirkungen: Häufige Nebenwirkungen, insbesondere zu Beginn der Therapie, sind dosisabhängige Sedierung sowie Müdigkeit, Benommenheit und Mundtrockenheit. In der Regel nehmen diese Begleiterscheinungen im Verlaufe der Therapie in Häufigkeit und Schweregrad ab. Gelegentlich können Obstipation, Übelkeit und Erbrechen, Kopfschmerzen, Abnahme von Potenz und Libido, orthostatische Beschwerden wie Schwindel und Kollapsneigung in aufrechter Körperhaltung sowie beim Lagewechsel vom Liegen zum Stehen, Parästhesien, Raynaud-Syndrom, Parotisschmerz sowie allergische Reaktionen in Form von Hautrötungen und Pruritus auftreten. Clonidin kann, insbesondere bei höheren Dosierungen, eine deutliche Bradykardie sowie eine Verstärkung vorbestehender Herzrhythmusstörungen (AV-Blockierungen, AV-Dissoziation) bewirken. Seltene Nebenwirkungen bestehen in Schlafstörungen, depressiver Verstimmung, Wahrnehmungsstörungen, Sinnestäuschungen, Alpträumen, vorübergehenden Verwirrtheitszuständen, Gewichtsabnahme, Gynäkomastie und Akkommodationsstörungen. Insbesondere zu Beginn der Therapie kann eine Gewichtszunahme, bedingt durch Natrium- und Wasserretention, auftreten. In Einzelfällen sind ein anfänglicher (paradoxer) Blutdruckanstieg, Miktionsstörungen sowie eine Verstärkung einer bestehenden Herzinsuffizienz beschrieben worden. Vereinzelt wurden unter Clonidin-Therapie eine vorübergehende Veränderung der Leberfunktionstests, ein positiver Coombs-Test und eine Minderperfusion der Niere beobachtet. Hinweise: Bei schneller i.v. Injektion von Clonidin-ratiopharm® Ampullen kommt es vorübergehend durch periphere mimetische Wirkung zu Blutdruckanstieg. Bei plötzlichem Absetzen von Clonidin, insbesondere nach langfristiger Therapie und/oder höheren Dosierungen, sind lebensbedrohliche Entzugserscheinungen (Rebound-Phänomene) in Form von krisenhaftem Blutdruckanstieg sowie Tachykardie, Unruhe, Nervosität, Zittern, Kopfschmerzen und/oder Übelkeit beschrieben worden. Die Dosis muss daher langsam stufenweise reduziert werden. Ein Absinken der Herzfrequenz auf unter 56 Schläge pro Minute sollte während der Therapie mit Clonidin vermieden werden. Träger von Kontaktlinsen sollten die gelegentlich zu beobachtende Verminderung des Tränenflusses beachten. Auswirkungen auf das Reaktionsvermögen: Die Behandlung des Bluthochdrucks mit diesen Arzneimitteln bedarf der regelmäßigen ärztlichen Kontrolle. Durch individuell auftretende unterschiedliche Reaktionen kann das Reaktionsvermögen so weit verändert sein, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol, Beruhigungs- oder Schlafmitteln. Wechselwirkungen mit anderen Mitteln: Bei Anwendung von Clonidin wurden folgende Wechselwirkungen mit anderen Mitteln beobachtet:
