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Darstellung von
B- und C-Angriffen und Zwischenfaellen
- 430 vor Christus
- Die
Pest wird als Seuche
beim belagerten Athen während des peleponesischen
Krieges beschrieben.
- 1346
- Ausbringen von
Pest-Leichen in der
Stadt Kaffa durch Tartaren
- Nachdem die Tartaren die Hafenstadt Kaffa am
schwarzen Meer, die zum Besitz Genuas gehörte, drei Jahre lang ohne Erfolg
besetzt hatten, kamen sie auf die Idee, ihre Pestleichen über die
Stadtmauern zu werfen und übertrugen dadurch den Erreger auf die Feinde, der
diese dahinraffte.
- 1347 und 1352
- In Europa bis nach Island tritt eine
Pestwelle auf. Dabei
sind ein Drittel der Bevölkerung gestorben. Dies bedeutet, dass circa 25
Millionen Menschen gestorben sind.
- 1422
- Bei der Belagerung von Karolstein sollen
tote Soldaten und 2000 Wagenladungen menschlichen Kots mit Katapulten
geschossen worden sein. Viele der Verteidiger sollen an einem "Fieber"
verstorben sein.
- 15. Jahrhundert
- Pizarro verteilt
Pocken-kontaminierte
Kleidung bei der Eroberung Südamerikas
- 1896
- Die zweite
Pest-Epidemie kommt aus
Asien durch Ratten auf den Schiffen. Auf der ganzen Welt sterben 12
Millionen Menschen innerhalb von fünfzig Jahren.
- August 1914
- Frankreich setzt
Tränengas im 1. Weltkrieg ein.
- 22. April 1915
- Deutschland setzt Chlorgas im 1. Weltkrieg
ein.
- Ende 1915 und 1917
- 12. und 13. Juli 1917
- In der Nacht wurde
Schwefellost zum erstmalig in Ypern (Belgien) eingesetzt.
- 1917 / 1918:
- Großbritannien, Frankreich und USA setzen
Phosgen und
Senfgas
im 1. Weltkrieg ein.
- 1. Weltkrieg
- Deutsche Agenten infizierten alliierte
Huftiere mit
Rotz in
Amerika, bevor diese nach Europa zum Einsatz im 1. Weltkrieg verschifft
wurden
- 19.06.1925
- Genfer Protokoll zum Verbot von
erstickenden, giftigen oder anderen Gasen und bakteriellen Kriegsmethoden
(Protokoll über das Verbot der Verwendung erstickender, giftigen und
ähnlichen Gasen sowie bakteriologischen Mitteln im Krieg.)
- ab 1936
- Deutschland setzt
Tabun (als „Trilon“
hergestellt) im 2. Weltkrieg ein.
- 1936 / 1937
- Italien setzt
Tränen- und
Senfgas
im Abessinienkrieg ein. Es starben Tausende
Menschen.
- 1936
- Ab 1936
- Die Alliierten stellen chemische Munition
her, setzen sie aber im 2. Weltkrieg nicht ein.
- 2. Weltkrieg
- B-Waffenlabor "Unit 731" der Japaner während
des 2. Weltkrieges
- 2. Weltkrieg
- 1941
- Angeblich hat die Sowjetunion
Tularämie
gegen die Deutschen Truppen in Stalingrad eingesetzt.
- 1942/43
- Die britische Armee zündet zu
Versuchszwecken mehrere mit dem
Milzbranderreger
gefüllte Bomben auf der kleinen schottischen
Insel Gruinard. Diese ist erst 49
Jahre danach wieder begehbar.
- 1943
- Aufnahme des amerikanischen
B-Waffenprogramms
- 1943
- Angeblich hat die Sowjetunion
Q-Fieber gegen die Deutschen Truppen
auf der Krim eingesetzt.
- Seit dem 2. Weltkrieg
- Verstärkte Forschung an biologischen
Kampfstoffen
- Nach 1945
- Die C-Waffen-Bestände von Deutschland werden
von den Alliierten konfisziert. Großbritannien und die Sowjetunion versenken
diese mit den eigenen Vorräten südlich von Gotland, im Skagerrak, im Kleinen
Belt und in der Nordsee.
- 1960er
- Ägypten setzt C-Kampfstoffe im Krieg gegen
den Jemen ein.
