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Strepto-Hefa
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Strepto-Hefa

Wirkstoff: Streptomycinsulfat

Stoff- oder Indikationsgruppe: Aminoglykosid-Antibiotikum

Arzneilich wirksame Bestandteile: 1 Injektionsflasche Strepto-Hefa enthält: 1,25 g Streptomycinsulfat (entsprechend 1 g Streptomycin)

Anwendungsgebiete: Durch Streptomycin-empfindliche Erreger verursachte 

  • pulmonale und extrapulmonale Tuberkulose in Kombination mit anderen geeigneten Tuberkulostatika,

  • Streptokokken- bzw. Enterokokken-Endokarditis in Kombination mit Penicillin G,

  • Brucellose und Tularämie in Kombination mit Tetracyclinen.

Die Kombinationstherapie ist aufgrund der häufigen und raschen Resistenzentwicklung stets durchzuführen.

Andere Infektionen durch grampositive und gramnegative Erreger sollten nur mit Strepto-Hefa behandelt werden, wenn andere Chemotherapeutika nicht wirken. Wird hiervon abgewichen, so ist ebenfalls eine Kombinationstherapie angezeigt.

Gegenanzeigen: Strepto-Hefa darf nicht angewendet werden bei erwiesener Überempfindlichkeit gegen Streptomycin oder ein anderes Aminoglykosid. Bei fortgeschrittener Niereninsuffizienz mit einer glomerulären Filtrationsrate unter 30 ml/min darf Strepto-Hefa nur bei vitaler Indikation gegeben werden.

Strepto-Hefa sollte nicht gegeben werden:

  • bei Früh- und Neugeborenen aufgrund der Gefahr nephrotoxischer und ototoxischer Nebenwirkungen und

  • nach einer unmittelbar vorausgegangenen Therapie mit anderen Aminoglykosiden sowie bei Patienten mit Schäden von Vestibularapparat oder Cochlea.

Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit: Strepto-Hefa darf in der Schwangerschaft nicht angewendet werden, da es zu pränatalen Gehörschäden führen kann. Strepto-Hefa geht in die Muttermilch über. Strepto-Hefa darf in der Stillzeit nicht angewendet werden, weil es beim gestillten Säugling Durchfälle und eine Sprosspilzbesiedelung der Schleimhäute hervorrufen kann. Zudem besteht bei Schädigung der Darmschleimhaut die Gefahr der Resorption toxisch wirkender Mengen.

Nebenwirkungen: Als Vorzeichen einer Innenohrschwerhörigkeit treten gelegentlich Kopf- und Augenschmerzen, Übelkeit, Ohrensausen, Beschwerden beim Lesen, Schwindelgefühl und Nystagmus auf. In Einzelfällen kann Taubheit auftreten. Gelegentlich werden die Nierentubuli geschädigt mit einer mehr oder weniger reversiblen Einschränkung der Nierenfunktion. Durch den nachfolgenden Kumulationsprozess können die möglichen ototoxischen Wirkungen von Strepto-Hefa verstärkt werden. Gelegentlich treten allergische Reaktionen wie Exanthem, Pruritus, Urtikaria und Arzneimittelfieber auf.

Seltene Nebenwirkungen sind

  • lokale Reizerscheinungen nach intramuskulärer Gabe wie Schmerzen, Brennen, Rötung und Überwärmung,

  • Sofortreaktionen in Form von perioralen Parästhesien, Schleiersehen, Schwindelgefühl und Benommenheit, die jedoch harmlos sind und rasch abklingen,

  • reversible Blutbildveränderungen toxischer und allergischer Art in Form von Granulozytopenie, Thrombopenie, Anämie, Leukopenie und Eosinophilie,

  • eine leichte, vorübergehende Erhöhung von SGOT, SGPT und AP.

In seltenen Fällen kommt es zu Atemdepression, in Einzelfällen zu Atemstillstand; begünstigende Faktoren sind zu schnelle intravenöse Infusion, intrapleurale oder intraperitoneale Applikation hoher Dosen, Gabe von Anästhetika oder Muskelrelaxantien sowie Myasthenia gravis.

Sehr selten sind Augenmuskelschädigungen und Skotome.

In Einzelfällen wurden Dermatitis exfoliativa und anaphylaktischer Schock beobachtet.

