Chemische Kampfstoffe Chemische Kampfstoffe sind synthetisch hergestellte Substanzen, die für militärische Zwecke missbraucht werden können. Der früher benutzte Begriff "Kampfgase" ist irrtümlich, da die meisten Substanzen bei normalen Temperaturen als Flüssigkeiten vorliegen. Die wichtigsten Begriffe zu den chemischen Kampfstoffen habe ich hier aufgelistet. Geschichte: Durch die explosive Entwicklung der Chemie im 19. und 20. Jahrhundert kamen viele neue Erfahrungen, zum Teil auch über Unfälle, von hochgefährlichen Substanzen zustande. Auch seit dieser Zeit stehen die Materialien zur großen Herstellung zur Verfügung. Der erste Gasangriff deutscher Truppen fand am 22. April 1915 in Ypern statt. Damit war das Zeitalter der "modernen" chemischen Waffen angebrochen. Aber bereits vorher sind Reizstoffe von den unterschiedlichsten Parteien eingesetzt worden. Einteilung: Die Einteilung der chemischen Waffen ist nicht exakt wissenschaftlich festgelegt. Aus toxikologischer Sicht werden die Stoffe entweder nach ihrem Zielort oder nach der Art der Wirkung eingeteilt. Diese Zuordnung ist toxikologisch nicht ganz richtig (Blausäure ist kein Gift gegen Bestandteile des Blutes). Die verschiedenen Staaten haben eigene Bezeichnungen für die Kampfstoffe, In der Tabelle sind die der USA zu erkennen. Zusätzlich habe ich noch die Narkotika mit aufgenommen. Es handelt sich dabei um "neue" Kampfstoffe, die vorher noch nie eingesetzt worden sind. In Deutschland wurden die chemischen Waffen nach Farben eingeteilt. Diese Einteilung wird immer noch in vielen Literaturstellen gefunden
Ein Einsatz von chemischen Kampfstoffen gegen Streitkräfte der Industrienationen ist mittlerweile eher unwahrscheinlich geworden. Der Grund dafür liegt zum Einen darin, dass die Schutzmöglichkeiten für deren Soldaten so effektiv geworden sind, dass ein derartiger Einsatz kaum zu taktischen oder gar strategischen Vorteilen führen würde. Zum Zweiten müssten die für einen derartigen Einsatz verantwortlichen Politiker und Militärs mit schwersten Sanktionen nach einer Niederlage und möglicher Gefangenschaft zu rechnen haben. Auch ein massiver und vernichtender militärischer Einsatz gegen das Land, das derartige Waffen einsetzt, wären die Folgen. Dennoch ist der Einsatz von chemischen Kampfstoffen auch gegen gut ausgerüstete Armeen nie völlig auszuschließen, und sei es die letzte Verzweiflungstat eines vor einer Niederlage stehenden Gewaltherrschers. Anders ist der Einsatz gegen Streitkräfte aus Entwicklungsländern zu werten, da diese weder über die erforderlichen Kenntnisse noch über die erforderliche Schutzausrüstung und Nachweisgeräte verfügen. Der letzte Einsatz von Giftgasen in einer kriegerischen Auseinandersetzung zwischen Staaten fand übrigens in den Jahren 1984 bis 1988 ( Kriegsbeginn 1980) im Iran-Irak-Krieg, mit vielen Tausenden von Toten allein durch die chemischen Kampfstoffe, statt. Die meisten chemischen Kampfstoffe werden als binäre Waffen verwendet. Hier werden zwei chemische und relativ ungefährliche Komponenten getrennt gelagert. Erst die Kombination von zwei Sprengkörpern mit Kampfmitteln setzt die gefährliche Ladung als Kampfmittel frei. |
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