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Tavanic Tabletten
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Tavanic® 250 mg Tabletten

Tavanic® 500 mg Tabletten

Arzneilich wirksame Bestandteile:

Tavanic 250 mg Tabletten: 250 mg Levofloxacin, entsprechend 256,23 mg Levofloxacin 0,5 H2O. Das Tablettengewicht beträgt 315 mg. Tablettenkern: Crospovidon; Methylhydroxypropylcellulose; mikrokristalline Cellulose; Octadecanylhydrogenfumarat, Natriumsalz. Tablettenfilm: Methylhydroxypropylcellulose, Macrogol 8000, Talkum, Farbstoffe: Titandioxid (E 171), Eisenoxidhydrat (E 172) und Eisen(III)-oxid (E 172).

Tavanic 500 mg Tabletten: 500 mg Levofloxacin, entsprechend 512,46 mg Levofloxacin 0,5 H2O. Das Tablettengewicht beträgt 630 mg. Tablettenkern: Crospovidon; Methylhydroxypropylcellulose; mikrokristalline Cellulose; Octadecanylhydrogenfumarat, Natriumsalz. Tablettenfilm: Methylhydroxypropylcellulose, Macrogol 8000, Talkum, Farbstoffe: Titandioxid (E 171), Eisenoxidhydrat (E 172) und Eisen(III)-oxid (E 172).

Darreichungsform: Filmtabletten

Anwendungsgebiete: Tavanic Filmtabletten sind angezeigt zur Behandlung von leichten bis mittelschweren Infektionen bei Erwachsenen, wenn diese durch Levofloxacin-empfindliche Erreger verursacht sind:

  • Akute Sinusitis,

  • Akute Exazerbation einer chronischen Bronchitis,

  • Ambulant erworbene Pneumonie,

  • Komplizierte Harnwegsinfektionen (einschließlich Pyelonephritis),

  • Haut und Weichteilinfektionen.

Nationale und/oder lokale Richtlinien für einen angemessenen Gebrauch von Antibiotika sollten beachtet werden.

Dosierung, Art und Dauer der Anwendung: Tavanic Tabletten werden einmal oder zweimal täglich eingenommen. Die Dosierung richtet sich nach Art und Schwere der Infektion und der Empfindlichkeit des vermuteten ursächlichen Erregers.

Dauer der Behandlung: Die Dauer der Behandlung richtet sich nach dem Krankheitsverlauf und beträgt maximal 14 Tage. Wie bei anderen Antibiotika wird empfohlen, die Behandlung mit Tavanic Tabletten mindestens 48 bis 72 Stunden über die Entfieberung oder die nachweisliche Eradikation des Erregers hinaus fortzusetzen.

Art der Anwendung: Die Tabletten sind unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit einzunehmen. Sie können zur Dosisanpassung an der Bruchrille geteilt werden. Die Tabletten können während oder zwischen den Mahlzeiten eingenommen werden. Die Tabletten sollten mindestens 2 Stunden vor oder nach Einnahme von Eisensalzen, Antazida oder Sucralfat eingenommen werden, da sonst eine Reduktion der Resorption auftreten kann.

Für Tavanic können folgende Dosierungsempfehlungen gegeben werden:

Dosierung bei Patienten mit normaler Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance > 50 ml/min):

  • Akute Sinusitis: 500 mg einmal täglich, Behandlungsdauer entsprechend dem Schweregrad 10 – 14 Tage.

  • Akute Exazerbation einer chronischen Bronchitis: entsprechend dem Schweregrad 250 mg bis 500 mg einmal täglich, Behandlungsdauer 7 – 10 Tage.

  • Ambulant erworbene Pneumonie: entsprechend dem Schweregrad 500 mg ein- oder zweimal täglich, Behandlungsdauer 7 – 14 Tage.

  • Komplizierte Harnwegsinfektionen (einschließlich Pyelonephritis): entsprechend dem Schweregrad 250 mg einmal täglich, Behandlungsdauer 7 – 10 Tage.

