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Pfefferspray, OC und PAVA Weitere Namen: Oleoresin Capsicum Wirkstoff: Als Hauptbestandteile werden Capsicain (8-methyl-N-vanillyl-6-noneneamid), Dihydro- und Nordihydrocapsicain. Die Schärfe wird um den Faktor 3000 höher angegeben, als "normaler" Pfeffer. Allgemeines: Pfeffergas besteht aus einem Auszug aus Pfefferschoten. Es wirkt um einiges stärker als CNoder CS. In Deutschland ist Pfeffergas nur zur Abwehr von Tieren zugelassen. PAVA ist ein synthetisch hergestelltes "Pfefferspray". Zwischen 1990 und 1995 sollen in den USA 61 Patienten nach der Anwendung von Pfefferspray verstorben sein. Da der Einsatz des Sprays zu schweren Schädigungen der Hornhaut führen kann, hat Schweden auf die Einführung verzichtet. Vor allem wenn OC mit anderen Reizstoffen kombiniert wird sind schwere gesundheitliche Schäden zu erwarten. Ein Hersteller in den USA warnt davor, dass eine Kombination von OC und CS zu Augenverletzungen und Erblindungen führen kann. Aufnahme: Der Stoff wird über die Schleimhäute und die Augen einwirken. Anwendungen: Seit kurzen wird Pfefferspray, neben den Tränengasen CN und CS, bei der Polizei verwendet. Prophylaxen: Die Augen müssen mit einer dichtschließenden Brille geschützt werden. Flüssigkeitsfeste Kleidung schützt vor Wirkungen auf der Haut. Ein einfacher Mundschutz reicht aus, um den Wasserstrahl des Pfeffersprays abzuhalten. Ein solcher Mundschutz ist bei CN und CS wirkungslos. Pathophysiologie: Durch die Reizung der Chemo-Nozizeptoren in der Haut und der Schleimhaut durch das Capsicain kommt es zu Schmerzen. Zusätzlich wird eine lokale Entzündungsreaktion ausgelöst. Symptome: Das Pfefferspray löst ein lange andauerndes Brennen auf der Haut, eine starke Reizung der Augen mit vorübergehender Erblindung, Krämpfe im Bereich des Oberkörpers, Atemnot und Hustenanfälle aus. Ein krampfhafter Lidschluss, Schwellungen und Rötung der Augenbindehaut, starker Tränenfluss sind weitere Zeichen. Es können Schäden am Epithel der Kornea auftreten. Bei einer Einwirkung auf die Haut entsteht ein starker brennender Schmerz, eine Rötung und eine Quaddelbildung der Haut. Dies wird durch die Ausschüttung von Histamin verursacht. In schweren Fällen können sich sogar Blasen bilden. Bei einer Einwirkung auf das Atmungssystem tritt ein starker Husten und ein stark vermehrter Speichelfluss zu erkennen. Eventuell tritt auch ein Würgereiz auf. In seltenen Fällen kann ein Laryngospasmus oder auch ein Atemstillstand auftreten. Vor allem bei Personen, die unter Erkrankungen der Atemwege, z.B. Asthma, leiden, ist die Wirkung stärker. Das gleiche gilt auch für medikamentierte Patienten und Drogenkonsumenten. Bei Kontaktlinsenträger kann sich das Pfefferspray unter der Kontaktlinse ansammeln und so viel stärker auf die Hornhaut wirken. Bei einer Verwendung des Pfeffersprays unter einem Meter Entfernung treten zusätzlich noch mechanische Augenschäden auf. Maßnahmen: Die betroffenen Patienten sind sofort aus dem Wirkungsbereich des Sprays zu bringen. Der Patient ist zu beruhigen. Die Wirkung lässt nach fünf bis zehn Minuten nach und sollen nach 45 Minuten abgeklungen sein. Betroffene Augen sind zu anästhesieren und ausgiebig, z.B. mit Isogutt zu spülen. Vor der Augenspülung sind eingelegte Kontaktlinsen zu entfernen. Betroffene Kleidung ist sofort zu entfernen. Kontaminierte Haut ist mit Polyethylenglykol 400, oder falls dies leider nicht vorhanden ist, gründlich mit Wasser und Seife zu reinigen. Nach der Dekontamination mit Polyethylenglykol 400 ist die Haut gründlich mit Wasser und Seife zu reinigen. Dekontamination: Eine Dekontamination soll nur unter schwerem Atemschutz vorgenommen werden. Es ist auf die Verhinderung einer Staubentwicklung, z.B. durch Anfeuchten, zu achten. Pfeffersprays können Sie unter der nachstehenden Adresse erhalten: Pfefferspray-Versand.de |
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