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Novesine®
Wander 1 %
Wirkstoff: Oxybuprocainhydrochlorid Stoff- oder Indikationsgruppe: Lokalanästhetikum Bestandteile: 1 ml Lösung enthält 10,0 mg Oxybuprocainhydrochlorid. Die Wirksubstanz hat Bezeichnung: 2-Diethylaminoethyl 4-amino-3-butoxybenzoat. Das Molekulargewicht als Hydrochlorid beträgt: 344,87. Andere Bestandteile: Natriumchlorid, Wasser für Injektionszwecke Anwendungsgebiete: Oberflächenanästhesie in der Oto-Rhino-Laryngologie Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen das Arzneimittel. Anwendung in einem infizierten Gebiet. Nebenwirkungen: Bei bestimmungsgemäßer Anwendung wurden in seltenen Fällen, speziell bei wiederholter Anwendung, Überempfindlichkeitsreaktionen beobachtet. Bei Anwendung an den Atemwegen ist in vereinzelten Fällen im Rahmen einer Überempfindlichkeitsreaktion ein Lungenödem aufgetreten. Bei unsachgemäßer Anwendung (absolute Überdosierung, insbesondere bei Schleimhautanästhesien): Hemmende oder erregende Wirkung auf das Zentralnervensystem, Sedierung, Schläfrigkeit, Schwindelgefühl, Gähnen, Übelkeit, Erbrechen, Unruhe, Verwirrtheit, Reizbarkeit, Nervosität, Angst, Euphorie, Depression, Hör- und Sehstörungen, Orientierungsverlust, Schluckstörungen, Sprachstörungen, Parästhesien und Muskelzuckungen, im Extremfall Krampfanfälle, Atemdepression und Koma. Bei versehentlicher intravasaler Anwendung von Novesine® Wander 1 % tritt die hemmende Wirkung ohne vorhergehende, erregende Effekte auf. Wechselwirkungen mit anderen Mitteln: Da Lokalanästhetika in hoher Dosierung einen curare-ähnlichen Eigeneffekt besitzen (neuromuskuläre Blockade durch Hemmung der Acetylcholin-Freisetzung), können sie die muskelrelaxierende Wirkung nicht depolarisierender Muskelrelaxanzien verstärken. Physostigmin und Ecothiopat können die Wirkung von Novesine® Wander 1 % verstärken. Novesine® Wander 1 % kann die antibakterielle Wirkung von Sulfonamiden vermindern. Warnhinweise: Novesine® Wander 1 % darf nicht injiziert werden. Wichtigste Inkompatibilitäten: Novesine® Wander 1 % Lösung ist mit Silbernitrat, Quecksilbersalzen und alkalischen Substanzen unverträglich. Dosierung: Die Dosierung richtet sich nach Art und Umfang der diagnostischen und therapeutischen Eingriffe. Bei großflächiger Anwendung und bei Instillation ist eine maximale Dosierung von 1,5 mg Oxybuprocainhydrochlorid/kg Körpergewicht, d. h. von 100 mg Oxybuprocainhydrochlorid für einen ca. 70 kg schweren Erwachsenen einzuhalten. 100 mg Oxybuprocainhydrochlorid entsprechen 10 ml Novesine® Wander 1 % Lösung. Art der Anwendung: Novesine® Wander 1 % wird entweder aufgesprüht oder mittels Wattebausch aufgetupft. Die Kontaktzeit beträgt 5 bis 15 Minuten. Bei Bedarf kann nachgesprüht bzw. nachgetupft werden. Bei Verwendung des Rachenadapters: 1. Tropfeinsatz entfernen 2. Rachenadapter aufschrauben Zu beachten: Vor der ersten Anwendung muss der Sprüher durch mehrmaliges Pumpen funktionsfähig gemacht werden. Notfallmaßnahmen, Symptome und Gegenmittel: Symptome der Intoxikation: Bei irrtümlicher oder akzidenteller Intoxikation mit Lokalanästhetika ist mit einem rasch auftretenden, schweren Vergiftungsbild zu rechnen: Rasche Lähmung der Zentren, vor allem des Atemzentrums, eventuell nach vorübergehender Erregung mit Krämpfen, Blutdruck-Kollaps, Herzstillstand durch Überleitungsstörungen. Therapie von Intoxikationen: Sofortige Stützung von Atmung und Kreislauf durch Beatmung, Kreislaufstimulantien wie Angiotensin (Hypertensin) oder Noradrenalin (cave Adrenalin!), Infusionen. Bei Herzstillstand Elektrostimulation. Gegen Krämpfe kurzwirkende Barbiturate, Diazepam. Keine langwirkenden Barbiturate wegen Atemdepression. Pharmakologische Eigenschaften: Oxybuprocainhydrochlorid ist ein Lokalanästhetikum mit Ester-Struktur. Es hemmt die Funktionen erregbarer Strukturen, z. B. aller Typen von Nervenfasern (sensorische, motorische, autonome Nervenfasern) und die Erregungsleitung des Herzens. Es hebt reversibel und örtlich begrenzt die Erregbarkeit der schmerzvermittelnden Rezeptoren und das Leitungsvermögen der sensiblen Nervenfasern auf. Das Schmerzempfinden wird herabgesetzt, in weiterer Reihenfolge auch das Kälte- bzw. Wärme-, Berührungs- und Druckempfinden. Am empfindlichsten reagieren jedoch Schmerzfasern und sympathische postganglionäre Fasern. Die nicht-selektive Wirkung kann sich in einer motorischen Lähmung oder einer Blockade sympathischer Nervenfasern (z. B. Blutdruckabfall) äußern. Oxybuprocainhydrochlorid wirkt antiarrhythmisch und gefäßerweiternd. Darüber hinaus wirkt Oxybuprocainhydrochlorid bakteriostatisch. Oxybuprocainhydrochlorid wird durch Esterasen des Plasma und der Leber hydrolysiert. Toxikologische Eigenschaften: Bei intravenöser Injektion ist die LD50 > 6,8 mg/kg (Maus), > 5,6 mg/kg (Ratte) bzw. > 4,2 mg/kg (Meerschweinchen). Bei subkutaner Verabreichung beträgt die LD50 42,5 mg/kg (Maus), 60 mg/kg (Ratte) bzw. 21 mg/kg (Meerschweinchen). Dauer der Haltbarkeit: Im unversehrten Behältnis: 4 Jahre. Nach Anbruch des Behältnisses: 2 Monate Packungsgrößen: Originalpackung mit 100 ml Lösung N 3; Klinikpackung mit 500 (5 x 100) ml Lösung |
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