  • Haut- und Weichteilinfektionen: entsprechend dem Schweregrad 250 mg einmal täglich oder 500 mg einmal oder zweimal täglich, Behandlungsdauer 7 – 14 Tage.

Dosierung bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance 50 ml/min):

Dosierungsschema
  250 mg/24 Stunden 500 mg/24 Stunden 500 mg/12 Stunden
Kreatinin-Clearance Erstdosis: 250 mg Erstdosis: 500 mg Erstdosis: 500 mg
50 – 20 ml/min Dann: 125 mg/24 Stunden Dann: 250 mg/24 Stunden Dann: 250 mg/12 Stunden
19 – 10 ml/min Dann: 125 mg/48 Stunden Dann: 125 mg/24 Stunden Dann: 125 mg/12 Stunden
< 10 ml/min (einschließlich Hämodialyse und CAPD)1 Dann: 125 mg/48 Stunden Dann: 125 mg/24 Stunden Dann: 125 mg/24 Stunden

1 = nach Hämodialyse oder chronisch ambulanter Peritonealdialyse (CAPD) sind keine zusätzlichen Dosen erforderlich.

Dosierung bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion: Eine Dosisanpassung bei dieser Patientengruppe ist nicht erforderlich, da Levofloxacin nicht nennenswert in der Leber metabolisiert und vorwiegend renal ausgeschieden wird.

Dosierung bei älteren Patienten: Neben der Beachtung einer möglicherweise reduzierten Nierenfunktion bei Alterspatienten ist keine Dosisanpassung erforderlich.

Gegenanzeigen: Tavanic Tabletten dürfen nicht angewendet werden:

  • bei Patienten mit Überempfindlichkeit gegen Levofloxacin, andere Chinolone oder einen der sonstigen Bestandteile,

  • bei Patienten mit Epilepsie,

  • bei Patienten mit Sehnenbeschwerden nach früherer Anwendung von Fluorochinolonen,

  • bei Kindern und Jugendlichen in der Wachstumsphase,

  • während der Schwangerschaft,

  • während der Stillzeit.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung: In Fällen von schwerster Pneumokokken-Pneumonie kann Tavanic möglicherweise nicht die optimale Therapie sein. Nosokomiale Infektionen durch P. aeruginosa können möglicherweise eine Kombinationstherapie erfordern.

Durch Clostridium difficile hervorgerufene Erkrankungen Diarrhöe, insbesondere wenn sie schwer, anhaltend und/oder blutig während oder nach der Behandlung mit Tavanic Tabletten auftritt, kann ein Hinweis auf eine durch Clostridium difficile hervorgerufene Erkrankung sein, deren schwerste Form die pseudomembranöse Kolitis ist. Bei Verdacht auf eine pseudomembranöse Kolitis muss die Behandlung mit Tavanic Tabletten sofort beendet werden. Die Patienten sollten unverzüglich mit unterstützenden Maßnahmen und einer spezifischen Therapie (z. B. Vancomycin oral) behandelt werden. Arzneimittel, die die Peristaltik hemmen, sind in solchen Fällen kontraindiziert.

Tendinitis: Selten kann es unter der Behandlung mit Chinolonen zur Tendinitis kommen, die unter Umständen zur Ruptur führen kann — vorwiegend bei der Achillessehne. Ältere Patienten neigen eher zur Tendinitis. Das Risiko einer Sehnenruptur kann bei Behandlung mit Kortikosteroiden möglicherweise erhöht sein. Bei Verdacht auf eine Sehnenentzündung muss die Behandlung mit Tavanic Tabletten sofort beendet und die betroffene Sehne entsprechend behandelt werden (z. B. Immobilisation).

Patienten mit Neigung zu Krampfanfällen: Tavanic Tabletten sind kontraindiziert bei Patienten mit bekannter Epilepsie und sollten wie andere Chinolone auch nur mit äußerster Vorsicht angewendet werden bei Prädisposition für epileptische Anfälle, wie z. B. bei Patienten mit bestehenden ZNS-Läsionen, bei gleichzeitiger Behandlung mit Fenbufen oder vergleichbaren nichtsteroidalen Antiphlogistika oder mit Arzneimitteln, die die Krampfschwelle herabsetzen wie beispielsweise Theophyllin.

