Home Nach oben

Ultracarbon
Zurück Home Nach oben

Ultracarbon®

Zusammensetzung: 1 Flasche mit 61,5 g Granulat enthält 50 g medizinische Kohle.

Darreichungsform: Granulat zur Herstellung einer oralen Suspension.

Anwendungsgebiete: Akute orale Vergiftungen und Überdosierungen von Medikamenten.

Dosierung, Art und Dauer der Anwendung:

Erwachsene und Kinder ab 12 Jahren: 50 - 100 g medizinische Kohle (d.h. 1 bis 2 Flaschen Ultracarbon®) möglichst bald verabreichen. Bei ernsten Vergiftungen ist die Behandlung während einiger Tage fortsetzen, indem alle 4 bis 6 Stunden eine Dosis von 20 g verabreicht wird (20 g medizinische Kohle stimmt ungefähr mit 160 ml der Suspension überein). Bei bewusstlosen Patienten sollte ein Arzt oder ein Krankenpfleger unter ärztlicher Aufsicht die Suspension mit einer Magensonde, mit Hilfe des Spezialverschlusses (Adapter) verabreichen. Vor Gebrauch zum Entlüften der Flasche den Drehverschluss kurz öffnen und die Spitze des Adapters abschneiden.

Ultracarbon® kann ebenfalls nach Erbrechen oder nach einer Magenspülung verabreicht werden.

Kinder bis zu 12 Jahren: Empfohlene Dosis: ungefähr 1 g medizinische Kohle pro kg Körpergewicht. In akuten Vergiftungsfällen bei Kindern unter 12 Jahren eine halbe Dosis (d.h. ½ Flasche) verabreichen; bei kleineren Kindern ¼ Flasche als erste Dosis und dies, nach Rücksprache mit dem Arzt, einige Male wiederholen.

Um der Aufnahme giftiger Stoffe im Körper möglichst vorzubeugen und die bereits absorbierten Giftstoffe nachträglich zu entfernen, ist Ultracarbon® schnell zu verabreichen. Eine verspätete Verabreichung kann jedoch auch eine nutzbringende Wirkung haben.

Bei ernsten Vergiftungen ist eine wiederholte Verabreichung von medizinischer Kohle zu empfehlen.

Zubereitung der Suspension: Das Granulat sorgfältig auflockern und bis zum orange-farbenen Strich mit Wasser auffüllen (es werden etwa 350 ml benötigt). Eine Minute lang kräftig schütteln. Eventuell erneut Wasser bis zum orange-farbenen Strich ergänzen, nochmals schütteln. Hierdurch erhalten Sie ungefähr 400 ml Suspension. Die Flasche vorsichtig öffnen und die Suspension sofort einnehmen. Bei wiederholter Verabreichung die Flasche vor der Anwendung abermals kräftig schütteln.

Gegenanzeigen: Wenn feststeht, dass die Vergiftung durch ätzende (z.B. starke Säuren oder Basen) Stoffe verursacht ist, sollte man Ultracarbon® besser nicht anwenden. Bei Ösophagoskopie und bei Gastroskopie kann es dann störend wirken.

Warnhinweise und spezielle Vorsichtsmaßnahmen bei der Anwendung: Bei Vergiftungen Ultracarbon® Suspension verabreichen und sofort danach einen Arzt, bzw. eines der Giftinformationszentren zu Rate ziehen.

Durch die Anwendung von Ultracarbon® nimmt der Stuhlgang eine schwarze Farbe an. Medizinische Kohle ist nicht geeignet zur Adsorption von einigen organischen und anorganischen Salzen und Lösungsmitteln, u.a. Salze von Eisenverbindungen, Lithium, Thallium, Cyanid (Blausäure), Methanol, Ethanol, Ethylenglykol und petroleumhaltige Lösungsmittel. Bei diesen Stoffen sind andere Maßnahmen zur Giftentfernung erforderlich (z.B. Magenspülung). Die wichtigsten Gifte, bei denen medizinische Kohle wirkungslos ist und eine geeignete orale Therapie bekannt ist, sind nachfolgend aufgeführt:

  Spezifisches Antidot:
Cyanid Natriumnitrit, 4-Dimethylaminophenol
Eisenverbindungen Desferoxamin (Desferrioxamin)
Lithium Calciumpolystyrensulfat
Methanol Ethanol
Ethylenglykol Ethanol

Bei vielen Intoxikationen soll neben Ultracarbon® zusätzlich ein spezifisches Antidot verabreicht (z.B. bei Paracetamolvergiftungen: N-Azetylzystein) werden.

In Fällen, bei denen eine orale Therapie oder ein orales, spezifisches Antidot von wesentlicher Bedeutung ist, wird von der Verabreichung von medizinischer Kohle abgeraten.

Wechselwirkung mit anderen Mitteln und andere Wechselwirkungen: Die Wirkung oral eingenommener Medikamente wird im allgemeinen durch die Anwendung von Ultracarbon® verringert.

Der Gebrauch von Ultracarbon® kann die Zuverlässigkeit von oralen Kontrazeptiva / Ovulationshemmern reduzieren, wodurch eine zusätzliche Methode der Empfängnisverhütung nach dem Gebrauch von Ultracarbon® notwendig ist.

Nebenwirkungen: Es kann Konstipation auftreten. Diese Beschwerde kann mit Lactulose-Produkten (z.B. Lactulose-Sirup) oder einem anderen Abführmittel behandelt werden.

Überdosierung (Symptome und Gegenmaßnahmen): Gastrointestinale Konstipation kann durch hohe Dosen medizinischer Kohle verursacht werden. Dem kann man vorbeugen, indem man hohe Dosen Abführmittel verabreicht (z.B. Natriumsulfat).

Pharmakodynamische Eigenschaften: Medizinische Kohle ist ein örtlich wirkendes Mittel, an das, nach oraler Einnahme, die sich im Magen-Darm-Trakt befinden aufgelösten aktiven Stoffe adsorbiert werden können. Deshalb ist es möglichst schnell, nach der Einnahme toxischer Stoffe oder einer Überdosis eines Medikamentes zu verabreichen.

Um der eventuellen Desorption eines adsorbierten toxischen Stoffes vorzubeugen, ist es wichtig, dass die verabreichte medizinische Kohle schnell durch den Magen-Darm-Trakt geführt wird, z.B. durch die Verabreichung eines osmotischen Laxans (Natriumsulfat).

Hilfsstoffe: Citronensäure, Glycerol und Arabisches Gummi.

Dauer der Haltbarkeit: Das Granulat zur Zubereitung der Suspension ist 5 Jahre haltbar.

Nach der Zubereitung ist die Suspension höchstens 3 Tage haltbar.

Besondere Lagerungshinweise: Das Granulat zur Zubereitung der Suspension ist trocken und bei Zimmertemperatur (15° bis 25°) aufzubewahren.

Die zubereitete Suspension sollte im Kühlschrank (2° bis 8°) aufbewahrt werden.

[Kohle Kompretten] [Kohle pulvis] [Ultracarbon]
Senden Sie E-Mail mit Fragen oder Kommentaren zu dieser Website an:
Copyright © 2007 Ralf Rebmann
Stand: 21. Oktober 2007

Es kann keinerlei Haftung für Ansprüche übernommen werden, die aus diesem Internet-Auftritt erwachsen könnten.