Alkylphosphate: |
organische
Phosphorsäureverbindungen (= Alkylphosphate); typische
Acetylcholinesterase-Hemmer: bewirken Phosphorylierung der
Acetylcholinesterase und damit Abbaustörung von Acetylcholin, das sich an
den Cholinozeptoren anreichert = "innere Acetylcholinvergiftung"; die
Vergiftung mit Erscheinungen vor allem des zentralen Nervensystems
(Parasympathikusreizung, später -lähmung), und zwar akut (Symptome wie bei
Nicotin- u. Curare-Vergiftung), subakut und wahrscheinlich auch chronisch
(vor allem Polyneuritis; als Frühsymptom unbezwingbares Augenzwinkern);
Therapie: Atropin (hohe Dosen!), Toxogonin (nur wirksam in den ersten
36-48 Std.), Abwaschen mit Polyäthylenglykol. - Die Dephosphorylierung des
Enzyms geht nur langsam vonstatten (kann durch Oxime beschleunigt werden). |
Arbeitsplatzkonzentration, maximale: |
Abk.: MAK
Die bei regelmäßiger täglicher Arbeit gewerbehygienisch höchstzulässige
Konzentration (Schwellenwert) an schädlichen Gasen oder Stäuben am
Arbeitsplatz. Für Gase und Dämpfe angegeben in ppm ("parts per million") und
mg/m³, für Schwebstoffe in mg/m³ oder mg/kg. - Nicht erfaßt sind "besondere
Arbeitsstoffe" wie organische Peroxide, Benzin (mit Zusätzen), Terpentinöl,
Pyrolyseprodukte (aus organischem Material), Kühlschmierstoffe. |
Arbeitsstofftoleranzwerte, biologische: |
Syn.: BAT-Werte
Die beim Menschen höchstzulässige Quantität eines Arbeitsstoffes bzw. eines
Arbeitsstoffmetaboliten oder die durch diese beiden Komponenten ausgelöste
Abweichung eines biologischen Indikators von seiner Norm, welche - gemäß dem
gegenwärtigen Stand der wissenschaftlichen Kenntnis - im allgemeinen keine
Gesundheitsbeeinträchtigung der mit diesen Stoffen befassten Personen
herbeiführt, wenn sie durch Arbeitsplatzeinflüsse regelhaft erzielt wird.
Definition erfolgt als Konzentration bzw. Bildungs- oder Ausscheidungsrate
(Menge pro Zeiteinheit). Die Parameter sind nicht ohne weiteres auf
Stoffgemische anwendbar. Die Werte beziehen sich in der Regel auf maximale
Arbeitszeit von 8 Std. pro Tag u. 40 Std. pro Woche und sind für gesunde
Einzelpersonen gedacht; s.a. TRK. Es gelten z.B. folgende Werte: Aluminium:
170 µg/l im Harn; Anilin: 1 mg/l im Harn bzw. 100 µg/l im Vollblut; Blei:
70 µg/dl (bzw. bei Frauen < 45 J. 45 µg/dl) Pb im Vollblut; Cadmium:
1,5 µg/dl im Vollblut bzw. 15 µg/l im Harn; Hexachlorbenzol: 15 µg/dl im
Plasma/Serum; Kohlenmonoxid: 5% CO-Hb im Vollblut; Methanol: 30 mg/l im
Harn; Quecksilber: für a) metallisches Hg 5 µg/dl im Vollblut bzw. 200 µg/l
im Harn; für b) organische Hg-Verbindungen 10 µg/dl im Vollblut; Xylol:
150 µg/dl im Vollblut. |
Dosis
letalis: |
Abk.: DL, D.l., LD, ld
Die tödliche Menge; als LD99 die sicher tödliche Dosis, die
praktisch gleich ist der LD100 = Dosis letalis maxima = absolut
letale Dosis; als LD75 = fatal dose = FD die Dosis, bei der 25%
überleben; als LD50 = Dosis letalis media die mittlere letale
Dosis, bei der 50% sterben bzw. überleben (in der Radiologie erfolgt evtl.
zusätzlich Angabe der Zeit des Effekteintritts, z.B. LD50/30 d
[Tod am 30. Tag]). |
Dosis toxica: |
Syn.: TD
Abk.: Dos. tox., Dtox
Eine Dosis, die meist zu erheblichen schädlichen Nebenwirkungen führt; als
TD50 diejenige, bei welcher bei 50% toxische Wirkungen auftreten. |
Erträglichkeitsgrenze: |
ist die Menge eines Stoffes,
welche ein Mensch nach einer Einwirkungszeit von 1 min gerade noch ertragen
kann, ohne schwere Vergiftungen zu erleiden. |
FD: |
fatal dose (= DL75;
Dosis). |
Flüchtigkeit: |
Bezeichnet die Fähigkeit eines
Stoffes, sich ohne seine Siedetemperatur erreicht zu haben, in den
gasförmigen Aggregatszustand überzuwechseln. Ein Stoff welcher sich nur in
geringen Mengen in Gas umwandelt wird sesshaft genannt, einer der sich in
großen Mengen umsetzt wird als stark flüchtig bezeichnet. |
Hydrolisierbarkeit: |
Dies ist die Eigenschaft des
Stoffes sich in Wasser zu lösen. Hydrophile Stoffe lösen sich in Wasser.