Langfristige oder wiederholte Anwendung von Strepto-Hefa kann zu Superinfektion oder Kolonisation mit resistenten Keimen oder Sprosspilzen führen.

Hinweise für die Behandlung: Zur Vermeidung nephrotoxischer und ototoxischer Nebenwirkungen sind vor, während und nach einer Therapie mit Strepto-Hefa Leber- und Nierenfunktion, Blutbild sowie Hör- und Gleichgewichtsfunktion zu kontrollieren. Die Häufigkeit ototoxischer Reaktionen ist abhängig von Dosierung und Behandlungsdauer. Das Risiko steigt besonders bei Überschreiten der empfohlenen Tages- und Gesamtdosis, bei Niereninsuffizienz und bei gleichzeitiger Behandlung mit die Toxizität von Strepto-Hefa verstärkenden Arzneimitteln.

Bei besonders gefährdeten Patienten müssen die Serumkonzentrationen gemessen und die Dosierungen ggf. angepasst werden. Die Werte sollten 1 bis 2 Stunden nach Applikation nicht über 25 bis 40 mg/ml liegen, wobei die angestrebte Spitzenkonzentration 25 mg/ml beträgt und die Talspiegel nicht über 5 mg/ml liegen sollten.

Strepto-Hefa kann zu Allergien beim Pflegepersonal führen. Es sind Kontaktallergien durch Hautkontakt oder Inhalation möglich.

Hinweis für Verkehrsteilnehmer: Kurz nach der Injektion von Strepto-Hefa können periorale Parästhesien, Schwindel, Schleiersehen und Benommenheit auftreten. Strepto-Hefa kann deshalb auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt wird.

Wechselwirkungen mit anderen Mitteln: Verschiedene Arzneistoffe erhöhen die Toxizität von Strepto-Hefa:

  • Cephalosporine, Polymyxine, Amphotericin B, Methoxifluran und Zytostatika (besonders Cisplatin) verstärken die nephrotoxische Wirkung,

  • schnell wirkende Diuretika (Furosemid, Etacrynsäure) verstärken nephrotoxische und ototoxische Wirkung,

  • eine Kombination mit anderen Aminoglykosiden ist aufgrund ihrer ototoxischen Wirkung kontraindiziert.

Muskelrelaxantien (z. B. Tubocurarin, Succinylcholinsalze, Pancuroniumsalze) oder Inhalationsnarkotika (z. B. Halothan, Methoxifluran) verstärken die neuromuskulär-blokkierenden Eigenschaften von Strepto-Hefa.

Bei gleichzeitiger Anwendung von Antihypertonika kann es zu Parästhesien, Unruhe und hypotonen Krisen kommen.

Forcierte Diurese senkt den Blutspiegel von Strepto-Hefa durch eine verstärkte Ausscheidung.

Strepto-Hefa kann bei labordiagnostischen Untersuchungen führen zu

  • erhöhten Werten bei Bestimmung von Aminosäuren im Harn mittels der Ninhydrin-Reaktion,

  • gelegentlichen falsch-positiven Ergebnissen bei nicht-enzymatischen Harnzucker-Bestimmungen,

  • erniedrigten Werten bei Bestimmung von Harnstoff im Serum mittels der Berthelot-Reaktion.

Wichtigste Inkompatibilitäten: Streptomycin-Lösungen sind nur für kurze Zeit (24 Stunden) haltbar und vor Licht und Wärme zu schützen.

Die Kombination mit Rifampicin intravenös in 500 ml 5%iger Glukose- bzw. Lävuloselösung ist bei Raumtemperatur bis zu 6 Stunden haltbar. Hierbei ist zu beachten, dass die Lösungen von Streptomycin und von Rifampicin getrennt aufgezogen und getrennt der Infusionslösung zugespritzt werden müssen. Mischinfusionen von Streptomycin, Rifampicin und Isoniazid intravenös sind nicht kompatibel. Allgemein kann es bei Infusionen durch alkalisch bzw. stark sauer reagierende Medikamente im Mischungsansatz zu Zersetzung und Ausfällung kommen, z. B. mit Calciumgluconat, Natriumhydrogencarbonat, Barbituraten, Nitrofurantoin, Heparin-Natrium, Procainhydrochlorid und Riboflavin. In Mischungen mit Penicillinen sind hochgradige Inaktivierungsraten beschrieben worden.

