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Dexa-Effekton
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Dexa-Effekton®

Wirkstoff: Dexamethasondihydrogenphosphat-Dinatrium

Stoff- oder Indikationsgruppe: Fluoriertes Glukokortikoid

Bestandteile: 1 Ampulle mit 1 ml Injektionslösung enthält 5,264 mg Dexamethasondihydrogenphosphat-Dinatrium (entsprechend 4 mg Dexamethason); Natriumedetat, Macrogol 400, Wasser für Injektionszwecke, Salzsäure 36 % (zur pH-Wert-Einstellung).

Anwendungsgebiete: Chronische Polyarthritis (entzündlich hochaktive Phasen und besondere Verlaufsformen, z. B. sehr schnell destruierend verlaufende Formen und/oder viszerale Manifestationen). Juvenile Arthritiden in hochaktiven Phasen und bei besonderen Verlaufsformen, z. B. viszerale Manifestationen.

Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen Dexamethason. Für die kurzfristige Anwendung bei vitaler Indikation gibt es sonst keine Kontraindikationen. Es muss der zu erwartende therapeutische Erfolg gegen die möglichen unerwünschten Wirkungen abgewogen werden.

Bei länger dauernder Therapie:

  • Magen-Darm-Ulzera;
  • schwere Osteoporose;
  • psychiatrische Anamnese;
  • akute Virusinfektionen (Herpes zoster, Herpes simplex, Varizellen);
  • HBsAG-positive chronisch-aktive Hepatitis;
  • ca. 8 Wochen vor bis 2 Wochen nach Schutzimpfungen;
  • systemische Mykosen und Parasitosen;
  • Poliomyelitis;
  • Lymphadenitis nach BCG-Impfung;
  • Eng- und Weitwinkelglaukom.

Hinweise: Bei bestehenden Infektionen darf Dexa-Effekton nur unter gleichzeitiger spezifischer antiinfektiöser Therapie angewendet werden, bei Tuberkulose in der Anamnese (Reaktivierung) Anwendung nur unter Tuberkulostatika-Schutz. Während der Anwendung von Dexa-Effekton ist bei Diabetikern ein eventuell erhöhter Bedarf an Insulin oder oralen Antidiabetika zu berücksichtigen. Während der Behandlung mit Dexa-Effekton ist bei Patienten mit schwer einstellbarem Bluthochdruck eine regelmäßige Blutdruckkontrolle erforderlich. Die Anwendung von Dexa-Effekton im Wachstumsalter erfordert eine sehr strenge Indikationsstellung. Bei älteren Patienten sollte die Anwendung nur unter besonderer Nutzen/Risiko-Abwägung erfolgen (Osteoporose-Risiko erhöht). Die intramuskuläre Applikation von Glukokortikoiden sollte aus folgenden Gründen nur noch ausnahmsweise erfolgen:

  • Lokale Unverträglichkeiten und Defekte (Fettgewebs- und Muskelatrophie) sind möglich.
  • Unsicherheit der Dosierung: initial Dosisüberschuss, später ungenügende Wirkung.
  • Diskrepanz zwischen Dauer des erwünschten therapeutischen Effektes und der Hemmwirkung auf die Hypothalamus-Hypophysen-NNR-Achse.

Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit: Während der Schwangerschaft, besonders in den ersten drei Monaten, soll die Anwendung nur nach sorgfältiger Nutzen/Risiko-Abwägung erfolgen. Bei der Anwendung am Menschen hat sich bisher kein Verdacht auf Fruchtschädigungen ergeben. Der Tierversuch erbrachte jedoch Hinweise auf Fehlbildungen und andere embryotoxische Wirkungen. Diese scheinen für den Menschen ohne Bedeutung zu sein. Bei Langzeittherapie sind intrauterine Wachstumsstörungen nicht auszuschließen. Bei einer Behandlung zum Ende der Schwangerschaft besteht für den Fetus die Gefahr einer Atrophie der Nebennierenrinde, die eine ausschleichende Substitutionstherapie beim Neugeborenen erforderlich machen kann. Glukokortikoide gehen in die Muttermilch über. Bei Anwendung höherer Dosen oder bei einer Langzeitbehandlung sollte abgestillt werden.

Nebenwirkungen: Die Gefahr unerwünschter Wirkungen bei kurzfristiger Anwendung ist gering, eine Ausnahme stellt die parenterale hochdosierte Therapie dar, bei der auch bei kurzfristiger Gabe mit der klinischen Manifestation von Infektionen gerechnet werden muss. Bei längerer Anwendung sind unerwünschte Wirkungen in unterschiedlicher Ausprägung regelmäßig zu erwarten.

