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 Begriffe 
Gerade in einem so "selten" dargestellten Bereich gibt es 
einige Begriffe, die man oft erst nachschlagen muss. Ich habe hier einiger der 
wichtigsten Begriffe mit ihren Definitionen dargestellt: 
  
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     Begriff  | 
    
     Beschreibung  | 
   
  
    | Aerobier: | 
    Syn.: Oxybionten 
    Die tierischen und pflanzlichen Organismen, deren Stoffwechsel 
    Luftsauerstoff benötigt, und zwar immer und unbedingt oder nur unter 
    bestimmten Bedingungen (obligate bzw. fakultative Aerobier). Der 
    Stoffwechsel der letzteren mit 2 biologischen Oxidationsformen, d.h. mit 
    aerober Form oder mit Fermentation, d.h. mit Sauerstoff (O2) bzw. 
    mit einer organischen Verbindung als endgültigem Wasserstoffakzeptor. | 
   
  
    | ansteckende Krankheit: | 
    Infektionskrankheit, bei der die mit 
    Körperausscheidungen (Sekrete oder Exkrete) eines Individuums 
    ausgeschiedenen Erreger ein anderes Individuum zu infizieren vermögen (durch 
    Kontakt, Luft-, Nahrungsmittel- oder sonstige Vermittlung) | 
   
  
    | Anaerobier: | 
    
    
      - Syn.: Anaerobionten 
 
      - die nur bei Nichtvorhandensein von Luftsauerstoff 
      oder auf Nährböden mit negativem Redoxpotential entwicklungsfähigen 
      Mikroorganismen. 
 
      - Anaerobier, fakultative: Erreger, die sowohl mit 
      als auch ohne O2 auskommen. 
 
      - Anaerobier, obligate: unbedingt anaerob lebende 
      Anaerobier; benötigen zur biologischen »Oxidation« anstelle des - ihre 
      lebenswichtigen Enzyme inaktivierenden Sauerstoffs - als Wasserstoff- = 
      H+-Akzeptor z.B. Nitrat, Carbonat, Sulfat; u.a. Clostridium-Arten, 
      bestimmte Staphylokokken und Streptokokken. 
 
     
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    | Bakterien: | 
    
    
      - kleinste einzellige Mikroorganismen (Prokaryonten, 
      niedere Protisten), die sich durch Spaltung vermehren (»Spaltpilze« = 
      Schizomyzeten); sie sind meist frei von Chlorophyll und Plastiden, jedoch 
      ausgestattet mit einem Kernäquivalent (Nucleoid) anstelle des 
      chromosomenhaltigen Kerns der Karyonten und mit einer hochdifferenzierten 
      Zellwand sowie mit Ribosomen, Geißeln und Fimbrien, als »bekapselte« 
      Bakterien ferner mit einer (Schleim-) Kapsel. Sie sind kugelig, 
      stäbchenförmig oder schraubig (Kokken bzw. Spirillen). - Sie werden 
      unterschieden nach der Art der Energiegewinnung als - obligat oder 
      fakultativ - aerobe und anaerobe Bakterien (Aerobier bzw. Anaerobier); 
      ferner als geißellose = atriche Bakterien bzw. - nach ihrer Begeißelung - 
      als lophotriche Bakterien und als peritriche Bakterien (mit endständigem 
      Geißelbündel bzw. Geißeln an beiden Seiten). Sie sind z.T. faden- = 
      filamentbildend (sich kettenförmig aneinanderreihend). 
 
      - Bakterien, hämophile: Bakterien, welche als Zusatz 
      zum Kulturmedium Blut benötigen. 
 
      - Bakterien, lysogene: Bakterien, welche die erbliche 
      Fähigkeit besitzen, genetisches Material temperenter Phagen 
      (Bakteriophagen) als sogenannte »Prophagen« an ihr Genom zu binden (zu 
      »assoziieren«), die Phagen mit zu vermehren (zu »replizieren«) und - 
      spontan oder induziert - unter Eigenauflösung (Lysis) freizusetzen. 
      
 
      - Bakterien, parasitische: Bakterien, die als 
      Parasiten auftreten, entweder als Kommensalen (= kommensalische 
      Saprophyten) oder aber als Krankheitserreger (pathogene Bakterien). 
      