Dosierung mit Einzel- und Tagesgaben:

Zur übersichtlicheren Darstellung und Berechenbarkeit werden die Dosierungen in Streptomycin-Base angegeben.

Kinder über 12 und Erwachsene bis 50 Jahre: Die Normal-Tagesdosis für Erwachsene und Kinder über 12 Jahre beträgt bei normaler Nierenfunktion 15 mg Streptomycin pro Kilogramm Körpergewicht.

Dies entspricht folgenden Dosierungen:

Körpergewicht Normal-Tagesdosis Streptomycin
40 kg 600 mg
50 kg 750 mg
60 kg 900 mg
70 kg 1050 mg
80 kg 1200 mg
90 kg 1350 mg
100 kg 1500 mg

Die Standard-Tagesdosis für Erwachsene mit normaler Nierenfunktion beträgt 1 g Streptomycin. Zur Therapie der Enterokokken-Endokarditis kann die Tagesdosis für 10 bis 14 Tage bis auf 2 g Streptomycin  gesteigert werden.

Erwachsene über 50 Jahre: Bei Patienten über 50 Jahre ist die Dosis auf 0,5 g Streptomycin pro Tag zu begrenzen.

Kinder bis 12 Jahre: Säuglinge bis zum Alter von 3 Monaten erhalten täglich 10 mg Streptomycin pro Kilogramm Körpergewicht (maximal 50 mg täglich), im Alter von 3 bis 6 Monaten täglich 15 bis 25 mg Streptomycin pro Kilogramm Körpergewicht. Kinder im Alter von 1/2 bis 12 Jahren erhalten eine Tagesdosis von 20 bis 30 mg Streptomycin pro Kilogramm Körpergewicht (maximal 1 g pro Tag).

Dies entspricht folgenden Dosierungen:

Körpergewicht Normal-Tagesdosis Streptomycin
5 kg 100 bis 150 mg
10 kg 200 bis 300 mg
15 kg 300 bis 450 mg
20 kg 400 bis 600 mg
30 kg 600 bis 900 mg
40 kg 800 bis 1200 mg

Anzahl der Einzeldosen: Bei der Tuberkulose-Behandlung werden die genannten Tagesdosen in einer einmaligen Gabe verabreicht. Je nach Art der antituberkulotischen Kombinationstherapie genügt auch die 2- bis 3malige wöchentliche Gabe einer Tagesdosis. Bei der Behandlung von Infektionen durch schnell proliferierende Erreger wird die Tagesdosis auf 2 oder auch 3 Einzeldosen verteilt.

Niereninsuffizienz: Bei eingeschränkter Nierenfunktion mit einer glomerulären Filtrationsrate unter 60 ml/min ist mit einer Kumulation zu rechnen. Es wird daher empfohlen, bei einer gleich bleibenden Initialdosis von 15 mg Streptomycin pro Kilogramm Körpergewicht (entsprechend etwa 1 g pro Tag) die Erhaltungsdosis bei Erwachsenen wie folgt zu reduzieren:

  • 0,54 g Streptomycin alle 24 Stunden (oder die Normdosis alle 40 Stunden) bei einer Kreatinin-Clearance von 50 bis 60 ml/min,

  • 0,45 g Streptomycin alle 24 Stunden (oder die Normdosis alle 60 Stunden) bei einer Kreatinin-Clearance von 40 bis 50 ml/min,

  • 0,36 g Streptomycin alle 24 Stunden (oder die Normdosis alle 72 Stunden) bei einer Kreatinin-Clearance von 30 bis 40 ml/min.

Bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen kann Strepto-Hefa auch intermittierend 2- bis 3mal wöchentlich in konventionellen Dosen von 0,7 bis 1 g Streptomycin gegeben werden. Bei Patienten unter Hämodialyse gibt man jeweils am Ende eines Hämodialyse-Vorgangs einmalig eine zusätzliche Dosis von 3,5 bis 5 mg Streptomycin pro Kilogramm Körpergewicht.

