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Golfkrieg-Syndrom
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Golfkrieg-Syndrom

Am 02. August 1990 haben irakische Truppen Kuwait besetzt. Eine Befreiung durch die UNO wurde vorgenommen. Am 08. Juni 1991 wurde in Washington der Erfolg der Alliierten über Saddam Hussein erklärt. An diesem Krieg waren mehr als 30 Nationen beteiligt. Nach längerer Zeit wurden immer mehr Erkrankungen bei den Veteranen bekannt. Sie wurden als Golfkrieg-Syndrom zusammengefasst. 

Nach dem Kriegsende wurden bei den Veteranen Erkrankungen behandelt, die nicht klar diagnostiziert werden konnten. Die meisten Symptome bestanden aus Hautausschlägen, Muskel- und Gelenkschmerzen, Gedächtnisverlusten und Hautausschlägen. Die Zahl der Betroffenen wird auf mehrere Tausend geschätzt. Solche Fälle wurden nicht nur in den USA, sondern auch in England, Frankreich und Kanada bekannt.

Beschwerden Anteil in %
Hautausschläge 15
Müdigkeit 14
Muskel- und Gelenkschmerzen 13
Kopfschmerzen 11
Gedächtnisverlust 11
Kurzatmigkeit 7
Durchfall 5
Husten 4
Diverses 4
Schmerzen im Brustbereich 3
Keine Beschwerden 17

Seit dem Ende des ersten Golfkrieges sind mehr als 2000 Veteranen aus dem Golfkrieg verstorben. Diese Sterblichkeitsrate ist für diese Altersgruppe nicht typisch.

Vorbeugung: Es wurde befürchtet, dass der Irak chemische Waffen einsetzten könnte. Die amerikanische Armee lagerte Pyridostigmin in großen Mengen ein, da dieses Antidot die Überlebensrate erhöht. Das Medikament aber keine Zulassung der Food and Drug Administration (FDA) für diese Indikation. Nach Forschungen der Streitkräfte war eine Einnahme des Medikamentes aber eine wirksame Vorbeugung gegen die Schäden durch C-Waffen. Darauf gab die FDA dieses Medikament bedingt frei. Es wurde an ca. 400.000 Angehörige der Streitkräfte abgegeben. Sehr viele der Militärs haben das Antidot dann auch eingenommen. Am Ende des Krieges wurde die Soldaten mündlich und durch einen Fragebogen über die Wirkungen befragt. Die Ergebnisse waren für das Antidot ungünstig. Unter den Bedingungen eines Krieges sind keine wissenschaftlichen und ethisch vertretbare gründliche pharmakologische Untersuchungen möglich. Bis heute ist nicht geklärt ob Pyridostigmin für die Symptomatik verantwortlich ist. Es gibt Thesen, die eine Kombination des Antidots und die anderen im Golfkrieg verwendeten Chemikalien als Verursacher in Frage kommen. Auch dies ist bis heute nicht geklärt und wird weiter untersucht.

Chemische Kampfstoffe: Auch wenn immer wieder behauptet wird, dass der Irak chemische Waffen verwendet hat, es konnte in keinem Fall nachgewiesen werden. Auch die Symptomatik spricht gegen einen solchen Einsatz. Möglicherweise sind die Stoffe aus bombardierten Fabriken durch den Wind den Truppen entgegen geweht worden.

Schutzimpfungen: Kurz vor dem Beginn dem Beginn des Krieges wurde vermutet, dass sich der Irak auch mit biologischen Waffen wehren könnte. Angeblich bekamen manche Soldaten bis zu dreißig Impfungen innerhalb von drei Wochen. Auch hier ist kein Grund für das Golfkrieg-Syndrom zu finden.

Vorhandene Erreger: Wegen der Aufnahme von Trinkwasser aus den Leitungen der örtlichen Versorgern kam es zu vielen Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes. Es traten viele Erkrankungen der Atemwege auf. Die Ursache war der sehr feine Wüstensand. In der Wüstenstadt Al Eskam erkrankten die Hälfte der nach dort verlegten Truppen an "Wüstensturm"-Lungenentzündungen. Der Auslöser war eine Mischung aus Taubenkot und feinsten Sandstaub.

Gefürchtet waren Stiche der Sandmücke, die virale Erkrankungen und die Leishmania auslösen kann. Insgesamt wurden aber nur ca. 30 Fälle bekannt. Dies ist durch die Jahreszeit zu begründen.

Die Malaria ist in Kuwait und Saudi-Arabien ausgerottet. Bei nur sieben Soldaten wurde diese Infektionskrankheit festgestellt.

Andere Stoffe: In den Zelten wurden die Heizungen mit Bleibenzin und Dieselöl betrieben. Diesem Betrieb und den speziellen Farben mit ihren organischen Lösungsmitteln wird als Auslöser für das Syndrom nachgesagt. Aber auch hier fehlen die Beweise.

Aus Furch vor Insekten tragen manche Angehörige der Streitkräfte Hunde- und Katzenflohhalsbänder, bis dies verboten wurde. Manche Stoffe können in Kombination mit Pyridostigmin Übelkeit, Erbrechen und Durchfälle auslösen. Hier besteht aber auch wieder kein Nachweis.

Der Rauch aus den brennenden Ölquellen kann als Grund nicht akzeptiert werden, da bei den später eintreffenden Löschmannschaften niemals Symptome eines Golfkrieg-Syndroms bemerkt wurden.

Munition mit Uran: Einige der Truppen haben Munition verwendet, die mit abgereicherten Uran versetzt wurde. Außerhalb des Körpers ist das toxische Potential sehr niedrig. Beim Auftreffen der Munition auf Panzerungen gerät das Uran in Brand. Dabei entsteht Uranoxid. Die Mengen reichen aber nicht aus um Intoxikationen oder Erkrankungen durch die Strahlung zu verursachen.

Zusammenfassung: Bis zum heutigen Tage ist nicht geklärt welche Auslöser für das Golfkrieg-Syndrom verantwortlich ist. Es werden viele einzelne Faktoren diskutiert, aber die Beweise fehlen.

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Copyright © 2007 Ralf Rebmann
Stand: 21. Oktober 2007