- 1962 – 1971
- Die USA setzen im Vietnam-Krieg große Mengen
an Insektiziden (Herbiziden)
und Tränengas ein. (Die USA hatten das Genfer Protokoll von 1925 noch nicht
ratifiziert)
- 1965 – 1969
- In Laos wurden
Herbizide
eingesetzt (Die USA hatten das Genfer Protokoll von 1925 noch nicht
ratifiziert).
- März 1966:
- Der französische Journalist Pierre Darcout
beschrieb im L'Express eine Operation, die als Operation White Wing bekannt
wurde, in der Granaten, die
BZ
enthielten, auf ein 500 Mann starkes Vietkongbatallion durch die Erste
Automobilkavallerieeinheit abgeworfen wurden.
- 1968-1970:
- Nach dem Wil Vervey (Niederländer) wurde
BZ
insgesamt fünfmal in anderen Einsätzen in Vietnam benutzt.
- 1970
- Publikation der WHO: Bei einem Einsatz von
Anthrax aus
einem Flugzeug auf eine Großstadt mit 500.000 Einwohnern, wäre mit 125.000
Erkrankten und 95.000 Toten zu rechnen. Damit haben die B-Waffen die
Wirksamkeit der A-Waffen erreicht.
- 1971
- Mit Unterstützung der CIA wird der
afrikanische Schweinepest-Virus von Anti-Castro-Terroristen in Cuba
eingeführt. Dies führte zu einer Schlachtung von über 500000 Schweinen, was
Kubas Schweinezucht für mehrere Monate lahm legte. (Bericht stützt sich auf
Aussagen von CIA-Agenten)
- 1972
- Der erste gentechnische Versuch gelingt.
Dies öffnet der Biowaffenforschung neue Horizonte.
- 10.04.1972
- Die B-Waffen-Konvention wird unterzeichnet.
Übereinkommen über das Verbot der Entwicklung, Herstellung und Lagerung
bakteriologischer (biologischer) Waffen und Toxinwaffen sowie über die
Vernichtung solcher Waffen und die auf Grund dieser Verpflichtungen vom 10.
April 1972 (Übereinkommen von London, Moskau und Washington).
- 1972
- 1978
- 1978
- 2 Todesfälle durch
Pocken in einem
Labor in Birmingham
- 1979
- Ende der 70er Jahre
- "Yellow Rain" in Laos und Kambodscha
- Ende der 70er Jahre
- Vietnam setzt C-Waffen im Kampf gegen die
Pol-Pot-Guerilla in Kambodscha ein.
- 80er Jahre
- In einem Heimlabor der RAF, in Paris, wurde
eine Anlage zur Kultivierung von
Botulinustoxin
und Clostridium botulinum gefunden.
- 1980
- erste Überprüfungskonferenz der
B-Waffen-Konvention
- 1981 / 1982
- Die Sowjetunion agiert mit „Yellow Rain“ in
Afghanistan.
- 1982 – 1984
- Im Afghanistan-Krieg wurde
Rotz eingesetzt. Es ist
bis heute nicht geklärt, ob es sich hierbei um den „Yellow Rain“ handelte.
- 1983 / 1984
- Der Iran und der Irak beschuldigen sich
gegenseitig C-Waffen eingesetzt zu haben.
- Anfang 1984
- 30 iranische Soldaten, die durch
Senfgas
verletzt wurden, werden in europäischen und japanischen Kliniken versorgt.
- 1984
- Explosion einer chemischen Fabrik in Bhopal
(Indien). Bei der Explosion wurde Methylisocyanat freigesetzt. Es starben
3.300 Menschen.
- 1984
- Gründung des "Council for Responsible
Genetics (CRG)", einer Gruppe von Wissenschaftlern und Friedensaktivisten,
deren Hauptanliegen ist, ein Verbot von Entwicklung und Einsatz biologischer
Waffen zu erreichen.
- 1986
- zweite Überprüfungskonferenz der
B-Waffen-Konvention
- 1986
- Libyen setzt im Krieg gegen den Tschad
C-Waffen ein
- 1986
- Unglück im Kernkraftwerk Tschernobyl
- März 1988
- Der Irak setzte gegen die Kurden in Halabja
Nervengas ein. Es kam zu 5.000 Toten.
- 25. August 1988
- Der Irak setzt gegen die Kurden in Brijini
(in der Nähe der türkischen Grenze) C-Waffen, wahrscheinlich
Sarin, ein.
- 1989
-
Anthrax kann
uneingeschränkt als Pulver eingesetzt werden.