Gesamtdosis: Eine Gesamtdosis pro Therapieperiode (bei normaler Nierenfunktion) von 30 bis 60 g Streptomycin bei Erwachsenen, 15 bis 20 g bei Kindern und 10 g bei Säuglingen sollte aufgrund der Ototoxizität nicht überschritten werden.

Art und Dauer der Anwendung: Strepto-Hefa wird intramuskulär injiziert oder als Dauertropfinfusion verabreicht. Die intravenöse Injektion ist ungeeignet, da hierbei dosisabhängig Konzentrationen von 50 mg/ml und mehr im Serum erreicht werden können. Zur intramuskulären Injektion wird Strepto-Hefa in Wasser für Injektionszwecke aufgelöst, indem die Trockensubstanz mit der für die gewünschte Konzentration erforderlichen Menge an Lösungsmittel (s. u.) für ca. 1 Minute kräftig geschüttelt wird. Lösungen von einer Injektionsflasche Strepto-Hefa in 5 ml Wasser für Injektionszwecke sind bei Raumtemperatur 24 Stunden haltbar. Zur Zubereitung einer Infusionslösung wird Strepto-Hefa unter kräftigem Schütteln in etwas Wasser für Injektionszwecke (ca. 5 ml) aufgelöst und dann der Trägerlösung (s. u.) zugesetzt. Diese Zubereitung ist bei Raumtemperatur 24 Stunden haltbar. Strepto-Hefa wird in Form wässriger Lösungen verabreicht. Je nach gewünschter Konzentration kann Strepto-Hefa für die intramuskuläre Gabe wie folgt aufgelöst werden:

Lösungsmittelmenge (Wasser für Injektionszwecke) auf 1 Injektionsflasche [ml] etwa erzielte Streptomycin-Konzentration [mg/ml]
20 50
17 60
14 70
12,5 80
11 90
10 100
9 110
8 125
7 140
6 170
5 200
4 250
3 330
2 500

Bei Dauertropfinfusion werden je nach Dosierung 1 bis 2 Injektionsflaschen Strepto-Hefa in 1000 ml isotonischer Natriumchloridlösung verabreicht. Auch 5%ige Glucoselösung ist als Trägerlösung geeignet. Die Dauer der Behandlung richtet sich nach der Grunderkrankung und dem Krankheitsverlauf.

Notfallmaßnahmen, Symptome und Gegenmittel:

a) Symptome einer Überdosierung: Hörschädigung und Niereninsuffizienz.

b) Therapiemaßnahmen bei Überdosierung: Strepto-Hefa kann durch Hämodialyse entfernt werden. Ein spezifisches Antidot existiert nicht. Bei neuromuskulärer Blockade ist die Gabe von Calcium (z. B. als Gluconat oder Lactobionat in 10- bis 20%iger Lösung) oder Neostigmin (alle 2 Minuten 0,1 mg bis zu einer Gesamtdosis von 1 mg) sowie künstliche Beatmung erforderlich.

Pharmakologische Eigenschaften: Streptomycin ist ein bakterizid wirkendes Aminoglykosid-Antibiotikum zur parenteralen Anwendung mit einem schmalen Wirkungsspektrum.

In der Regel wirkt es gegen den Mycobacterium-tuberculosis-Komplex, Brucella spp., Francisella tularensis, Yersinia pestis und Haemophilus ducreyi. Hingegen sollte bei den folgenden Erregern die Empfindlichkeit durch Testung überprüft werden: den sog. atypischen Mykobakterien, Streptokokken, Enterokokken, Staphylokokken, Actinomyces israeli und den gramnegativen Erregern E. coli, Klebsiellen, Proteus-Arten und Pseudomonas aeruginosa. 

Als resistent zu betrachten sind Clostridien, Bacteroides-Arten, Rickettsien, Viren, Pilze und Protozoen.

Primär resistente Tuberkelbakterien kommen in Deutschland insgesamt selten vor, werden allerdings bei Ausländern oft gefunden.

Eine sekundäre Resistenzentwicklung während der Streptomycin-Monotherapie wird häufig beobachtet (Einstufenresistenz). Es ist deshalb notwendig, Streptomycin in Kombination zu verabreichen.

Streptomycin-resistente Tuberkulosebakterien (und andere Erreger evtl. auch) sind in der Regel gegen andere Aminoglykoside noch empfindlich, wohingegen dies für den umgekehrten Fall oft nicht zutrifft.