Die gleichzeitige Anwendung pharmakologisch ähnlich wirkender Stoffe wie a-Methyldopa, Guanfacin, Guanabenz oder Reserpin ist nicht sinnvoll. Dosierung mit Einzel- und Tagesgaben: Die Dosierung von Clonidin soll individuell erfolgen, wobei mit niedrigen Dosen begonnen wird. Die erforderlichen Tagesdosen liegen meist zwischen 0,075 mg und 0,6 mg Clonidinhydrochlorid. Eine Dosissteigerung sollte in der Regel allmählich und erst nach einem Zeitraum von ca. 2 – 4 Wochen vorgenommen werden. Für Erwachsene gelten folgende Dosierungsrichtlinien: Clonidin-ratiopharm® 75: Zu Beginn der Behandlung: 2 – 3g täglich 1 Kapsel. In Abhängigkeit von der Blutdrucksenkung kann eine schrittweise Steigerung der Dosis auf maximal 3g täglich 4 Kapseln Clonidin-ratiopharm® 75 (entspricht 0,9 mg pro Tag) vorgenommen werden. Clonidin-ratiopharm® 150: Die blutdrucksenkende Behandlung sollte mit der niedriger dosierten Darreichungsform Clonidin-ratiopharm® 75 begonnen werden. In Abhängigkeit von der Blutdrucksenkung wird die Behandlung mit 2 – 3g täglich 1 Kapsel Clonidin-ratiopharm® 150 fortgesetzt. Bei Bedarf kann eine schrittweise Steigerung der Dosis auf maximal 3g täglich 2 Kapseln Clonidin-ratiopharm® 150 (entspricht 0,9 mg pro Tag) vorgenommen werden. Clonidin-ratiopharm® 300: Die blutdrucksenkende Behandlung sollte mit den niedriger dosierten Darreichungsformen Clonidin-ratiopharm® 75 und Clonidin-ratiopharm® 150 begonnen werden. In Abhängigkeit von der Blutdrucksenkung kann eine schrittweise Steigerung der Dosis auf maximal 3g täglich 1 Kapsel Clonidin-ratiopharm® 300 (entspricht 0,9 mg pro Tag) vorgenommen werden. Clonidin retard-ratiopharm® 250: Die blutdrucksenkende Behandlung sollte mit den niedriger dosierten Darreichungsformen Clonidin-ratiopharm® 75 und Clonidin-ratiopharm® 150 begonnen werden. In Abhängigkeit von der Blutdrucksenkung kann eine schrittweise Steigerung der Dosis auf 1 – 2g täglich 1 Retardkapsel Clonidin retard-ratiopharm® 250 (morgens oder abends bzw. morgens und abends) vorgenommen werden. Beim Umstellen des Patienten von nichtretardierten Formen auf die Retardform sollte die Verabreichung der 1. Retardkapsel ca. 8 Stunden nach Einnahme der letzten nichtretardierten Arzneiform erfolgen. Clonidin-ratiopharm® Ampullen: Zur Behandlung von hypertensiven Notfällen bzw. zur Einleitung der stationären Behandlung sollte die Applikation von ½ – 1 Ampulle (0,075 mg bis 0,15 mg Clonidinhydrochlorid) als Einzeldosis s.c. oder i.m. (unverdünnt) oder sehr langsam i.v. (verdünnt) erfolgen. Bei Bedarf kann diese Anwendung bis zu 4 x pro Tag wiederholt werden. Hinweise: Orale und parenterale Dosen von 0,9 – 1,2 mg pro Tag sollten in der ambulanten Therapie nicht überschritten werden, weil im höheren Bereich die periphere Wirkung auf a2-Rezeptoren überwiegt und eine Verminderung der blutdrucksenkenden Wirkung resultieren kann. Schwere Hochdruckformen sollten stationär eingestellt bzw. behandelt werden; hier können in Ausnahmefällen die erforderlichen Maximaldosen von 1,2 – 1,8 mg Clonidinhydrochlorid (parenteral) über den Tag verteilt verabreicht werden. Dosierung bei Niereninsuffizienz: Die Einstellung und Therapie der Hypertonie bei Niereninsuffizienz mit Clonidin bedarf generell besonderer Sorgfalt mit häufigen Blutdruckkontrollen. Patienten mit schwerster Einschränkung der Nierenfunktion (im prädialytischen Stadium) kommen in der Regel mit Dosen von 0,3 mg Clonidinhydrochlorid pro Tag aus. Art und Dauer der Anwendung: Art der Anwendung: Kapseln: Die Kapseln sind unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit einzunehmen. Die Einnahme ist nicht an die Mahlzeiten gebunden. Retardkapseln: Die