Endokrinium, Stoffwechsel, Elektrolyte: Die größten Risiken der Langzeittherapie sind die adrenale Suppression und die Induktion einer Cushing-ähnlichen Symptomatik. Dexamethason unterdrückt die ACTH- und CRF-Sekretion bis zu 72 Std. in Abhängigkeit von der Dauer der Therapie, dem Einnahmemodus und der Höhe der Dosis.

Weiterhin können auftreten

  • Wachstumsverzögerungen bei Kindern
  • Störungen der Sexualhormonsekretion (Amenorrhoe, Hirsutismus, Impotenz)
  • verminderte Glukosetoleranz, Diabetes mellitus
  • Natriumretention mit Ödembildung, vermehrte Kaliumausscheidung (cave Rhythmusstörungen!).

Haut: Striae rubrae, Atrophie, Petechien, Ekchymosen, Steroidakne, verzögerte Wundheilung, periorale Dermatitis.

Muskel und Skelett: Muskelatrophie, Osteoporose (auch kurze Anwendung niedriger Dosen kann Knochenverlust bewirken), aseptische Knochennekrosen (Kopf des Oberarm- und Oberschenkelknochens).

Psyche: Depressionen, Gereiztheit, Euphorie, Antriebs- und Appetitsteigerung, Pseudotumor cerebri, Manifestation einer latenten Epilepsie.

Gastrointestinaltrakt: Magen-Darm-Ulzera, gastrointestinale Blutungen, Pankreatitis.

Kreislauf: Hypertonie, Erhöhung des Arteriosklerose- und Thromboserisikos, Vaskulitis (auch als Entzugssyndrom nach Langzeittherapie).

Blut/Immunsystem: Mäßige Leukozytose, Lymphopenie, Eosinopenie, Polyglobulie, Schwächung der Immunabwehr, Maskierung von Infektionen.

Augen: Katarakt, Glaukom.

Lokale Reizungen und Unverträglichkeitserscheinungen sind möglich (Hitzegefühl, länger anhaltende Schmerzen). Die Entwicklung von Gewebsschwund (Atrophie) an der Haut und dem Unterhautfettgewebe an der Injektionsstelle kann nicht ausgeschlossen werden.

Wechselwirkungen mit anderen Mitteln: Bei gleichzeitiger Anwendung von Salizylaten, Indometacin und anderen nichtsteroidalen Antiphlogistika kann die Gefahr gastrointestinaler Ulzerationen und Blutungen erhöht sein. Die blutzuckersenkende Wirkung von oralen Antidiabetika und Insulin wird vermindert. Enzyminduktoren, z. B. Barbiturate, Phenytoin, Primidon, Rifampicin, vermindern die Glukokortikoidwirkung. Orale Antikoagulanzien (Cumarinderivate) werden in ihrer Wirkung abgeschwächt; bei gleichzeitiger Anwendung ist eine Dosisanpassung der Antikoagulanzien erforderlich. Estrogene (z. B. Ovulationshemmer) können die klinische Wirkung von Dexamethason verstärken. Zusätzliche Augeninnendrucksteigerung bei gleichzeitiger Anwendung von Dexa-Effekton und Atropin sowie anderen Anticholinergika ist nicht ausgeschlossen. Herzwirksame Glykoside können durch Kaliummangel in ihrer Wirkung verstärkt werden. Bei gleichzeitiger Anwendung von Saluretika kommt es zu einer zusätzlichen Kaliumausscheidung. Auch durch Laxanzien kann der Kaliumverlust verstärkt werden. Durch Kortikosteroide ist ein Abfall der Praziquantel-Konzentration im Blut möglich. Bei gleichzeitiger Gabe von ACE-Hemmstoffen kann das Risiko des Auftretens von Blutbildveränderungen erhöht sein.

Chloroquin, Hydrochloroquin, Mefloquin: Erhöhtes Risiko des Auftretens von Myopathien, Kardiomyopathien. Die Wirkung von Somatropin kann bei Langzeitgabe vermindert werden. Der TSH-Anstieg bei Gabe von Protirelin kann reduziert sein. Die Blutspiegel von Ciclosporin werden erhöht, erhöhte Gefahr zerebraler Krampfanfälle.