 
      - Bakterien, säurefeste: Bakterien, die im Ektoplasma 
      wachsartige Substanzen enthalten und nicht mit den üblichen 
      Anilin-Farbstoffen anfärbbar sind, sondern nur mit Carbolfuchsin, das sie 
      auch bei anschließender Säure- oder Alkoholbehandlung nicht wieder abgeben 
      ("Säure-" bzw. "Alkoholfestigkeit"), z.B. die Mycobacterien, Nocardia.
      
 
     
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    | Desinfektion: | 
    
    
      - Syn.: Entseuchung, Entkeimung 
 
      - »totes oder lebendes Material in einen Zustand 
      versetzen, dass es nicht mehr infizieren kann« (nach DAB); wird erreicht 
      durch Verminderung der Keimzahl mit Abtötung oder Inaktivierung aller 
      Krankheitserreger (pathogene Bakterien, Viren, Protozoen, und zwar 
      einschließlich der sporenbildenden Formen); erfolgt mittels chemischer 
      Mittel (Desinfektionsmittel) oder mittels physikalischer Verfahren dort, 
      wo Sterilisation nicht möglich (z.B. Hände-, Hautdesinfektion) oder 
      sinnvoll ist. 
 
      - Als »laufende Desinfektion« die Desinfektion von 
      Auswurf, Stuhl, Harn und anderen Absonderungen am Krankenbett; ferner als 
      Grob-, Fein-, Körper-, Sachen- (z.B. Geräte-Desinfektion), Luft-, 
      Raumdesinfektion (als Scheuer-, Schluss-Desinfektion usw., z.T. mit 
      Desinfektionsapparaten und -automaten). 
 
      - Desinfektion, partielle: die gegen die vegetativen 
      Erregerformen (nicht aber die Dauerformen) gerichtete Desinfektion; z.B. 
      als Händedesinfektion. 
 
     
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    | Desinfektionsmittel: | 
    
    
      - Syn.: Desinficientia 
 
      - die zur Desinfektion geeigneten Mittel; vor allem 
      chemische Stoffe: Chlor, Jod und deren Verbindungen (z.B. Chlorkalk, 
      Tosylchloramin, Polyvidon-Jod), Äthyl- und Propylalkohol, Form- und 
      Glutaraldehyd, Benzoe- und Undecylensäure, Phenolderivate (Thymol, 
      Kresole, Chlorphenole, Hexachlorophen), Invertseifen (Benzylalkonium), 
      Schwermetalle (Sublimat, Phenylmercuriborat, Merbromin, Silbernitrat), 
      Chlorhexidin. 
 
      - Im weiteren Sinne auch physikalische Mittel 
      (trockene oder feuchte Hitze, UV-, Kathoden- und Röntgenstrahlen, 
      Ultraschall, Elektrizität). Als Fein-Desinfektionsmittel entsprechende 
      Mittel für Hände, Körper, allgemeine Hygiene und Gynäkologie (vgl. 
      Antiseptika), als Grob-Desinfektionsmittel Mittel für Wäsche, Gegenstände, 
      Räume und Luft (auch als Aerosol), Ausscheidungen (Harn, Stuhl, Sputum), 
      Abortgruben 
 
     
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    | Endemie: | 
    in einer Gegend heimische Krankheit, von 
    der ein größerer Anteil der Bevölkerung regelmäßig erfaßt wird | 
   
  
    | Endemoepidemie: | 
    Epidemie, die auf einen bestimmten Raum 
    beschränkt bleibt (also mit endemischem Charakter). | 
   
  
    | Enzootie: | 
    das endemische Auftreten einer 
    Infektionskrankheit bei Tieren. | 
   
  
    | Epidemie: | 
    massenhaftes Auftreten einer Krankheit, 
    vor allem einer Infektionskrankheit, in einem begrenzten Gebiet und 
    Zeitraum; als Tardiv-Epidemie (durch Kontakt ausgelöst: »Kontakt-Epidemie.«) 
    mit langsamem, als Explosiv-Epidemie mit steilem Anstieg der 
    Erkrankungsziffer (z.B. bei Verseuchung von Milch, Wasser, Lebensmitteln). 
    Wesentlich für die Ausbreitung sind der Kontagionsindex der Krankheit und 
    die Besiedlungsdichte | 
   
  
    | Epizoonose: | 
    Hautkrankheit durch tierische Parasiten 
    mit Lebensbereich auf der Körperoberfläche (»Epizoen«; z.B. Flöhe). | 
   
  
    | Feiung: | 
    
    
      - die aktive Immunisierung. 
 