Retardkapseln sind unzerkaut einzunehmen. Die Einnahme erfolgt am besten morgens und/oder abends mit oder nach der Mahlzeit mit einer ausreichenden Menge Flüssigkeit. Ampullen: Die subkutane und intramuskuläre Applikation kann unverdünnt vorgenommen werden. Dabei ist mit inkompletter Resorption zu rechnen. Die intravenöse Injektion ist nur in Verdünnung (z. B. 1 Ampulle Clonidinhydrochlorid mit isotonischer Kochsalzlösung auf 10 ml) sehr langsam über ca. 10 Minuten vorzunehmen, um unerwünschte, vorübergehende Blutdruckanstiege zu vermeiden. Zu rasche intravenöse Injektion kann anfänglich für einige Minuten systolische Blutdruckerhöhungen bis maximal 30 mm Hg bewirken. Eine Injektion darf in jedem Fall nur am liegenden Patienten vorgenommen werden. Es sollte möglichst bald auf eine orale Therapie umgestellt werden. Hinweise: Die Arzneimittel sollten unter regelmäßiger Kontrolle des Blutdrucks in der vorgeschriebenen Dosierung angewendet werden. Der blutdrucksenkende Effekt von Clonidin lässt sich durch kochsalzarme Kost, die gleichzeitige Anwendung von anderen blutdrucksenkenden Mitteln sowie durch Gewichtsabnahme bei bestehendem Übergewicht wirkungsvoll unterstützen. Falls die Therapie mit Clonidin beendet werden soll, muss die Dosis langsam stufenweise reduziert werden (so genanntes Ausschleichen), gegebenenfalls muss auf eine niedriger dosierte unverzögerte Form umgestellt werden, da es durch plötzliches Absetzen zu sog. Rebound-Phänomenen kommen kann. Falls bei kombinierter Therapie mit einem b-Rezeptorenblocker eine Unterbrechung der blutdrucksenkenden Therapie notwendig ist, muss zur Vermeidung bedrohlicher unerwünschter Wirkungen (sympathische Überaktivität) in jedem Falle zuerst der b-Rezeptorenblocker langsam (ausschleichend) und danach (ebenfalls ausschleichend über mehrere Tage) Clonidin abgesetzt werden. Dauer der Anwendung: Die Dauer der Anwendung bestimmt der behandelnde Arzt. Sie richtet sich nach Art, Schwere und Verlauf der Erkrankung. Notfallmaßnahmen, Symptome und Gegenmittel: a) Symptome der Intoxikation: Kopfschmerzen, Unruhe, Nervosität, Zittern, Übelkeit und Erbrechen, Hautblässe, Miosis (Lichtreflexe vorhanden), Mundtrockenheit, orthostatische Beschwerden, Schwindel, Gleichgewichtsstörungen, Hypotonie, Bradykardie, Herzrhythmusstörungen (AV-Blockierungen), Sedation bis Somnolenz, abgeschwächte oder fehlende Reflexe. Selten und nach hohen Dosen auch Blutdruckanstieg. In schweren Fällen Atemdepression mit kurzen Apnoephasen, Koma. b) Therapie von Intoxikationen: Neben allgemeinen Maßnahmen wie Giftentfernung (z. B. Erbrechen auslösen, Magenspülung) und Flachlagerung müssen unter intensivmedizinischen Bedingungen die vitalen Parameter überwacht und ggf. korrigiert werden: gegebenenfalls künstliche Beatmung, externer Schrittmacher, i.v. Gabe von Sympathomimetika und/oder Plasmaexpander. Bei Bradykardie: s.c. oder i.v. Gabe von Atropin unter EKG-Kontrolle. Bei Bradykardie und Blutdruckabfall: z. B. i.v. Gabe von Dopamin unter EKG-Kontrolle. Als Antidot empfiehlt sich Tolazolin: 10 mg. Tolazolin i.v. oder 50 mg p.o. heben die Wirkung von ca. 0,600 mg Clonidinhydrochlorid auf, je nach Wirkung wiederholte Gabe möglich; bei