Patienten mit Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenasemangel: Patienten mit latentem oder bestehendem Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenasemangel neigen möglicherweise zu hämolytischen Reaktionen, wenn sie mit Chinolonen behandelt werden. Deshalb sollte Levofloxacin mit Vorsicht angewendet werden.

Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion: Da Levofloxacin vorwiegend renal ausgeschieden wird, sollte die Dosis bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion angepasst werden.

Prävention der Photosensibilisierung: Obwohl eine Photosensibilisierung bei der Anwendung von Levofloxacin nur sehr selten auftritt, wird empfohlen, dass sich Patienten nicht unnötig starker Sonnenbestrahlung oder künstlichen UV-Strahlungen (z. B. Höhensonne, Solarium) aussetzen, um eine Photosensibilisierung zu vermeiden.

Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen:

Eisensalze, Magnesium- oder Aluminium-haltige Antazida: Bei gleichzeitiger Anwendung von Eisensalzen oder von Magnesium- oder Aluminiumhaltigen Antazida und Tavanic Tabletten ist die Resorption von Levofloxacin signifikant reduziert. Es wird empfohlen, Zubereitungen, die 2wertige oder 3wertige Kationen enthalten, wie beispielsweise Eisensalze oder Magnesium- oder Aluminium-haltige Antazida, nicht bis zu 2 Stunden vor oder nach der Anwendung von Tavanic Tabletten einzunehmen. Für Calciumcarbonat konnte keine Wechselwirkung nachgewiesen werden.

Sucralfat: Die Bioverfügbarkeit von Tavanic Tabletten ist bei gleichzeitiger Anwendung von Sucralfat signifikant reduziert. Muss der Patient mit Sucralfat und Tavanic Tabletten gleichzeitig behandelt werden, ist es am besten, Sucralfat 2 Stunden nach Einnahme der Tavanic Tabletten einzunehmen.

Theophyllin, Fenbufen oder vergleichbare nichtsteroidale Antiphlogistika: In einer klinischen Studie konnten keine pharmakokinetischen Interaktionen von Levofloxacin mit Theophyllin nachgewiesen werden. Es kann jedoch möglicherweise zu einer deutlichen Herabsetzung der Krampfschwelle kommen, wenn Chinolone gleichzeitig mit Theophyllin, nicht-steroidalen Antiphlogistika oder anderen Substanzen gegeben werden, die die zerebrale Krampfschwelle herabsetzen. Die Levofloxacin-Konzentrationen waren unter gleichzeitiger Fenbufen-Medikation ca. 13 % höher als bei alleiniger Gabe.

Probenecid und Cimetidin: Probenecid und Cimetidin hatten einen statistisch signifikanten Effekt auf die Elimination von Levofloxacin. Die renale Clearance von Levofloxacin wurde durch Cimetidin (24 %) und Probenecid (34 %) reduziert, da beide Arzneimittel die renale tubuläre Sekretion von Levofloxacin hemmen können. Es ist jedoch bei den in der Studie getesteten Dosen unwahrscheinlich, dass die statistisch signifikanten kinetischen Unterschiede klinisch relevant sind.

Bei gleichzeitiger Gabe von Mitteln, die die tubuläre renale Sekretion beeinflussen, z. B. Probenecid und Cimetidin, sollte Levofloxacin vorsichtig angewendet werden. Dies gilt besonders bei Patienten mit Niereninsuffizienz.

Ciclosporin: Die Halbwertszeit von Ciclosporin war bei gleichzeitiger Gabe von Levofloxacin um 33 % verlängert.

Mahlzeiten: Es gibt keine klinisch relevante Wechselwirkung mit der Nahrung. Tavanic Tabletten können deshalb unabhängig von der Nahrungsaufnahme eingenommen werden.