Stoffe, die dies nicht tun werden als hydrophob oder lipophil bezeichnet.
Die meisten chemischen Kampfstoffe sind hydrophil. Alkylphosphate oder
Organophosphate sind nicht hydrophil. |
ICT50: |
(mg * min/ m³)
– Handlungsunfähigmachendes
Konzentrations-Zeit-Produkt für 50% der Betroffenen. Dieser Wert kann sowohl
für tödlich wirkende Kampfstoffe, als auch für Reizstoffe mit
vorübergehender Wirkung angegeben werden. |
ID50: |
mittlere inhibitorische Dosis,
50% der Betroffenen werden kampf-/ leistungsunfähig, wenn die für einen
Stoff festgelegte Dosis überschritten wird. |
Konzentration: |
Physikalisch: Mengenangabe eines
gelösten Stoffes pro Volumen (oder Masse) des Lösungsmittels; molal, molar.
Konzentration, maximal zulässige= maximale
Arbeitsplatzkonzentration.
Wird in mg/l ,
g/m³ mg/m³ angegeben. Sie bezeichnet die Menge an Stoff in einem bestimmten
Raum- oder Körpergrößeneinheit. |
LCT50: |
(mg * min/ m³) – Letales
(tödliches) Konzentrations-Zeit-Produkt für 50% der Betroffenen. Es wird
gebildet aus der Giftkonzentration C (mg/m) und der Zeit T (min), die die
gifthaltige Luft inhaliert wird. Je niedriger der LCT50- Wert
ist, desto toxischer ist ein Giftstoff. |
Phosphorsäureester: |
organische
Phosphorsäureverbindungen (= Alkylphosphate); typische
Acetylcholinesterase-Hemmer: bewirken Phosphorylierung der
Acetylcholinesterase und damit Abbaustörung von Acetylcholin, das sich an
den Cholinozeptoren anreichert = »innere Acetylcholinvergiftung«; die
Vergiftung mit Erscheinungen vor allem des zentralen Nervensystems
(Parasympathikusreizung, später -lähmung), und zwar akut (Symptome wie bei
Nicotin- u. Curare-Vergiftung), subakut und wahrscheinlich auch chronisch
(vor allem Polyneuritis; als Frühsymptom unbezwingbares Augenzwinkern);
Therapie: Atropin (hohe Dosen!), Toxogonin (nur wirksam in den ersten
36-48 Std.), Abwaschen mit Polyäthylenglykol. - Die Dephosphorylierung des
Enzyms geht nur langsam vonstatten (kann durch Oxime beschleunigt werden). |
Reizschwelle: |
Physiologisch: die zur Auslösung
einer Erregung oder Reizempfindung ausreichende minimale Stärke eines
Reizes. Ist ein - je nach Bezugssystem variierendes - Maß der Erregbarkeit;
erreicht bei hochspezialisierten Sinnesorganen fast theoretische
Minimalwerte; ist vor allem abhängig davon, ob der Reiz adäquat oder
inadäquat und die Einwirkung direkt oder indirekt erfolgen.
Menge eines Stoffes, bei der man bei einer
Einwirkungszeit von 1 min gerade noch eine Reizung des betroffenen Organs
spüren kann. Die Reizschwelle wird in mg/m³ Luft angegeben. |
Toxizität: |
Die sowohl innerhalb der Spezies
als auch für die verschiedenen Arten variierende Giftigkeit einer Substanz;
unterschieden als akute ("Mortalität bei einmaliger Applikation"), subakute
(bei wiederholter Zufuhr) und chronische Toxizität (für Arzneimittel und
Kosmetika am wichtigsten); angegeben z.B. als Dosis toxica, für die akute
Toxizität meist als DL50.
Gibt die Dosis an, welche Menge Stoff zu
Vergiftungen führt (Dmin bzw. Dmax) oder zum Tod (LD).
Sie kann bei Oberflächen in mg/cm² angegeben werden oder als mg/kg
Körpergewicht, sowie in mg/m³ x min. |
TRK: |
technische Richtkonzentration;
vom "Ausschuss für gefährliche Arbeitsstoffe" beim Bundesministerium für
Arbeit und Sozialordnung erstellte Aufstellung gefährlicher (z.B.
krebserzeugender oder erbgutändernder) Arbeitsstoffe, für welche keine
MAK-Werte zu ermitteln sind. Als Richtkonzentration gilt diejenige
Konzentration eines als Gas, Dampf oder Schwebstoff in der Luft vorhandenen
Stoffes, bei welcher Schutzmaßnahmen und messtechnische Überwachung der
Arbeitsplätze heranzuziehen sind mit dem Ziel der Minderung von
Gesundheitsrisiken. |
Vergiftungsdichte: |
Wird in der Einheit mg x min/l
oder g/m² angegeben. Sie bezeichnet die Menge an Stoff bezogen auf eine
Flächeneinheit. |