Kindern 5 – 10 mg Tolazolin p.o. alle 15 Minuten je nach klinischem Befund. Die Anregung der Diurese ist wegen der Gefahr einer Verstärkung des Blutdruckabfalls nicht zu empfehlen. Hämodialyse ist möglich, in ihrer Effektivität jedoch begrenzt, da Clonidin nur in beschränktem Umfang dialysierbar ist. Pharmakologische Eigenschaften: Clonidin ist ein Imidazolderivat, welches im ZNS vorwiegend die postsynaptischen, a2-adrenergen Rezeptoren stimuliert. Die Affinität zu a2-Rezeptoren ist 10fach stärker ausgeprägt als zu a1-Rezeptoren und bestimmt somit den Wirkungscharakter. Dadurch kommt es zu einer Verminderung der Sympathikusaktivität bei gleichzeitiger Steigerung des Vagotonus. Beides führt zuerst durch Senkung der Herzfrequenz zu einer Reduzierung des Herzzeitvolumens, später zu einer Herabsetzung des peripheren Widerstandes. Die blutdrucksenkende Wirkung von Clonidin wird durch eine Verminderung der Reninfreisetzung unterstützt. Zusätzlich ist die Noradrenalinausschüttung durch präsynaptische a2-Wirkung herabgesetzt. Der renale Gefäßwiderstand sinkt, die glomeruläre Filtrationsrate bleibt trotz erniedrigter Druckwerte unverändert. Die zerebrale Durchblutung bleibt weitgehend unverändert. Da die zentrale Wirkung von Clonidin sehr viel stärker ausgeprägt ist als seine periphere, überdeckt sie bei chronischer Therapie die peripheren exzitatorischen Wirkungen. Die blutdrucksenkende Wirkung tritt bei oraler Gabe von Clonidin nach ca. 30 – 60 Minuten ein, bei parenteraler Gabe nach ca. 10 – 15 Minuten. Eine chronische oder subchronische Verabreichung von Clonidin bewirkt eine Abschwächung der Gefäßreaktion auf extern zugeführte vasoaktive Substanzen. Toxikologische Eigenschaften: Akute Toxizität: Die akute orale Toxizität (LD50) beträgt bei Nagern zwischen 71 und 300 mg/kg KG, beim Hund 30 – 100 mg/kg KG. Beim Rhesusaffen beträgt die minimale letale Dosis 150 mg/kg KG. Chronische Toxizität/Subchronische Toxizität: Untersuchungen zur chronischen Toxizität an Ratte und Affe nach oraler Verabreichung von bis zu 0,1 bzw. 1,5 mg/kg KG/Tag haben keine Hinweise auf toxische Effekte ergeben. Beim Hund kam es zur Erhöhung der SGOT- und SGPT-Aktivität (0,3 mg/kg KG oral) und der alkalischen Phosphatase (0,5 mg/kg KG i.v., 3 mg/kg KG oral), in Einzelfällen wurden bei diesen Untersuchungen Leberzellnekrosen oder -narben gefunden. Die höhere Empfindlichkeit des Hundes ist auf dessen Fähigkeit, Clonidin praktisch völlig abzubauen, zurückzuführen. Der Mensch metabolisiert Clonidin in geringerem Umfang. Mutagenität/Kanzerogenität: Clonidin wurde nur unzureichend bezüglich mutagener Wirkungen geprüft. Ein In-vitro-Test (Ames-Test) und ein In-vivo-Test (Mikrokerntest) verliefen negativ. Langzeituntersuchungen an Ratte und Maus ergaben keine Hinweise auf ein tumorerzeugendes Potential. Reproduktionstoxizität: Bei Untersuchungen an mehreren Tierspezies haben sich keine Hinweise auf teratogene Wirkungen ergeben. Embryotoxische Wirkungen sind bei Ratten und Kaninchen bei Dosen von 150 bzw. 90 mg/kg KG/Tag beschrieben. Die postnatale Entwicklung der Nachkommen war bei Ratten bei einer Dosis von 150 mg/kg KG/Tag (oral) verzögert. Auswirkungen auf die Fertilität von