Weitere Hinweise: In klinisch-pharmakologischen Studien wurden mögliche pharmakokinetische Interaktionen mit häufig verordneten Arzneimitteln untersucht. Die Pharmakokinetik von Levofloxacin zeigte keine klinisch relevante Beeinflussung bei gleichzeitiger Gabe folgender Arzneimittel: Calciumcarbonat, Digoxin, Glibenclamid, Ranitidin, Warfarin.

Anwendung während Schwangerschaft und Stillzeit:

Schwangerschaft: Tierstudien zur Reproduktion gaben keinen Anlas zur Besorgnis. Dennoch dürfen Tavanic Tabletten bei Schwangeren nicht angewendet werden, da Studien am Menschen fehlen und tierexperimentell das Risiko einer möglichen Schädigung von Knorpelgewebe belasteter Gelenke durch Fluorochinolone bei heranwachsenden Tieren beobachtet wurde.

Stillzeit: Aufgrund fehlender Studien am Menschen und wegen des tierexperimentell beobachteten Risikos einer möglichen Schädigung von Knorpelgewebe belasteter Gelenke bei heranwachsenden Tieren durch Fluorochinolone dürfen Tavanic Tabletten bei stillenden Frauen nicht angewendet werden.

Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen: Einige unerwünschte Wirkungen (z. B. Schwindel/Benommenheit, Schläfrigkeit, Sehstörungen) können die Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit des Patienten beeinträchtigen und können somit in Situationen, in denen diese Fähigkeiten von besonderer Bedeutung sind (z. B. Autofahren, Bedienen von Maschinen), ein Risiko darstellen.

Nebenwirkungen: Die nachfolgenden Angaben basieren auf Daten aus klinischen Studien mit mehr als 5000 Patienten und auf umfangreicher Erfahrung nach Markteinführung. Die Häufigkeiten der Nebenwirkungen werden wie folgt angegeben:

sehr häufig mehr als 10 %
häufig 1 % bis 10 %
gelegentlich 0,1 % bis 1 %
selten 0,01 % bis 0,1 %
sehr selten weniger als 0,01 %
Einzelfälle  

Allergische Reaktionen: Gelegentlich: Pruritus, Rash. Selten: Urtikaria, Bronchospasmus/Dyspnoe. Sehr selten: Angioödem, Hypotension, anaphylaktoider Schock, Photosensibilität. Einzelfälle: Schwere bullöse Hautausschläge wie Stevens-Johnson-Syndrom, toxische epidermale Nekrolyse (Lyell-Syndrom) und Erythema exsudativum multiforme.

Reaktionen an Haut und Schleimhäuten, anaphylaktische und anaphylaktoide Reaktionen können manchmal bereits nach der ersten Dosis auftreten.

Gastrointestinaltrakt, Metabolismus: Häufig: Übelkeit, Diarrhöe. Gelegentlich: Anorexie, Erbrechen, Abdominalschmerzen, Dyspepsie. Selten: Blutige Diarrhöe, welche in sehr seltenen Fällen Hinweis auf eine Enterokolitis einschließlich pseudomembranöse Kolitis sein kann. Sehr selten: Hypoglykämie, besonders bei Diabetikern.

Neurologische Wirkungen: Gelegentlich: Kopfschmerzen, Schwindel/Benommenheit, Schläfrigkeit, Schlaflosigkeit. Selten: Parästhesien, Tremor, Angstzustände, Erregtheit, Verwirrtheit, Krämpfe. Sehr selten: vermindertes Tastgefühl, Seh- und Hörstörungen, Geschmacks- und Geruchsstörungen, Halluzinationen.

Wirkungen auf Herz und Kreislauf: Selten: Tachykardie, Hypotension. Sehr selten: (anaphylaktoider) Schock. 

Muskuloskelettale Wirkungen: Selten: Arthralgie, Myalgie, Sehnenbeschwerden einschließlich Tendinitis (z. B. Achillessehne). Sehr selten: Sehnenruptur (z. B. Achillessehne) — diese Nebenwirkung kann, wie bei anderen Chinolonen, innerhalb von 48 Stunden nach Behandlungsbeginn und bilateral auftreten. Muskelschwäche, die bei Patienten mit Myasthenia gravis von besonderer Bedeutung sein kann. Einzelfälle: Rhabdomyolyse.