- 1990 – 1995
- Mehrere Versuche der Aum-Sekte mit
Anschlägen auf das japanische Kaiserhaus, das Parlament und einen
US-Marinestützpunkt. Dabei wurden
Milzbrandsporen,
Botulinustoxin
und Sarin verwendet.
- April 1990
- Anschläge der Aum-Sekte mit
Botulinustoxin.
Bei der Kultivierung von Clostridium botulinum entstand aber kein oder nur
geringes Gift. Von Fahrzeugen aus wurde Botulinumtoxin gegen das japanische
Parlament in Tokio, die Stadt Yokohama, den US-Marinestützpunkt Yokosuka und
den internationalen Flughafen Narita eingesetzt.
- 1991
- dritte Überprüfungskonferenz der
B-Waffen-Konvention
- 1991
- Beim Golfkrieg konnte der Einsatz von
C-Waffen nicht eindeutig nachgewiesen werden. Viele amerikanische Soldaten
und Veteranen beklagen sich noch heute über gesundheitliche Schäden („Golfkriegssyndrom“).
- 1992
- In Mostar (Ex-Juogoslawien) werden Teile
einer C-Waffen-Fabrik mit
Lost-
und Sarin-Munition
nach Serbien (vermutlich Lucani) verbracht.
- 1992
- Über die kroatischen Medien wurde eine
Drohung verbreitet Tankwagen mit Chlorgas zu sprengen, um weitere Angriffe
der Serben auf Gradacac zu verhindern.
- 13. Januar 1993
- Übereinkommen über das Verbot der
Entwicklung, Herstellung Lagerung und des Einsatzes chemischer Waffen und
über die Vernichtung solcher Waffen (Übereinkommen von Paris).
- Februar 1993
- Anschlag auf das World Trade Center. Zu dem
Sprengsatz wurde Natriumzyanid zugefügt. Ziel war es Überlebende, sowie die Ordnungs- und
Rettungskräfte zu vergiften. Dies misslang durch eine falsche Einschätzung
der chemischen Reaktionen. Bei dem Attentat starben sechs Menschen und circa
1000 Personen wurden verletzt.
- Juni 1993
- Anschläge der Aum-Sekte mit
Botulinustoxin.
Bei der Kultivierung von Clostridium botulinum entstand aber kein oder nur
geringes Gift. Von einem Fahrzeug aus wurde versucht in der Innenstadt von
Tokio Botulinum-Toxin zu versprühen. Ziel war es die geplante Hochzeit des
japanischen Kronprinzen Haruhito abzubrechen
- 1993
- Ein US-Extremist versucht 130 g
Ricin von Alaska nach
Kanada zu schmuggeln.
- Ende Juni 1993
- Vom Dach eines Aum-eigenen Gebäudes aus
wurde versucht mit einem Sprühgerät
Anthraxsporen
über Tokio zu verbreiten
- Juli 1993
- Von einem umgebauten Lastwagen wurden
Anthraxsporen
vernebelt, um das Gebiet um das japanische Parlament im Zentrum von Tokio zu
kontaminieren.
- Juli 1993
- Von einem umgebauten Lastwagen wurden
Anthraxsporen
vernebelt, um das Gebiet um den Kaiserpalast in Tokio zu kontaminieren.
- 1994
- Juni 1994
- Die Aum-Sekte
(= Höchste Wahrheit)
aus Japan verübt einen Giftanschlag mit
Sarin in Matsumoto.
Dabei sterben sieben Menschen und mehr als 300 Personen wurden verletzt.
- September 1994
- Eine Sekte macht ein Salmonellen-Anschlag
auf ein Restaurant in Las Dalles (Oregon). Dabei erkrankten mit 751
Patienten zehn Prozent der Bevölkerung des Ortes.
- Der Anschlag konnte erst nach einem Jahr
durch einen Informanten aufgeklärt werden.
- 1995
- Anfang 1995
- Im Jugoslawien-Krieg beschuldigten sich alle
Kriegsparteien gegenseitig
Tularämie im
Norden von Bosnien eingesetzt zu haben. Zu bedenken ist, dass die
Tularämie in
Bosnien natürlich vorkommt.
- Sommer 1995
- Es gibt Anzeichen für den Einsatz eines
Psycho-Kampfstoffes (BZ)
durch die bosnischen Serben in den Moslem-Gebieten Srebenica und Zepa.