      - Feiung, stille: die auf unbekannte Weise erfolgende 
      Immunisierung (wahrscheinlich anlässlich unbemerkter Aufnahme der Keime 
      und Auseinandersetzung mit ihnen). 
 
     
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    | hämorrhagisch, 
    haemorrhagicus: | 
    
    
      - mit Blutaustritt einhergehend, eine Blutung 
      herbeiführend, betreffend. 
 
      - hämorrhagisches Fieber mit Blutungen einhergehende 
      fieberhafte Infektionskrankheiten, z.B. das ARBO-Viren-Fieber (ein 
      epidemisches Fieber), das Südamerikanische hämorrhagische Fieber 
      (Junin-Fieber), das Südostasiatische hämorrhagische Fieber 
      (Dengue-Fieber), das hämorrhagische Kongo-Krim-Fieber (Krimfieber), das 
      Omsker hämorrhagische Fieber sowie das hämorrhagische Fieber mit renalem 
      Syndrom ( Hanta-Viren). 
 
     
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    | Hygiene: | 
    Lehre von der Gesunderhaltung des 
    Menschen und seiner Umwelt durch Einsatz einschlägiger - öffentlicher u. 
    privater - Vorkehrungen und Verfahren als Fachgebiet der Medizin mit den 
    speziellen Richtungen: Wasser-, Boden-, Luft-, Umwelt-, Sozialhygiene u. 
    Gesundheitsfürsorge. | 
   
  
    | Immunisation, 
    Immunisierung: | 
    
    
      - Herbeiführen einer Immunität des Organismus. 
      
 
      - Immunisation, aktive: Immunisation durch direkten 
      Kontakt des Organismus mit dem Antigen: 
      
        - 1) durch Infektion, 
 
        - 2) durch Impfung, 
 
        - 3) durch Kontakt mit einem Allergen, Autoantigen 
        oder Fremdeiweiß (z.B. bei Transplantation); ferner als 
 
        - 4) künstliche Immunisation: die zur Gewinnung von 
        Immunserum an Tieren durchgeführte aktive Immunisation (1), wobei die 
        Immunreaktion z.B. durch Freund* Adjuvans oder den Booster-Effekt 
        verstärkt werden kann. 
 
       
       
      - Immunisation, passive: Zufuhr von 
      Immunglobulinfraktion bzw. Immunserum zum Schutz vor Infektionen oder 
      Toxinen; Wirkungsdauer durchschnittlich 3-4 Wochen, da die Immunglobuline 
      im Körper abgebaut werden. 
 
     
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    | inapparent: | 
    nicht in Erscheinung tretend, medizinisch 
    symptomlos. | 
   
  
    | infektiös: | 
    ansteckungsfähig, ansteckend, 
    übertragbar. | 
   
  
    | Infektion: | 
    
    
      - Syn.: Ansteckung 
 
      - Eindringen von Mikroorganismen (z.B. Bakterien, 
      Viren, Pilze, Parasiten) in einen Makroorganismus (z.B. Mensch), wo sie 
      haften bleiben und sich vermehren; im weiteren Sinne auch die 
      Infektionskrankheit. In Abhängigkeit von der Virulenz und Menge der 
      Erreger, der Reaktionsbereitschaft des Makroorganismus sowie vom 
      Ansiedlungsort entsteht entweder eine Infektionskrankheit, eine stumme 
      Infektion oder ein unschädliches Zusammenleben (Symbiose, z.B. mit der 
      physiologischen Darmflora); s.a. Inhalations-, Inokulations-, Kontakt-, 
      Schmier-, Tröpfchen-, Wundinfektion. 
 
      - Infektion, alimentäre: Infektion durch 
      Nahrungsmittel. 
 
      - Infektion, aszendierende: Infektion, die sich in 
      einem Ausführungsgang oder Organ entgegen der Flussrichtung der Sekrete 
      oder Ausscheidungen ausbreitet, z.B. im Urogenitaltrakt. 
 
      - Infektion, endogene: Infektion durch sonst 
      unschädliche, im Körper vorhandene Keime (z.B. Darmflora), die bei 
      Minderung der Infektionsabwehr und/oder Verschleppung an einen 
      ungewöhnlichen Ort zu Krankheitserscheinungen führen. 
 
