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Babesiose
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Babesiose

Historie: Im Jahre 1888 wurde der Erreger zum ersten Mal beschrieben. Er war Verursacher für eine Viehseuche bei der Zehntausende von Rindern eingingen. Bereits im Jahre 1893 wurde eine Arbeit veröffentlicht, in der der Erreger des Texas-Cattle-Fever, Babesia bigemina dargestellt wurde. Auch die Rolle der Zecken bei der Übertragung der Krankheit wurde beschrieben. Fast Hundert Jahre später wurde man wirklich auf die Erkrankung am Menschen aufmerksam. Im Osten der USA wurden viele Krankheitsfälle durch Babesien bekannt. Als Herd kam Nantucket Island in Betracht. Der Erreger war Babesia microti.

Erreger: Protozoen aus der Gruppe der Babesien (syn.: Proplasmen). Sie kommen nur innerhalb der Erythrozyten vor. Die meisten Babesien sind nur für Tiere pathogen.

Bekannte Arten:

Art Infektionen vor allem bei / in Anmerkungen
Babesia benneti Vögeln  
Babesia bigemina Kühe (Texas cattle fever) höher pathogen
Babesia bovis Kühe  
Babesia caballi Pferde weniger pathogen
Babesia canis Hunde  
Babesia divergens Menschen (Europa) weniger pathogen
Babesia equi Pferde, vereinzelt Mensch höher pathogen
Babesia felis Katzen  
Babesia gibsoni Asien  
Babesia microti Menschen (USA), Nager höher pathogen
Babesia ovis Schafe, Steinböcke etc.  

Übertragungswege: Die erste Infektion in Europa ist aus dem Jahr 1956 in Jugoslawien bekannt. Der Patient verstarb. Die Erreger scheinen in vielen Gebieten vorzukommen. Die Zecken der Arten Ixodes übertragen die Babesiose Auch sekundäre Infektionen über Bluttransfusionen sind bekannt. Auch geheilte Patienten können zum Teil noch über Jahre parasitämisch sein.

Inkubationszeit: Ein bis vier Wochen.

Symptome: Die Pathogenität ist bis heute nicht geklärt. Nach der Inkubationszeit zeigen sich allgemeine Symptome wie Gewichtsverlust und Abgeschlagenheit. Nun steigt das Fieber konstant an. Es kommt zu Schüttelfrosten, starken Kopfschmerzen und generalisierten Glieder- und Muskelschmerzen. In vielen Fällen kommt es zu wiederholten Schüben innerhalb der nächsten Wochen. Im weiteren Verlauf kann in einigen Fällen ein Ikterus, schwere Anämien und ein Nierenversagen eintreten. Oft wird klinisch eine Verminderung der Anzahl der Lymphozyten diagnostiziert. Schwere klinische Verläufe wurden bei einer zusätzlichen Infektion mit Borreliose beobachtet.

Maßnahmen: Für den Rettungsdienst bleibt nur eine symptomatische Therapie. Zur Zeit gibt es in der Humanmedizin keine gut wirkende Pharmaka. Bei Rindern wird Imidocarb mit gutem Erfolg eingesetzt. Dieser Stoff hat aber keine Zulassung am Menschen. Als letzte Möglichkeit wird die Austausch-Transfusion angegeben. Auch bei einer korrekten Therapie können die Erreger sich jahrelang in Erythrozyten halten. Somit fallen die betroffenen Patienten als Blutspender weg.

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Copyright © 2007 Ralf Rebmann
Stand: 26. Dezember 2009

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