- 1995
- UNSCOM Irak: 19.000 l
Botulinustoxin,
8.500 l Anthrax,
2.200 l Aflatoxine. Dazu kamen Arbeiten an
Pest- und
Gasbrandbakterien, Kamelpocken und Mykotoxinen.
- Der Irak soll einen Versuch mit einem
155-Millimeter-Artilleriegeschoss durchgeführt haben. Als B-Waffe soll zehn
Kilogramm Ricin
verwendet worden sein (1 g Ricin reicht theoretisch aus um 1.000 Menschen zu
töten). Der Versuch soll erfolglos gewesen sein.
- 15. März 1995
- In der U-Bahn von Tokio werden drei
Aktenkoffer gefunden, die zur Freisetzung von
Botulinustoxin
präpariert waren. Wahrscheinlich hatte der Attentäter Skrupel und hat die
Toxine durch eine ungiftige Substanz ersetzt. Es wird davon ausgegangen,
dass dieser Fehlschlag die Entscheidung hervorrufte den Anschlag am 20. März
1995 mit Sarin
durchzuführen
- 20. März 1995
- Die japanische Aum-Sekte
(= Höchste Wahrheit)
verübt einen Giftanschlag mit
Sarin auf die U-Bahn
in Tokio. Dabei sterben 12 Menschen und es werden 5.500 Menschen verletzt.
- Bei einem weiteren Attentat in der
U-Bahnstation Shinkaju (Tokio) konnte in letzter Minute die Freisetzung von
Blausäure
verhindert werden.
- Anschläge der Aum-Sekte mit
Botulinustoxin.
Bei der Kultivierung von Clostridium botulinum entstand aber kein oder nur
geringes Gift.
- April 1997
- In einem Nebengebäude der Universität Bagdad
fand die UNSCOM nach Handgreiflichkeiten mit irakischen Sicherheitskräften
bei einer Blindinspektion B-Kampfstoff-Labors, deren leitenden
Wissenschaftler und die Akten über Waffenprogramme. Bis heute ist der
Verbleib dieser B-Waffen nicht durch die UN aufgeklärt.
- 1998
- In den USA wird ein Mikrobiologe verhaftet,
der gedroht hatte in Las Vegas
Milzbrand
freizusetzen
- April 1999
- US Department of State: "Im Jahr 1998 gab es
273 internationale terroristische Anschläge, ein Rückgang gegenüber den 304
Anschlägen im Vorjahr und der niedrigste Jahreswert seit 1971. Die
Gesamtzahl der in terroristischen Anschlägen Getöteten und Verletzten jedoch
war die höchste bisher registrierte: 741 Personen starben, und 5.952
Personen erlitten Verletzungen."
- 30. Juni 1999
- Alle
Pockenvorräte
sollten vernichtet werden. Die USA ignorierten die Forderung der WHO
- August 1999
- Ein 40jähriger Kameramann stirbt in der
Berliner Charité an Gelbfieber. Erst die Obduktion schließt die Erkrankung
an Lassa-Fieber
aus.
- 1999 / 2000
-
Tularämieausbruch
im Kosovo. Der Ausbruch wurde durch die WHO und die NATO untersucht. Es
konnten keine Hinweise für den Einsatz biologischer Waffen gefunden werden.
- Januar 2000
- Eine 23jährige Kunststudentin verstirbt in
der Würzburger Universitätsklinik an
Lassa-Fieber.
- März 2000
- Ein 57jähriger Nigerianer verstirbt in einer
Wiesbadener Privatklinik an
Lassa-Fieber.
Anmerkung: Meiner Kenntnis nach geschah
dies aber in Mainz.
- März 2000
- 2001
- In Deutschland werden in Form von
Trittbrettfahren viele Alarmierungen wegen möglicher
Anthrax-Funde.
Eine Auflistung der Einsätze aus dem Bereich des Polizeipräsidiums Mannheims
vom 13.10. bis 21.12.2001 finden Sie
hier.
- 5. Januar 2003
- In einem nördlichen Stadtteil von London
wird während einer Razzia Ricin gefunden.
- Bis heute
- Seit Jahren wird in vielen Ländern der Welt
an biologischen Kampfstoffen geforscht, noch verstärkt nach der Einführung
der Gentechnik. Die USA unterhält beispielsweise drei große
Forschungsanstalten sowie 120 Universitäten und Hochschulinstitute mit
B-Waffenforschungsprogramm.
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