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Rickettsiosen
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Rickettsiosen

Definition:  Rickettsiosen werden durch Arthropoden (Gliedertiere) auf den Menschen übertragen. Eine Ausnahme bildet das Q-Fieber hier werden die Erreger durch Staub und Lebensmittel, seltener durch Zecken, übertragen.

Epidemiologie: Rickettsien kommen natürlich auf Nagern und deren parasitierenden Spinnentieren (Läuse, Flöhe, Milbe und Zecken) vor. Nur bei Rickettsia prowazeki und Rickettsia quintana ist das Erregerreservoir der Mensch. Die Krankheiten werden zumeist über die Parasiten übertragen.

Krankheit Erreger Reservoir Übertragung durch
Epidemisches Fleckfieber Rickettsia prowazeki Mensch Läuse
Endemisches Fleckfieber Rickettsia mooseri Nager Flöhe
Zeckenbissfieber Rickettsia rickettsii, Rickettsia conori Nager, Hunde Zecken
Südafrikanisches Zeckenfieber Rickettsia africae   Zecken
Tsutsugamushi- Fieber Rickettsia tsutsugamushi Nager Milben
Rickettsien- Pocken Rickettsia akari Nager Milben
Wolhynisches Fieber Rickettsia quintana Mensch Läuse
Q-Fieber Coxiella burneti Rinder, Ziegen, Schafe, Nager Staub, Lebensmittel, evtl. Zecken

Nach einem Bis durch einen Floh oder durch eine Laus wird der kontaminierte Kot der Tiere in die Wunde eingerieben. Milben und Zecken enthalten die Erreger im Speichel und injizieren diese bei einem Bis.

Das epidemische Fleckfieber kann durch die Inhalation von Staub ausgelöst werden. Dieser Staub enthält den infizierten Kot von Kleiderläusen.

Das Q-Fieber wird durch die Inhalation von kontaminierten getrockneten Kotteilchen der Rindern, Schafe oder Ziegen ausgelöst. Personen, die intensiven Kontakt mit infizierten Tieren haben (Schlachtpersonal, Landwirte), können sich auch durch den Kontakt mit den infizierten Tieren oder Genuss von infizierter Milch anstecken.

Pathophysiologie: Nach der Infektion über die Haut oder die Atemwege vermehren sich die Rickettsien im Endothel der Kapillargefäße oder der Arteriolen. Über die Blutgefäße kommen sie zu den anderen Organen. Die Endothelzellen schwellen an und sterben ab. Über den Gefäßen wandern mononukleare Zellen ein (Fränkelsche Knötchen). Diese führen zu Thrombosen und Blutungen. Insgesamt verursachen diese Veränderungen weitere Symptome und Manifestationen an der Haut, dem Herzen, den Lungen, den Muskeln, den Nieren und dem ZNS.

Bei dem Zeckenbissfieber in der Alten Welt, dem Tsutsugamushi-Fieber und bei den Rickettsien-Pocken entsteht an der Eintrittsstelle der Erreger ein Knötchen, das zentral ein Geschwür aufweist. Das Geschwür ist von einer schwarzen Kruste bedeckt (Primärläsion). Im Bereich der Primärläsion sind die Lymphknoten angeschwollen.

Prophylaxe vor Rickettsiosen: Bei den Rickettsiosen, die durch Läuse übertragen werden liegt das Augenmerk auf der Entlausung des Patienten. Eine Reduzierung der Ratten und eine Bekämpfung der Flöhe sind wichtige Maßnahmen gegen Rickettsiosen, die Flöhe übertragen werden. Bei einem Befall mit Zecken sind diese schnellstmöglich zu entfernen. Das Tragen von geeigneter Kleidung in kontaminierten Gebieten reduziert ebenfalls den Befall. Auch bei befallenen Haustieren sind anhaftende Zecken zu entfernen. Flöhe und Milben können durch geeignete Chemikalien vernichtet werden.

Maßnahmen: Für den Rettungsdienst bleibt nur eine symptomatische Therapie. In der Klinik wird Doxycyclin 2 x 100 mg über sieben Tage verabreicht. Wenn zu diesem Zeitpunkt noch ein Fieber besteht, wird die Therapie bis drei Tage nach Eintreten der normalen Körpertemperatur fortgesetzt.

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Stand: 26. Dezember 2009

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