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Q-Fieber
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Q-Fieber

Synonym: Query-Fieber

Erreger: Coxiella burnetii. Schon im Jahr 1937 wurde der Erreger zum ersten Mal in Australien beschrieben worden. Der Erreger ist sehr resistent und kann bis zu mehreren Jahren überleben.

Vorkommen: weltweit.

Reservoir: Vor allem Schafe, aber ebenfalls Haustiere, Hunde, Katzen, Mäuse, Rinder und Ziegen.

Übertragung: Ohne Therapie kann sich der Erreger in den Reservoir-Tieren weiter aufhalten und wird bei der Trächtigkeit wieder reaktiviert. Damit stellt das ausgestoßene Plazentagewebe eine Infektionsquelle dar. Der häufigste Übertragungsweg ist die Inhalation von infiziertem Staub. In Deutschland kommen immer wieder kleinere Ausbrüche, meist in der Nähe von Schafherden, vor (1998 in Freiburg mit ungefähr 120 infizierten Patienten; 1999 Schwäbische Alb bei Rottweil und in der Nähe von Heilbronn mit zusammen ungefähr 200 infizierten Patienten). Eine Infektion kann auch über Rohmilchprodukte und unpasteurisierte Milch erfolgen. Die Schafzecke (Dermacentor marginatus) ist, wie viele andere Zecken, auch ein Überträger. Die Erreger können auch mit dem Kot der Zecke ausgeschieden werden.

Inkubationszeit: 14 Tage bis 4 Wochen. Bei einem Biss durch eine Zecke kann sie aber verkürzt sein.

Symptome: Nur bei 30 % der infizierten Patienten manifestiert sich die Infektion. Nach der Inkubationszeit kommt es zu akuten Kopf- und Muskelschmerzen. Ein Fieber bis zu einer Temperatur von 40° C, Schüttelfrost und eine Lichtscheu sind weitere Zeichen. Am fünften Tag nach Ausbruch der Krankheit tritt noch ein Husten und Schmerzen in der Brust auf. Das Sputum kann blutige Anteile haben. Kardial kann eine Bradykardie auftreten. Dies ist die einzige Rickettsiose ohne Exanthem. Das Fieber kann zwischen vier und 14 Tagen anhalten. Bei ca. 20 % der Patienten kommt es aber zu einer chronischen Ausbildung der Krankheit. Dann kann das Fieber auch länger als vier Wochen anhalten. Bei ungefähr einem Drittel dieser Patienten kommt es zur Ausbildung einer granulomatöser Hepatitis ohne eine Pneumonie. Selten kommt es zu den gefährlichen Zusatzerkrankungen, wie Enzephalitis, Myo- und Endokarditis. Die Sterblichkeit liegt unter einem Prozent.

Bei 2 bis 8 Prozent der Infektionen, bleiben die Erreger trotz antibiotischer Therapie im Organismus weiter vorhanden. Es kann nach vielen Monaten bis Jahre ohne Beschwerden dann die gefürchtete Q-Fieber-Endokarditis entwickeln.

Während des Fiebers können die Erreger im Urin und im Blut nachgewiesen werden. Beide Flüssigkeiten sind hochinfektiös.

Differentialdiagnose: Atypische Pneumonien, Grippe, Leptospirosen, Typhus abdominalis.

Maßnahmen: Für den Rettungsdienst bleibt nur eine symptomatische Therapie. In der Klinik wird Doxycyclin oder Chloramphenicol eingesetzt. Die Gefahr einer Übertragung durch den Patienten wird als gering eingeschätzt.

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Stand: 26. Dezember 2009

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