Wirkungen auf Leber und Nieren: Häufig: Erhöhte Leberenzymwerte (z. B. ALT, AST). Gelegentlich: Erhöhte Bilirubin- und Serumkreatininwerte. Sehr selten: Leberreaktionen wie Hepatitis; akutes Nierenversagen (z. B. durch interstitielle Nephritis).

Wirkungen auf das Blut: Gelegentlich: Eosinophilie, Leukopenie. Selten: Neutropenie, Thrombozytopenie. Sehr selten: Agranulozytose. Einzelfälle: Hämolytische Anämie, Panzytopenie.

Sonstige Nebenwirkungen: Gelegentlich: Asthenie, Pilzüberwucherungen und Wachstum anderer resistenter Mikroorganismen. Sehr selten: Allergische Pneumonitis, Fieber.

Andere Nebenwirkungen, die unter Fluorochinolonen auftreten:

  • Psychotische Reaktionen wie akute Verwirrtheitszustände und depressive Verstimmungen. (Diese Erscheinungen können auch schon nach der ersten Dosis auftreten.)

  • Extrapyramidale Symptome und andere Störungen der Muskelkoordination.

  • Allergische Vaskulitis.

  • Porphyrie-Attacken bei Patienten mit Porphyrie.

Überdosierung: Gemäß tierexperimentellen Toxizitätsstudien betreffen die wichtigsten zu erwartenden Symptome nach einer akuten Überdosierung mit Tavanic Tabletten das Zentralnervensystem (Verwirrtheit, Benommenheit, Bewusstseinsstörungen und Krampfanfälle). Darüber hinaus treten gastrointestinale Störungen wie Übelkeit und Schleimhauterosionen auf.

Bei erheblicher Überdosierung sollte eine Magenspülung und eine symptomorientierte Behandlung erfolgen. Antazida können zum Schutz der Magenschleimhaut eingesetzt werden. Hämodialyse, einschließlich Peritonealdialyse und CAPD, können Levofloxacin nicht wirksam eliminieren. Ein spezifisches Antidot existiert nicht.

Pharmakologische Eigenschaften:

Pharmakodynamische Eigenschaften: Bei Levofloxacin handelt es sich um ein synthetisches Breitbandantibiotikum aus der Gruppe der Fluorochinolone (ATC-Code J01MA). Levofloxacin ist das S(—)-Enantiomer des Racemates Ofloxacin.

Wirkungsmechanismus: Als Fluorochinolon-Antibiotikum wirkt Levofloxacin auf den DNS-/DNS-Gyrase-Komplex und die Topoisomerase IV. Grenzwerte für die Empfindlichkeitstestung Die vorläufig von der NCCLS (US National Committee on Clinical Laboratory Standards) vorgeschlagenen Grenzwerte zur Unterscheidung von empfindlichen, unterschiedlich empfindlichen und resistenten Erregern betragen:

empfindlich 2 mg/l, resistent 8 mg/l

Antibakterielles Spektrum: Orts- und zeitabhängig kann die Resistenzrate für ausgewählte Arten variieren, so dass lokale Informationen zur Resistenz wünschenswert sind, besonders bei der Behandlung schwerer Infektionen. Deshalb lässt sich für die nachfolgend aufgeführten Erreger nur mit gewisser Wahrscheinlichkeit voraussagen, ob sie gegen Levofloxacin empfindlich sind oder nicht. Es sind nur Erreger aufgeführt, die für die Anwendungsgebiete relevant sind (Für die mit * gekennzeichneten Erreger wurde in klinischen Studien die Wirksamkeit von Levofloxacin nachgewiesen).