      - Infektion, fokale: Herdinfektion. 
 
      - Infektion, opportunistische: Infektion auf dem 
      Boden einer gestörten immunologischen Abwehrreaktion, z.B. bei AIDS; meist 
      durch Parasiten, Viren und Pilze. 
 
      - Infektion, stumme: Infektion ohne 
      Krankheitserscheinungen, die zur Immunität führt (stille Feiung). 
      
 
     
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    | Infekt(ions)abwehr: | 
    die Abwehrkräfte des Organismus gegen 
    Infektionen; vor allem die intakte Haut (mit physiologischen Säuremantel und 
    normaler Keimflora) und Schleimhaut, zelluläre und humorale 
    Abwehrmechanismen. | 
   
  
    | Infektionsherd: | 
    Ausgangsstelle einer Infektion(skrankheit) 
    im Organismus oder in einem Kollektiv | 
   
  
    | Infektionspforte: | 
    Eintrittsort von Infektionserregern. | 
   
  
    | Infektionsprophylaxe: | 
    vorbeugende Maßnahmen zur Verhütung einer 
    Infektion; z.B. Desinfektion, Antibiotikagabe (z.B. bei Immundefekten oder 
    als supportive Maßnahme während einer Chemotherapie mit Zytostatika bei 
    malignen Erkrankungen), Impfung, passive Immunisierung etc. | 
   
  
    | Infektionsquelle: | 
    Ausgangspunkt einer infektiösen 
    Erkrankung, z.B. ein Kranker, Keimträger (in der Inkubationsphase), 
    Dauerausscheider oder unbelebte Erregerreservoire (Abwasser, Boden, Staub, 
    Lebensmittel). | 
   
  
    | Infektionswechsel: | 
    durch Zusammenbruch der Abwehrkräfte, 
    chemotherapeutischen Selektionsdruck etc. bedingter Erregerwechsel (und 
    damit Änderung des Krankheitsgeschehens) im Verlauf einer Sepsis, 
    Harnwegsinfektion etc. | 
   
  
    | Infektionstiter: | 
    die geringste zum Angehen einer Infektion 
    erforderliche Erregermenge (= Infektionsdosis). - In der Virologie diejenige 
    Infektionsdosis, die gerade noch bei einem bestimmten Prozentsatz der 
    infizierten Nährböden eine nachweisbare Virusvermehrung bewirkt. | 
   
  
    | Infektiosität: | 
    die Fähigkeit eines Mikroorganismus, sich 
    von Wirt zu Wirt übertragen zu lassen, an ihm zu haften, sich zu vermehren 
    und in dessen Gewebe einzudringen; im weiteren Sinne auch die Kontagiosität 
    einer ansteckenden Krankheit bzw. des Erkrankten. | 
   
  
    | Inkubationszeit: | 
    
    
      - Syn.: Latenzperiode 
 
      - bei Infektionskrankheiten die Zeitspanne zwischen 
      der Ansteckung (Eindringen der Erreger in den Körper) und dem Auftreten 
      von Krankheitszeichen; für die einzelnen Erkrankungen innerhalb gewisser 
      Grenzen charakteristisch. 
 
     
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    | Isolation: | 
    Absonderung, Getrennthaltung, Isolierung | 
   
  
    | Isolierung: | 
    Absonderung, Abtrennung, Getrennthaltung; 
    z.B. Unterbringung eines Kranken (vor allem bei ansteckender Krankheit) in 
    einem Isolierzimmer. | 
   
  
    | kontagiös: | 
    ansteckend. | 
   
  
    | Kontagionsindex: | 
    Synonym.: Infektionsindex; in der 
    Epidemiologie die Erkrankungs-, Krankheitshäufigkeit, d.h. die Zahl der an 
    einer Infektionskrankheit erkrankten (nicht-immunen) Personen, bezogen auf 
    100 der Infektion ausgesetzte "Kontaktpersonen". Je kleiner der 
    Kontagionsindex, um so häufiger sind abortive und "stumme" Formen. | 
   
  
    | Kontamination: | 
    Verschmutzung; die Verunreinigung von 
    Räumen, Wasser, Lebensmitteln, Gegenständen oder Personen durch 
    Mikroorganismen oder durch radioaktive Stoffe, biologische Gifte oder 
    chemische Stoffe. | 
   
