|
BBC Weitere Namen: CA, Brombenzylcyanid Molekulargewicht: 196,05 Physikalische Eigenschaften: Der Stoff ist ein weißes bis rosafarbenes Pulver in Form von Kristallen. Der Stoff riecht nach Frucht. Beim Erhitzen kann nur in Extremfällen Blausäure freigesetzt werden. Die Substanz lässt sich gut in organischen Lösungsmitteln lösen.
Aufnahme: Der Stoff wird über die Schleimhäute, die Augen und die Atmung auf den Körper einwirken. Pathophysiologie: Die Pathophysiologie ist nicht bekannt. Symptome: Ab einer Konzentration von 10 mg/m³ kommt es zu einem starken Brennen, Kratzen und Stechen im Hals, in der Nase und an den Augen. Zusätzlich wird ein starker Tränen- und Speichelfluss ausgelöst. Rötungen der Haut, Ödeme und Atemnot sind weitere Zeichen. Auch auf der Haut, vor allem an Verletzungen, wie z.B. Schürfwunden, ist ein stark stechender Schmerz festzustellen. Es kann auch zu Übelkeit und Erbrechen kommen. Schon ab einer Menge von 15 ng/mm wird ein Augenbrennen bis hin zur "Kampfunfähigkeit" erreicht. Dies wird mit einer 0,05 %igen Konzentration des Stoffes in den Treibmitteln mit einer Sprühdauer von zwei Sekunden aus drei Metern Entfernung erreicht. Bei steigenden Konzentrationen tritt eine schmerzhafte Bindehautreizung, Tränenfluss und ein wieder abschwellender Lidkrampf auf. Bei der Anwendung aus kurzer Entfernung sind Trübungen der Hornhaut und Korneaepithel-Defekte beschrieben worden. Zusätzlich können Verletzungen durch den Einsatz der Sprengkörper, etc. auftreten. Eine Abgrenzung zwischen mechanischen Verletzungen und den toxischen Einwirkungen ist oft schwierig. Bei Anwendungen in geschlossenen Räumen sind oft Pneumonien, Bronchitiden und toxische Lungenödeme aufgetreten. Diese zuletzt genannten schweren Komplikationen treten teilweise erst nach Tagen auf. Es sind einige Todesfälle bekannt.
Schwelldosis beim Mensch: 0,3 mg/m³ Maßnahmen: In geschlossenen Räumen ist für eine gute Lüftung zu sorgen. Betroffene Augen sind zu anästhesieren und ausgiebig, z.B. mit Isogutt zu spülen. Vor der Augenspülung sind eingelegte Kontaktlinsen zu entfernen. Betroffene Kleidung ist sofort zu entfernen. Kontaminierte Haut ist mit Polyethylenglykol 400, oder falls dies leider nicht vorhanden ist, gründlich mit Wasser und Seife zu reinigen. Die Dekontamination sollte so schnell als möglich erfolgen, um eine Kontaktdermatitis zu verhindern. Falls die Patienten stärkeren Konzentrationen oder länger den Tränengasen ausgesetzt waren, ist eine Lungenödemprophylaxe durch die inhalative und parenterale Gabe von Kortikoiden vorzunehmen. Bei einem toxischen Lungenödem ist die parenterale Gabe von Kortikoiden, Furosemid (z.B. Lasix®) und die PEEP-Beatmung erforderlich. Dekontamination: Eine Dekontamination soll nur unter schwerem Atemschutz vorgenommen werden. Es ist auf die Verhinderung einer Staubentwicklung, z.B. durch Anfeuchten, zu achten. |
Senden Sie E-Mail mit Fragen oder Kommentaren zu dieser Website an:
|