Augenreizstoffe Der erste Stoff, der als Tränengas geeignet war, wurde das im Jahre 1871 von Carl Graebe synthetisierte Chloracetophenon (CN). Im ersten Weltkrieg wurde es zwar in größeren Mengen von den USA produziert, aber nicht eingesetzt. Durch den niedrigen Schmelzpunkt ist es aber zum Einsatz in wärmeren Gebieten nicht geeignet. Dieser "Mangel" wurde durch das Chlorbenzylidenmalodinitril (CS) nicht mehr geboten. Diese Substanz wurde zum ersten Mal 1928 von Corson und Stoughton hergestellt. 1962 wurde das Dibenzoxazepin (CR) synthetisiert. Dieses Tränengas wird in Europa nur in England bevorratet und ist eine chemische Waffe von militärischen Spezialeinheiten. Zu Ende der 80er Jahre wurde, zuerst in den USA, das Pfefferspray (Oleoresin Capsicum, OC) eingeführt. Das Pfefferspray und seine synthetische Form PAVA sind mittlerweile häufig in Selbstverteidigungswaffen zu finden. In Deutschland ist die letzte Form von Tränengas nicht zur Anwendung am Menschen zugelassen! Anwendungen:
Eigenschaften: Alle Augenreizstoffe verursachen einen starken Tränenfluss und reduzieren somit die Sehfähigkeit. Die Reizung der Atemwege kann sich auch lange in Husten und Übelkeit darstellen. Meist verschwinden die Symptome eher langsam in einem Zeitraum von ein bis zwei Stunden. Durch einige Tränengase sind Todesfälle dokumentiert. Anmerkung: Chemische Kampfstoffe sind international geächtet. Dazu gehören auch die Augenreizstoffe! Seltsamerweise gilt diese Ächtung aber nicht für den Einsatz im inneren Bereich, z.B. bei der Polizei oder zur Selbstverteidigung. Zur Abwehr von Menschen sind nur CN und CS zugelassen. Pfefferspray ist ausschließlich zur Abwehr von Tieren zugelassen! |
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