  
    | Pandemie: | 
    auf große Gebiete eines Landes oder 
    Erdteils übergreifende Epidemie. | 
   
  
    | Pfropfepidemie: | 
    aus einer Endemie hervorgegangene 
    Epidemie. | 
   
  
    | Quarantäne: | 
    gesetzlich festgelegte Absonderung von 
    Personen, die an bestimmten Infektionskrankheiten leiden oder derer 
    verdächtig sind (einschl. Kontaktpersonen). Seit dem 14. Jahrhundert in 
    italienischen Häfen eingeführt für aus pestverdächtigen Ländern kommende 
    Schiffe (40 tägige Beobachtung); gilt inzwischen auch für Pocken, Cholera, 
    Fleck-, Gelb-, Rückfallfieber, evtl. Typhus abdominalis (Dauer ausgerichtet 
    auf Inkubationszeit). | 
   
  
    | Sanitation: | 
    Einsatz von Methoden, die - über die 
    normalen Reinigungsmaßnahmen hinaus - zu möglichst weitgehender Verminderung 
    evtl. krankmachender Keime und anderer Mikroorganismen führen, ohne dass 
    völlige Keimfreiheit als Ergebnis  vorausgesetzt wird. Anwendung z.B. im 
    Krankenhaus-, Lebensmittelbereich, bei der Tierhaltung. | 
   
  
    | Seuchen: | 
    Infektionskrankheiten, für die eine 
    Massenausbreitung (En-, Epi-, Pandemie) und ein schwerer Verlauf 
    charakteristisch sind. Die Verhütung und Bekämpfung obliegen vor allem dem 
    öffentlichen Gesundheitsdienst. Wesentliche Maßnahmen: Vernichtung der 
    Erreger-Zwischenwirte (z.B. Anopheles, Tsetse-Fliege, Schnecken 
    [Schistosomiasis]), allgemeine und individuelle hygienische Maßnahmen, 
    aktive Immunisierung, bei ausgebrochenen Seuchen Isolierung der Erkrankten 
    u. Krankheitsverdächtigen, Desinfektion, evtl. Schutzimpfung, Feststellen 
    (möglichst auch Beseitigung) des Seuchenherdes (Ausgangspunkt der Seuchen), 
    Verbot von Menschenansammlungen, Schließen von Schulen u. Kindergärten, 
    Überwachen des Grenzverkehrs u.a.m. | 
   
  
    | Sterilisation: | 
    
    
      - Syn.: Sterilisierung 
 
      - Beseitigung aller pathogenen und apathogenen 
      Mikroorganismen (einschließlich deren Sporen) mit physikalischen Mitteln
      
 
      - Als a) fraktionierte Sterilisation die 
      Sterilisation sporenträchtigen Gutes (»Tyndallisieren«) durch 30minütiges 
      Erhitzen im strömenden Dampf auf 100 °C an 2-3 aufeinander folgenden Tagen 
      (dazwischen Bebrütung zur Sporenauskeimung); 
 
      - als b) Dampf(druck)-Sterilisation (Dampf von 
      mindestens 120 °C; Mindestzeit: 20 Min.) vor allem die Sterilisation von 
      Instrumenten, Spritzen, Verbandstoffen, hitzebeständigen Lösungen, 
      Nährmedien; auch als Hochkurz- und Blitz-Sterilisation; 
 
      - als c) Heißluft-Sterilisation (mindestens 30 Min.; 
      180 °C) vor allem die Sterilisation von Instrumenten, Metall- u. 
      Glasgeräten, Fetten, Ölen, hitzebeständigen Pulvern; erzielt 
      Pyrogenfreiheit; 
 
      - als d) Strahlen- oder Kalt-Sterilisation die 
      Sterilisation hitzeempfindlicher Materialien; 
 
      - als e) Sterilfiltration die 
      Mikroorganismenabtrennung mittels sterilisierter Filter; für 
      hitzeempfindliche Lösungen; 
 
      - ferner f) Äthylenoxidbegasung - Im weiteren Sinn 
      pharmazeutisch die aseptische Zubereitung von Heilmitteln. 
 
