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Biss durch Echis pyramidum Beim Reinigen eines Terrariums wurde ein 51jähriger Mann von einer Sandrasselotter (Echis pyramidum) in die linke Hand gebissen. Der alarmierte Notarzt legte eine Staubinde an und ordnete eine klinische Therapie an. Beim Eintreffen in der Klinik wurden bei dem beschwerdefreien Patienten keine gestörten Vitalparameter festgestellt. In der Klinik war kein Antiserum vorhanden und nach zwei Stunden wurde die Staubinde wieder entfernt. Das mittlere Glied des Ringfingers (Bissstelle) war bis zur Handwurzel geschwollen. Eine bläulich-livide Verfärbung der Haut zeigte Unterhautblutungen an. Bei der Einlieferung zeigten die Laborwerte eine normale Blutgerinnung. Acht Stunden nach dem Lösen der Staubinde zeigte sich eine deutliche Störung der Blutgerinnung (stark verlängerte Gerinnungszeiten). Der Patient hatte immer noch keine Beschwerden. Nach den Laborparametern wurde dem Patienten 400 E. Heparin und 100.000 E. Trasylol® intravenös verabreicht. Es konnte jedoch keine direkte Wirkung auf den Verlauf der Intoxikation festgestellt werden. Einige Stunden nach dem Biss konnten 6 Ampullen à 10 ml Antiserum besorgt werden. Sie wurden zusammen mit zweimal 1 g Fibrinogen intravenös appliziert. Nun stabilisierten sich die Laborparameter im Normbereich und auch die Schwellung der betroffenen Hand ging zurück. Quelle: Meißner, A., Hausmann, B., Linn, C., Piepgras, P., Möning, H., Wronski, R., Bruhn, H.D.: Defibrinierungssyndrom nach Schlangenbissverletzung. Dtsch. Med. Wschr. 114, 1484 (1989) Medline: [Defibrination syndrome after snake bites] |
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