Empfindliche Erreger:

Aerobe grampositive Mikroorganismen:

  • Enterococcus faecalis*

  • Staphylococcus aureus* methi-S

  • Staphylococcus haemolyticus methi-S

  • Staphylococcus saprophyticus

  • Streptococci, Gruppe C und G

  • Streptococcus agalactiae

  • Streptococcus pneumoniae* peni-I/S/R

  • Streptococcus pyogenes*

Aerobe gramnegative Mikroorganismen:

  • Acinetobacter baumannii*

  • Citrobacter freundii*

  • Eikenella corrodens

  • Enterobacter aerogenes

  • Enterobacter agglomerans

  • Enterobacter cloacae*

  • Escherichia coli*

  • Haemophilus influenzae* ampi-S/R

  • Haemophilus parainfluenzae*

  • Klebsiella oxytoca

  • Klebsiella pneumoniae*

  • Moraxella catarrhalis* b+/b—

  • Morganella morganii*

  • Pasteurella multocida

  • Proteus mirabilis*

  • Proteus vulgaris

  • Providencia rettgeri

  • Providencia stuartii

  • Pseudomonas aeruginosa*

  • Serratia marcescens*

Anaerobe Mikroorganismen:

  • Bacteroides fragilis

  • Clostridium perfringens

  • Peptostreptococcus

  • Sonstige Mikroorganismen

  • Chlamydia pneumoniae*

  • Chlamydia psittaci

  • Legionella pneumophila*

  • Mycoplasma pneumoniae*

Unterschiedlich empfindliche Erreger:

Aerobe grampositive Mikroorganismen:

  • Staphylococcus haemolyticus methi-R

Aerobe gramnegative Mikroorganismen:

  • Burkholderia cepacia

  • Anaerobe Mikroorganismen

  • Bacteroides ovatus

  • Bacteroides thetaiotaomicron

  • Bacteroides vulgatus

  • Clostridium difficile

Resistente Erreger:

Aerobe grampositive Mikroorganismen:

  • Staphylococcus aureus methi-R

Weitere Hinweise: Der hauptsächliche Resistenzmechanismus beruht auf einer gyr-A-Mutation. In vitro besteht Kreuzresistenz zwischen Levofloxacin und anderen Fluorochinolonen.

Mittlerweile wurden im Jahr 1997 erworbene Resistenzen gegen Levofloxacin dokumentiert:

  • S. pneumoniae (Frankreich 1 %)

  • H. influenzae (selten).

Aufgrund des Wirkungsmechanismus besteht im allgemeinen keine Kreuzresistenz zwischen Levofloxacin und Antibiotika anderer Substanzklassen.

Nosokomiale Infektionen durch P. aeruginosa können möglicherweise eine Kombinationstherapie erfordern.

Pharmakokinetische Eigenschaften:

Resorption: Oral verabreichtes Levofloxacin wird schnell und fast vollständig resorbiert und die maximalen Plasmakonzentrationen werden innerhalb etwa 1 Stunde erreicht. Die absolute Bioverfügbarkeit beträgt etwa 100 %. Levofloxacin folgt im Dosisbereich von 50 bis 600 mg einer linearen Kinetik. Die Nahrungsaufnahme hat nur einen geringen Effekt auf die Resorption von Levofloxacin.

Verteilung: Ungefähr 30 – 40 % des Levofloxacins ist an Serumproteine gebunden. Die wiederholte Gabe von 500 mg Levofloxacin 1mal täglich zeigt eine vernachlässigbare Akkumulation. Nach Dosierungen von 500 mg 2mal täglich kommt es zu einer geringen aber voraussagbaren Akkumulation. Der Steady-state-Zustand wird nach 3 Tagen erreicht.

Penetration in Gewebe und Körperflüssigkeiten: Penetration in Bronchialmukosa und Oberflächenfilm der Lunge (Epithelial Lining Fluid = ELF). Die maximalen Levofloxacin-Konzentrationen in Bronchialmucosa und ELF nach 500 mg betrugen 8,3 mg/g und 10,8 mg/ml. Sie wurden ca. 1 Std. nach Einnahme erreicht.

Penetration in Lungengewebe: Maximale Levofloxacin-Konzentrationen in der Lunge lagen bei 11,3 mg/g und wurden ca. 4 bis 6 Std. nach Einnahme von 500 mg erreicht. Die Konzentrationen in der Lunge lagen durchweg höher als im Plasma.