     
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    | Virämie: | 
    Auftreten von Viren im Blut vor allem bei 
    ARBO-Virus-Infektion (Gelbfieber, Dengue-Fieber, Colorado-Zeckenfieber, 
    Pappatacifieber etc.), Masern, lymphozytärer Choriomeningitis, Röteln, 
    Hepatitis, AIDS, Pocken (auch postvakzinal). | 
   
  
    | Virulenz: | 
    die den Grad der Pathogenität bestimmende 
    Infektionskraft eines Erregers. Charakteristika: Fähigkeit, in gesunde 
    Gewebe einzudringen, sich dort zu vermehren und den Wirtsorganismus durch 
    Toxizität zu schädigen oder teilweise zu zerstören. | 
   
  
    | Virus: | 
    
    
      - Mehrzahl: Vira, Viren; Virales 
 
      - besonders kleine Krankheitserreger (15-300 nm, 
      passieren normale Bakterienfilter), die sich nur in lebenden Zellen 
      vermehren und auf künstl. Nährböden nicht züchtbar sind; im Unterschied zu 
      anderen Mikroorganismen mit 5 spezifischen Charakteristika: 
      
        - 1) enthalten als genetisches Material nur DNS 
        oder nur RNS (s.a. DNS- u. RNS-Viren) 
 
        - 2) keine Teilung, Reproduktion nur durch ihre 
        Nucleinsäure 
 
        - 3) kein Wachstum in der extrazellulären Ruhephase
        
 
        - 4) keine Stoffwechselenzyme 
 
        - 5) Replikation mit Hilfe der 
        Wirtszellen-Ribosomen. 
 
       
       
      - Vermehrungszyklus und Infektionsmodus: Bindung des 
      infektiösen Virus der Ruhephase (Virion) an Virusrezeptoren der Wirtszelle 
      (= Adsorptionsphase) mit nachfolgender Viropexie, d.h. Aufnahme durch 
      Pinozytose (= Penetrations-, Injektionsphase); im Zellinnern Dissoziation 
      (»Uncoating«) und Übergang in vegetative Phase (»Eklipse«), mit 
      2 Möglichkeiten der Replikation der Nucleinsäure: entweder Einbau ins 
      Genom der Wirtszelle (= lysogene, temperente oder transformierende 
      Infektion) mit Unterstellung der Replikation unter die Regulation (auch 
      für Tochterzellen gültig); oder virulente = »lytische« Infektion mit 
      Ausschaltung der Regulationsmechanismen der Wirtszelle u. Umstellung des 
      ges. Stoffwechsels in den Dienst der Virusvermehrung. Nach Bildung von 
      Virusnucleinsäure u. -protein (im Überschuss) erfolgt Zusammensetzung des 
      Nucleocapsids (= Maturations- oder Reifungsphase), bei manchen Arten auch 
      zusätzliche Umhüllung mit einem »Envelope«. Freisetzung der Viren durch 
      Zytolyse, aber auch durch Ausschleusung aus der lebenden Zelle (unter 
      Integration von Zellmembrananteilen in den Envelope während der 
      Virusknospung: »Budding«). Virusnachweis großer Viren (bis 250 nm) 
      lichtmikroskopisch nach Färbung, mittlerer (bis 100 nm) mit 
      UV-Mikrophotographie, kleinster (bis ca. 1 nm) elektronenmikroskopisch; 
      ferner durch Filtration, Ultrazentrifugation, Züchtung, 
      Antikörper-Nachweis, Neutralisation, Hämagglutination und -adsorption.
      
 
     
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    | Zooanthroponosen: | 
    Syn.: Anthropozoonosen 
    bei Tier und Mensch vorkommende Infektions- oder Invasionskrankheiten; im 
    eigentlichen Sinn die vom Tier auf den Menschen übertragenen; z.B. Tollwut, 
    Katzenkratzkrankheit, Maul- u. Klauenseuche, Ornithose, Milzbrand, 
    Salmonellose, Tuberkulose, Erysipeloid, Listeriose, Tularämie, 
    Leptospirosen, Mikrosporie, Trichophytie, Fasciolosis und andere 
    Wurmkrankheiten. | 
   
  
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    Zoonosen: | 
    Tierseuchen; im eigentlichen Sinn 
    Oberbegriff für Zooanthropo- und Anthropozoonosen (d.h. für Krankheiten, die 
    vom Tier auf den Menschen und umgekehrt übertragen werden = Diplonosen). | 
   
 
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