Toxikologische Eigenschaften:

Akute Toxizität: Die Toxizität von Streptomycin ist mäßig. Die LD50-Werte (Katze) bei intramuskulärer Gabe liegen bei 850 bis 1000 mg/kg KG.

Chronische Toxizität: In Langzeituntersuchungen am Tier waren Blutchemie und Organhistopathologie toxisch verändert. Die Organtoxizität betrifft aufgrund lokaler Anreicherung die Niere und das Innenohr.

Mutagenes und tumorerzeugendes Potential: Streptomycin wurde unzureichend bezüglich mutagener Wirkungen untersucht. Neben negativen Befunden liegen aus in-vitro-Untersuchungen auch Hinweise auf mutagene Effekte in hohen (zytotoxischen) Konzentrationen vor. Langzeituntersuchungen am Tier zum tumorerzeugenden Potential von Streptomycin liegen nicht vor.

Reproduktionstoxizität: Bisherige Erfahrungen beim Menschen haben ebensowenig wie Tierversuche Hinweise auf ein teratogenes Potential ergeben. Bei einem Teil der pränatal exponierten Kinder wurden Schädigungen des Hörnervs mit unterschiedlichem Schweregrad festgestellt.

Pharmakokinetik: Streptomycin wird nach oraler Gabe praktisch nicht resorbiert und ist daher nur parenteral anwendbar. Maximale Serumspiegel werden bei intramuskulärer Applikation nach 1 bis 2 Stunden erreicht. Sie liegen nach einer einmaligen Gabe von 0,5 g Streptomycin bei 14 bis 30 mg/ml. Die Plasma-Proteinbindung beträgt 32 bis 35 %.

Streptomycin ist mäßig gewebegängig. Therapeutisch wirksame Konzentrationen werden in Lungengewebe und Bronchialsekret, in Pleura-, Peritoneal-, Perikard- und Synovialflüssigkeit sowie in Muskulatur, Uterus, Darmschleimhaut, Nebennieren und Lymphknoten erreicht. In diesen Geweben liegen ca. 25 bis 50 % der Serumkonzentration vor. Die Penetration in Knochenkompakta, Gehirn und Augen-Kammerwasser ist schlecht. Streptomycin penetriert praktisch nicht in den Liquorraum. In Innenohr und Nierenrinde reichert es sich an, eine Elimination aus diesen Strukturen erfolgt nur langsam. Streptomycin passiert die Plazentaschranke. In Nabelschnurblut und Amnionflüssigkeit lassen sich bis zu 50 % der mütterlichen Serumwerte nachweisen; in der Muttermilch sind es bis zu 100 %. Streptomycin wird im Organismus nicht metabolisiert. Es wird überwiegend renal durch glomeruläre Filtration eliminiert, die Ausscheidung über die Galle ist gering. Es werden 50 bis 60 % einer Dosis in den ersten 8 Stunden mit dem Harn ausgeschieden. Die Serumhalbwertszeit beträgt etwa 150 Minuten. Sie ist bei Patienten mit Niereninsuffizienz sowie bei Früh- und Neugeborenen verlängert. Streptomycin ist hämodialysierbar, jedoch praktisch nicht peritoneal dialysierbar.

Dauer der Haltbarkeit:

In unversehrtem Behältnis: Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 4 Jahre. Dieses Arzneimittel soll nach Ablauf des Verfalldatums nicht mehr angewendet werden.

Nach Anbruch: Strepto-Hefa ist zur Einmalentnahme vorgesehen, ein eventueller Rest ist zu verwerfen.

Nach Zubereitung: Wässrige Lösungen von Streptomycin sind bei Raumtemperatur 24 Stunden haltbar.

Besondere Lager- und Aufbewahrungshinweise: Vor Licht geschützt (in der Faltschachtel) aufbewahren.

Darreichungsformen und Packungsgrößen: OP zu 1 Injektionsflasche à 1,25 g Streptomycinsulfat N 1, OP zu 10 Injektionsflaschen à 1,25 g Streptomycinsulfat + 10 Ampullen Lösungsmittel (Wasser für Injektionszwecke) N 2

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Stand: 21. Oktober 2007

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