Warnhinweise: Mit einer Suppression der körpereigenen Glukokortikoidproduktion muss besonders gerechnet werden, wenn

  • hohe Dosen über längere Zeit gegeben werden,
  • die Gabe nicht morgens oder alternierend erfolgt.

Diese Patienten sind in Streßsituationen sowohl unter der Therapie als auch noch Monate danach besonders gefährdet, da sie keine ausreichende eigene Glukokortikoidproduktion mehr aufweisen. Sie können in einen Krankheitszustand geraten, der dem Bild der Addison-Krise gleicht und nur durch sofortige Gabe von Glukokortikoiden behoben werden kann. Ein abruptes Absetzen einer mehr als ca. 10 Tage durchgeführten Medikation kann ebenfalls zum Auftreten einer akuten NNR-Insuffizienz führen, deshalb ist bei vorgesehenem Absetzen die Dosis langsam zu reduzieren. Unter einer hochdosierten Therapie ist besonders auf Elektrolytverschiebungen, Ödembildung, evtl. Blutdrucksteigerung, Herzversagen, Herzrhythmusstörungen oder Krämpfe zu achten. Spezielle Viruserkrankungen (Windpocken, Masern) können bei Patienten, die mit Glukokortikoiden behandelt werden, besonders schwer verlaufen. Insbesondere gefährdet sind abwehrgeschwächte (immunsupprimierte) Kinder und Personen ohne bisherige Windpocken- oder Maserninfektion. Wenn diese Personen während einer Behandlung mit Dexa-Effekton Kontakt mit masern- oder windpockenerkrankten Personen haben, sollten sie sich umgehend an ihren Arzt wenden, der gegebenenfalls eine vorbeugende Behandlung einleiten kann.

Dosierung: In Abhängigkeit von der Indikation und der Schwere der Erkrankung wird die Anfangsdosis einige Tage beibehalten, langsam abgebaut oder bis zur notwendigen Erhaltungsdosis reduziert bzw. auf die orale Therapie übergegangen. Als Dosisrichtlinien können gelten:

Chronische Polyarthritis und juvenile Arthritiden: Initialdosis 4 – 16 mg Dexamethason i.m. pro Tag. Bei einer im Anschluss an die Behandlung des akuten Schubes für erforderlich gehaltenen Langzeittherapie sollte von Dexamethason auf Prednison oder Prednisolon umgestellt werden.

Art der Anwendung: Die Injektion soll langsam tief intramuskulär erfolgen. Die Behandlungsdauer richtet sich nach der Schwere der Symptomatik.

Notfallmaßnahmen, Symptome und Gegenmittel: Akute Intoxikationen mit Dexamethason sind nicht bekannt. Bei Überdosierungen ist mit verstärkten Nebenwirkungen insbesondere auf Endokrinium, Stoffwechsel und Elektrolythaushalt zu rechnen. Ein Antidot für Dexa-Effekton ist nicht bekannt.

Pharmakologische Eigenschaften: Dexamethason ist ein monofluoriertes Glukokortikoid und wirkt stark entzündungshemmend, antiallergisch (antiödematös) und antiproliferativ. Es steigert den Kohlenhydratstoffwechsel, wirkt eiweißkatabol, unspezifisch antitoxisch (Membranstabilisierung) und mikrozirkulationsfördernd. Dexamethason besitzt eine etwa 7,5mal stärkere glukokortikoide Wirkung als Prednisolon und Prednison, im Vergleich zu Hydrocortison ist es 30mal stärker wirksam, mineralkortikoide Wirkungen fehlen. Die Cushing-Schwellendosis wird mit 1,5 mg/Tag angegeben. Mit der biologischen Halbwertszeit von über 36 Stunden gehört Dexamethason zu den sehr lang wirksamen Glukokortikoiden. Aufgrund der langen Wirkungsdauer kann Dexamethason damit bei einer täglichen kontinuierlichen Gabe zu Kumulation und Überdosierung führen.

Toxikologische Eigenschaften:

Akute Toxizität: Die LD50 für Dexamethason beträgt nach einmaliger oraler Applikation innerhalb der ersten 7 Tage bei der Maus 16 g/kg Körpergewicht und bei der Ratte über 3 g/kg Körpergewicht. Nach einmaliger subkutaner Applikation beträgt die LD 50 bei der Maus mehr als 700 mg/kg Körpergewicht und bei der Ratte etwa 120 mg/kg Körpergewicht innerhalb der ersten 7 Tage. Über einen Zeitraum von 21 Tagen beobachtet, verschieben sich diese Werte in niedrigere Bereiche, was als Folge schwerer Infektionskrankheiten, verursacht durch die hormonbedingte Immunsuppression, gedeutet wird.