Elterntieren und Nachkommen wurden nicht festgestellt. Bei einer Verabreichung von Clonidin an neugeborene Ratten zeigten sich später an adulten Tieren Auswirkungen auf das Verhalten, die auf eine dauerhafte Veränderung von Neurotransmitter-Rezeptoren zurückgeführt werden. Es liegen begrenzte Erfahrungen mit dem Einsatz von Clonidin in der Schwangerschaft (überwiegend im letzten Trimenon) vor. Dabei haben sich keine Anhaltspunkte für eine Schädigung des Kindes ergeben. Ausreichende Untersuchungen auf Langzeitauswirkungen einer pränatalen Exposition liegen jedoch nicht vor. Clonidin durchquert beim Menschen die Plazenta und erreicht im Nabelschnurblut gleiche Konzentrationen wie im Blut der Mutter. Ein Übergang in die Muttermilch ist nachgewiesen. Die Konzentration in der Milch ist etwa doppelt so hoch wie im Plasma. Beim gestillten Säugling wurden Konzentrationen gemessen, die ca. 50 % der maternalen Serumkonzentration entsprechen. Pharmakokinetik: Clonidin wird oral gut resorbiert (orale Bioverfügbarkeit 75 – 100 %). Die maximale Plasmakonzentration wird nach 2 – 3 Stunden (Kapseln) bzw. 5 – 7 Stunden (Retardkapseln) erreicht. Die Wirkdauer beträgt 6 – 10 Stunden. Clonidin verteilt sich rasch im Gewebe und passiert aufgrund hoher Lipophilie die Blut-Hirn-Schranke. Das Verteilungsvolumen nach oraler Gabe von 0,3 mg Clonidin beträgt 3,2 – 5,6 l/kg KG. Die Plasmaproteinbindung von Clonidin beträgt 30 – 40 %. Die Eliminationshalbwertszeit unterliegt erheblichen interindividuellen Schwankungen; sie beträgt 8 – 15 Stunden und kann in Abhängigkeit vom Ausmaß der Nierenfunktionseinschränkung bis zu 30 Stunden betragen. Ca. 70 % von oral verabreichtem Clonidin werden beim Menschen innerhalb von 96 Stunden renal ausgeschieden, davon ca. 60 % der Dosis unmetabolisiert. Ein geringer Teil wird in der Leber metabolisiert, der Hauptmetabolit p-Hydroxy-Clonidin ist pharmakologisch inaktiv und macht 7 – 10 % der ausgeschiedenen Menge aus. Der fäkale Anteil der Ausscheidung beträgt ca. 20 % der Gesamtmenge. Bioverfügbarkeit: Clonidin-ratiopharm® 150: Untersucher: LAB, Gesellschaft für pharmakologische Untersuchungen mbH & Co., Neu-Ulm. Studiendurchführung: Klinik: Oktober 1982 Analytik: keine Angaben Gaschromatographie-Massenspektrometrie (SIM) Studiendesign: 10 Probanden (4 männl., 6 weibl.), mittleres Alter 30 Jahre (min. 19 Jahre, max. 54 Jahre), mittleres Körpergewicht 67 kg (min. 47 kg, max. 89 kg), mittlere Körpergröße 168 cm (min. 154 cm, max. 183 cm), stabil isotopenmarkiertes Testpräparat, gleichzeitige Verabreichung mit Referenzpräparat, single-dose; Messzeitraum 24 Stunden (entspr. 2 – 3 terminalen Halbwertszeiten), 13 Messzeitpunkte; Auswaschphase entfällt. Ergebnisse: Pharmakokinetische Parameter von Clonidin nach Einmalgabe von 1 Kapsel Clonidin-ratiopharm® 150:
Cmax Maximale Konzentration Tmax Zeitpunkt der maximalen Konzentration AUC Fläche unter der Kurve (0 – 24 Stunden) MW Mittelwert SA Standardabweichung E Einheiten Pharmakokinetische Parameter von Clonidin nach Einmalgabe von 1 Tablette Referenzpräparat gleicher Dosierung:
Statistische Bewertung