Penetration in Hautblasenflüssigkeit: Die maximalen Levofloxacin-Konzentrationen betrugen ca. 4,0 und 6,7 mg/ml in Hautblasenflüssigkeit. Sie wurden unter einer 3tägigen Behandlung (500 mg ein- oder zweimal täglich) 2 bis 4 Std. nach Gabe erreicht.

Penetration in die Cerebrospinalflüssigkeit: Levofloxacin penetriert schlecht in die Cerebrospinalflüssigkeit.

Konzentration im Urin: Die mittleren Urinkonzentrationen 8 – 12 Stunden nach oralen Einzelgaben von 150 mg, 300 mg oder 500 mg Levofloxacin betragen 44 mg/l, 91 mg/l und 200 mg/l.

Metabolismus: Levofloxacin wird nur in geringem Ausmaß metabolisiert. Die Metaboliten Desmethyllevofloxacin und Levofloxacin-N-Oxid stellen weniger als 5 % der mit dem Urin ausgeschiedenen Dosis dar. Levofloxacin ist stereochemisch stabil und unterliegt keiner chiralen Inversion.

Elimination: Nach oraler und intravenöser Verabreichung von Levofloxacin wird die Substanz relativ langsam aus dem Plasma eliminiert (t½ = 6– 8 Stunden). Die Elimination erfolgt vorwiegend renal (> 85 % der verabreichten Dosis). Es gibt keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der Pharmakokinetik von Levofloxacin nach intravenöser oder oraler Verabreichung, woraus sich schließen lässt, dass der orale und intravenöse Verabreichungsweg austauschbar sind.

Pharmakokinetik bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion: Die Pharmakokinetik von Levofloxacin ist bei Nierenfunktionsstörungen beeinflusst. Mit abnehmender Nierenfunktion sind die renale Elimination und Clearance verringert und die Eliminationshalbwertszeiten erhöht (s. Tabelle).

ClCR (ml/min) < 20 20 – 40 50 – 80
ClR (ml/min) 13 26 57
t½ (h) 35 27 9

Pharmakokinetik bei älteren Patienten: Es gibt keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der Pharmakokinetik zwischen jungen und älteren Patienten, außer denen, die mit einer veränderten Kreatinin-Clearance verbunden sind.

Geschlechtsunterschiede: Eine getrennte Analyse für Männer und Frauen zeigte kleine bis unbedeutende Unterschiede in der Pharmakokinetik von Levofloxacin. Es gibt keine Hinweise, dass diese geschlechtsspezifischen Unterschiede klinisch relevant sind.

Präklinische Daten zur Sicherheit:

Akute Toxizität: Nach oraler Gabe von Levofloxacin lagen die medianen letalen Dosis (LD50)-Werte bei Mäusen und Ratten im Bereich von 1500 – 2000 mg/kg. Die orale Gabe von 500 mg/kg führte bei Affen, abgesehen von Erbrechen, nur zu unwesentlichen Erscheinungen.

Chronische Toxizität: Studien über einen Zeitraum von 1 und 6 Monaten wurden an Ratten und Affen durchgeführt. Die Verabreichung von Levofloxacin erfolgte über eine Sonde. Bei der Ratte betrugen die Dosierungen 50, 200, 800 mg/kg/Tag und 20, 80, 320 mg/kg/Tag über 1 und 6 Monate, und beim Affen 10, 30, 100 mg/kg/Tag und 10, 25, 62,5 mg/kg/Tag über 1 und 6 Monate. Ratten zeigten geringfügige Behandlungssymptome in erster Linie bei Dosen von 200 mg/kg/Tag und höher in Form von reduzierter Nahrungsaufnahme und leichten Veränderungen der hämatologischen und biochemischen Parameter. Der ,,No Observed Adverse Effect Level‘‘ (= NOEL = die Konzentration, bei der keine unerwünschten Wirkungen beobachtet wurden) betrug 200 und 20 mg/kg/Tag über 1 und 6 Monate. Die Toxizität oraler Dosen bei Affen war gering und äußerte sich in reduziertem Körpergewicht bei 100 mg/kg/Tag, einhergehend mit Salivation, Diarrhöe und erniedrigtem pH des Urins bei einigen Tieren. Keine Toxizität wurde in der Studie über 6 Monate beobachtet. Der NOEL betrug 30 und 62,5 mg/kg/Tag über 1 bzw. 6 Monate. Der ,,No Observed Adverse Effect Level‘‘ (NOEL) betrug in der 6-Monatsstudie 20 mg/kg/Tag (Ratten) bzw. 62,5 mg/kg/Tag (Affen).

