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Pocken (Variola vera) Die Pocken gelten als einzige weltweit ausgerottete Krankheit. Im Jahre 1977 trat der letzte endemische Fall in Somalia auf. 1978 gab es zwei Tote bei einem Laborunfall in Birmingham. Im Jahr 1983 wurden die weltweit existierenden Pockenstämme vernichtet oder an die beiden Referenzzentren in Russland und den USA abgegeben. 1999 wurde die geplante Vernichtung der Pockenstämme in Russland und in den USA auf das Jahr 2002 verschoben. Heute ist an eine Vernichtung dieser Stämme nicht zu denken, denn sonst könnten keine Impfstoffe hergestellt werden. Die Pocken sind eine akute, hochfieberhafte und sehr ansteckende Virus-Erkrankung. Es gibt keine chronischen Verlaufsformen. Ebenfalls existieren keine gesunde Virusausscheider. Bei einem Überleben der Erkrankung besteht eine langandauernde Immunität. Übertragungsmöglichkeit: Die Erreger können durch Staub, Tröpfchen und Kontakt mit Erkrankten übertragen werden. Inkubationszeit: 8 - 17 Tage, im Mittel 14 Tage. Symptome: Es wird ein Initialstadium, ein Eruptionsstadium und eine Suppurationsphase unterschieden. Initialstadium: Die ersten zwei bis vier Tage zeigen ein uncharakteristisches hohes Fieber, Rücken-, Kopf- und Muskelschmerzen (vor allem lumbosakral) und einen Hautausschlag. Eruptionsstadium: Vier bis acht Tage nach der Infektion ist eine Rötung, Papeln, Vesikel und Pusteln zu erkennen. Suppurationsphase: Diese Phase tritt nach dem achten Tag der Infektion auf und dauert 20 Tage. Die Phase ist durch Ödeme gekennzeichnet. Die Krusten heilen ab der 3. Woche der Erkrankung ab. Insgesamt ist die Krankheitsdauer zwischen 4 und 6 Wochen. Bei Schwangeren wurden hämorrhagische Verlaufsformen mit einer hohen Letalität verstärkt beobachtet. Maßnahmen: Es ist nur eine symptomatische Therapie möglich. Der Patient ist streng zu isolieren. Im Anschluss an den Transport ist das Fahrzeug mit Formaldehyd zu vernebeln. Die Fahrzeuge sind auf so einen Transport vorzubereiten. Prophylaxe: Insgesamt sind auf der Welt ungefähr 90 Millionen Dosen an Impfstoffen vorhanden. In Deutschland gab es vor dem November 2001 keine Impfstoffe. Seit diesem Zeitpunkt existieren 6 Millionen Impfeinheiten (für 81 Millionen Einwohner). In Deutschland ist eine Kombinationsimpfung in Planung. Die Bevorratung hat sich mittlerweile auf 100 Millionen Impfdosen erhöht. Dies bedeutet, dass die ganze Welt nicht vor den Pocken geschützt ist und sich diese pandemisch ausbreiten könnten. Bei einer Infektion ist der Erkrankte bis zum Abfall der Krusten streng zu isolieren. Alle Kontaktpersonen sind für 17 Tage unter Quarantäne zu stellen und zu immunisieren.
In Hessen hat Landesregierung, Landesärztekammer sowie Kreise und Städte bereits ein Maßnahmenpaket vereinbart, das eine Massenimpfung im Ernstfall sicherstellen soll. An der Frankfurter Universitätsklinik wurde bereits eine Isolierstation eingerichtet. Die Frankfurter Experten sollen sich gemeinsam mit der Landesärztekammer vor allem um die Fortbildung der Ärzte kümmern. Ende Januar sollen die ersten Schulungen beginnen. Angesichts möglicher Terroranschläge hatten sich die Innenminister von Bund und Ländern im Dezember 2002 auf ein neues Konzept für den Katastrophenschutz geeinigt und die Anschaffung von 100 Millionen Chargen Impfstoff für alle Einwohner der Bundesrepublik beschlossen. |
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