Bioverfügbarkeit/Bioäquivalenzentscheid: Mittlere relative Bioverfügbarkeit von Clonidin-ratiopharm® 150 im Vergleich zum Referenzpräparat: 99,4 %. Bioäquivalenz bewiesen (substituierbar gegen Referenzpräparat). Clonidin-ratiopharm® 300: Untersucher: LAB, Gesellschaft für pharmakologische Untersuchungen mbH & Co., Neu-Ulm. Studiendurchführung: Klinik: Oktober 1982 Analytik: keine Angaben Gaschromatographie-Massenspektrometrie (SIM) Studiendesign: 10 Probanden (7 männl., 3 weibl.), mittleres Alter 27 Jahre (min. 22 Jahre, max. 31 Jahre), mittleres Körpergewicht 73 kg (min. 59 kg, max. 100 kg), mittlere Körpergröße 174 cm (min. 160 cm, max. 186 cm), randomisiert, single-dose, cross-over; Messzeitraum 24 Stunden (entspr. 2,5 – 2,7 terminalen Halbwertszeiten), 13 Messzeitpunkte; Auswaschphase 6 Tage (entspr. 15 – 16 terminalen Halbwertszeiten). Ergebnisse: Pharmakokinetische Parameter von Clonidin nach Einmalgabe von 1 Kapsel Clonidin-ratiopharm® 300:
Pharmakokinetische Parameter von Clonidin nach Einmalgabe von 1 Tablette Referenzpräparat gleicher Dosierung:
Statistische Bewertung
Bioverfügbarkeit/Bioäquivalenzentscheid: Mittlere relative Bioverfügbarkeit von Clonidin-ratiopharm® 300 im Vergleich zum Referenzpräparat: 96,7 %. Bioäquivalenz bewiesen (substituierbar gegen Referenzpräparat). Clonidin retard-ratiopharm® 250: Untersucher: LAB, Gesellschaft für pharmakologische Untersuchungen mbH & Co., Neu-Ulm. Studiendurchführung: Klinik: 28.04.89 – 08.05.89 Analytik: 18.10.89 – 20.11.89 NICI-Gaschromatographie-Massenspektrometrie Studiendesign: 16 Probanden (alle männl.), mittleres Alter 28 Jahre (min. 18 Jahre, max. 48 Jahre), mittleres Körpergewicht 76 kg (min. 64 kg, max. 101 kg), mittlere Körpergröße 177 cm (min. 168 cm, max. 197 cm), randomisiert, singledose, cross-over; Messzeitraum 48 Stunden (entspr. ca. 4 terminalen Halbwertszeiten), 17 Messzeitpunkte; Auswaschphase 7 Tage (entspr. ca. 14 terminalen Halbwertszeiten). Ergebnisse: Pharmakokinetische Parameter von Clonidin nach Einmalgabe von 1 Retardkapsel Clonidin retard-ratiopharm® 250:
AUC Fläche unter der Kurve (0 – 48 Stunden) Pharmakokinetische Parameter von Clonidin nach Einmalgabe von 1 Retardkapsel Referenzpräparat gleicher Dosierung:
Bioverfügbarkeit/Bioäquivalenzentscheid: Mittlere relative Bioverfügbarkeit von Clonidin retard-ratiopharm® 250 im Vergleich zum Referenzpräparat: 104,4 %. Bioäquivalenz bewiesen (substituierbar gegen Referenzpräparat). Dauer der Haltbarkeit: Clonidin-ratiopharm® 75/150/300: Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 5 Jahre. Clonidin retard-ratiopharm® 250: Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 3 Jahre. Clonidin-ratiopharm® Ampullen: Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 5 Jahre. Besondere Lager- und Aufbewahrungshinweise: Clonidin-ratiopharm® 75/150/300: Nicht bei Temperaturen über 25°C aufbewahren. Darreichungsformen und Packungsgrößen: Clonidin-ratiopharm® 75/150/300: OP mit 20 Kapseln N 1, OP mit 50 Kapseln N 2, OP mit 100 Kapseln N 3 Clonidin retard-ratiopharm® 250: OP mit 20 Retardkapseln N 1, OP mit 50 Retardkapseln N 2, OP mit 100 Retardkapseln N 3 Clonidin-ratiopharm® Ampullen: OP mit 5 Ampullen zu 1 ml Injektionslösung N 2 |
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