Reproduktionstoxizität: Orale Levofloxacin-Dosen von bis zu 360 mg/kg/Tag oder intravenöse Dosen von bis zu 100 mg/kg/Tag führten bei Ratten zu keinen Störungen der Fertilität oder des Reproduktionsverhaltens. Levofloxacin zeigte bei Ratten in oralen Dosen von bis zu 810 mg/kg/Tag und intravenösen Dosen von bis zu 160 mg/kg/Tag kein teratogenes Potential. Bei Kaninchen wurde nach oralen Dosierungen von bis zu 50 mg/kg/Tag oder intravenösen Dosen von bis zu 25 mg/kg/Tag Levofloxacin keine Teratogenität beobachtet. Levofloxacin zeigt keine Wirkung auf die Fertilität. Der einzige Effekt auf die Feten war eine verzögerte Reifung aufgrund maternaler Toxizität.

Genotoxizität: Levofloxacin führt an Bakterienzellen und an Säugetierzellen zu keinen Genmutationen, induziert aber in vitro ohne metabolische Aktivierung an Zellen der Lunge vom Chinesischen Hamster (CHL) Chromosomenaberrationen bei 100 mg/ml oder höheren Konzentrationen. In-vivo-Untersuchungen (Mikrokerntest, Schwesterchromatidaustausch-Test, UDS-Test, Dominant-letal-Test) ergaben keine Hinweise auf ein genotoxisches Potential.

Phototoxizität: Studien an der Maus zeigten, dass Levofloxacin nach oraler oder intravenöser Gabe nur bei sehr hohen Dosen phototoxisch wirkt. Levofloxacin wirkte nicht genotoxisch in einer Untersuchung zur Photomutagenität, und es reduzierte die Tumor-Entwicklung in einer Untersuchung zur Photokarzinogenität.

Karzinogenität: Eine Studie über einen Zeitraum von 2 Jahren mit Ratten, denen Levofloxacin zusammen mit der Nahrung verabreicht wurde (0, 10, 30 und 100 mg/kg/Tag), ergab keine Hinweise auf ein karzinogenes Potential.

Gelenktoxizität: Wie andere Fluorochinolone zeigt auch Levofloxacin bei Ratten und Hunden Wirkungen auf Knorpelgewebe (Blasenbildung und Hohlräume). Diese Erscheinungen sind bei jungen Tieren stärker ausgeprägt.

Dauer der Haltbarkeit: Filmtabletten 250 mg und 500 mg: 36 Monate

Art und Inhalt des Behältnisses: PVC-Aluminiumblister mit 5, 7 und 10 Filmtabletten.

Packungsgrößen:

Tavanic 250 mg Tabletten: 5, 7 und 10 Filmtabletten, Krankenhauspackung mit 200 (20g 10) Filmtabletten.

Tavanic 500 mg Tabletten: 5, 7 und 10 Filmtabletten, Krankenhauspackung mit 200 (20g 10) Filmtabletten.

Hinweise für die Handhabung und Entsorgung: Die Bruchrille ermöglicht eine Dosisanpassung bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion.

Apothekenpflicht, Verschreibungspflichtig: Diese Arzneimittel enthalten einen Stoff, dessen Wirkung in der medizinischen Wissenschaft noch nicht allgemein bekannt ist. Für diese Arzneimittel hat der pharmazeutische Unternehmer dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte einen Erfahrungsbericht nach § 49 Abs. 6 AMG vorzulegen.

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Stand: 21. Oktober 2007

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