Chronische Toxizität: Zur chronischen Toxizität bei Mensch und Tier liegen keine Erkenntnisse vor. Kortikoidbedingte Vergiftungserscheinungen sind nicht bekannt. Bei einer längerfristigen Therapie mit Dosen im Bereich bzw. oberhalb der Cushing-Schwelle (1,5 mg/Tag) muss mit ausgeprägten Nebenwirkungen gerechnet werden.

Mutagenes und tumorerzeugendes Potential: Dexamethason ist unzureichend auf mutagene Wirkungen untersucht. Es liegen vorläufige Hinweise auf eine mutagene Wirkung vor. Die Relevanz dieser Hinweise ist bisher nicht geklärt. Langzeituntersuchungen am Tier auf ein tumorerzeugendes Potential liegen nicht vor.

Reproduktionstoxizität: Dexamethason ruft im Tierexperiment bei Mäusen, Ratten, Hamstern, Kaninchen und Hunden Gaumenspalten und in geringem Umfang andere Fehlbildungen hervor. Beim Menschen liegen aus bisher publizierten Fällen keine Hinweise auf ein erhöhtes Missbildungsrisiko vor. Die Fallzahlen sind jedoch zu gering, um ein Risiko mit Sicherheit auszuschließen. Bisherige klinische Erfahrungen mit Glukokortikoiden im ersten Trimenon ergaben keinen Hinweis auf ein erhöhtes Risiko. Bei Langzeittherapie während der Schwangerschaft sind intrauterine Wachstumsstörungen nicht auszuschließen. Bei einer Behandlung zum Ende der Schwangerschaft besteht für den Fetus die Gefahr einer Atrophie der Nebennierenrinde, die eine ausschleichende Substitutionstherapie beim Neugeborenen erforderlich machen kann.

Pharmakokinetik: Dexamethason wird dosisabhängig an Plasma-Albumine gebunden. Bei sehr hohen Dosen zirkuliert der größte Anteil frei im Blut. Bei Hypoalbuminämien steigt der Anteil des ungebundenen (wirksamen) Kortikoids. Nach intravenöser Applikation von radioaktiv markiertem Dexamethason wurden beim Menschen nach vier Stunden maximale Dexamethason-Liquorspiegel gemessen, die etwa 1/6 der gleichzeitigen Plasmakonzentration betrugen. Die (Serum-)Eliminationshalbwertszeit von Dexamethason beträgt beim Erwachsenen im Mittel ca. 250 Min. (± 80 Min.). Die Ausscheidung erfolgt zum größten Teil renal in Form des freien Dexamethason-Alkohols. Zum Teil erfolgt Metabolisierung, die Metaboliten werden als Glukuronate bzw. Sulfate ebenfalls hauptsächlich durch die Nieren ausgeschieden. Störungen der Nierenfunktion beeinflussen die Elimination von Dexamethason nicht wesentlich. Dagegen ist die Eliminationshalbwertszeit bei schweren Lebererkrankungen verlängert.

Plazentagängigkeit: Dexamethason kann wie alle Kortikoide die Plazenta passieren.

Übergang in die Muttermilch: Zu Dexamethason liegen keine Daten vor. Glukokortikoide gehen in geringen Mengen in die Muttermilch über. Die Belastung des Säuglings wird dabei in der Regel weniger als 1/100 der systemisch bei der stillenden Mutter zur Verfügung stehenden Dosis betragen. Vorsorglich sollte trotzdem bei Anwendung höherer Dosen oder bei einer Langzeitbehandlung abgestillt werden.

Dauer der Haltbarkeit: Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 3 Jahre. Dieses Arzneimittel soll nach Ablauf des Verfallsdatums nicht mehr angewendet werden.

Packungsgrößen: Packung mit 1 Ampulle zu 1 ml Injektionslösung N 1; Packung mit 3 Ampullen zu je 1 ml Injektionslösung N 2; Packung mit 6 Ampullen zu je 1 ml Injektionslösung N 2; Packung mit 12 Ampullen zu je 1 ml Injektionslösung N 3; Anstaltspackung mit 50 Ampullen zu je 1 ml Injektionslösung; Anstaltspackung mit 100 Ampullen zu je 1 ml Injektionslösung; Anstaltspackung mit 200 Ampullen zu je 1 ml Injektionslösung

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Stand: 21. Oktober 2007

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