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Clark II
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Clark II

Weitere Namen: DC , Diphenylarsincyanid, Diphenylcyanarsin, Blaukreuz I

Physikalische Daten: Clark II ist ein farbloses Kristall leicht in Ether und Benzin zu lösen. Der Rauch ist weiß und erinnert beim Geruch an Knoblauch.

Schmelzpunkt: 30 - 25°C
Siedepunkt: 290 - 340°C
Wasserlöslichkeit: Nur 0,2 %

Toxikologie:

 

Mensch

ICT50:

30 mg x min/m³ für 30 sec

20 mg x min/m³ für 5 min

LCT50:

10000 mg x min/m³

Schwelldosis (Mensch): 0,005 mg/m³

Aufnahme: Der Stoff kann über die Haut, Schleimhaut und die Atemwege aufgenommen werden.

Pathophysiologie: Das dreiwertige Arsen bildet mit Proteinen und Enzymen eine kovalente Bildung, wenn diese Monothiolgruppen besitzen. Zusätzlich ist die Wirkung der Blausäure mit der Blockierung der Zytochromoxydase zu bemerken.

Symptome: Kopf-, Zahn- und Ohrenschmerzen sowie ein Brechreiz sind die ersten allgemeinen Symptome. An den Augen ist ein brennender Schmerz zu spüren. Es folgt eine Verstärkung des Tränenflusses und unter Umständen auch eine Konjunktivitis. Die ersten Zeichen einer Einwirkung auf die Atmung besteht in einem Husten. Es ist eine Reizung der Nasenschleimhaut mit einer Hypersalivation erkennbar. Es folgt in Dyspnoe. Ein toxisches Lungenödem kann entstehen. Auf der Haut ist ein Juckreiz, eine Rötung und Ödeme erkennbar. Bei der Einwirkung hoher Konzentrationen kommt es zur Blasenbildung. Parästhesien, Hyperästhesien und Anästhesien der unteren Extremitäten sind die Anzeichen für eine Wirkung auf das zentrale Nervensystem. Es können Bewussteinsstörungen aller Art auftreten.

Prognose: Es können chronische Hautschäden verbleiben.

Maßnahmen: In geschlossenen Räumen ist für eine gute Lüftung zu sorgen. Betroffene Augen sind zu anästhesieren und ausgiebig, z.B. mit Isogutt zu spülen. Vor der Augenspülung sind eingelegte Kontaktlinsen zu entfernen. Betroffene Kleidung ist sofort zu entfernen. Kontaminierte Haut ist mit Polyethylenglykol 400, oder falls dies leider nicht vorhanden ist, gründlich mit Wasser und Seife zu reinigen. Die Dekontamination sollte so schnell als möglich erfolgen, um eine Kontaktdermatitis zu verhindern. Falls die Patienten stärkeren Konzentrationen oder länger den Tränengasen ausgesetzt waren, ist eine Lungenödemprophylaxe durch die inhalative und parenterale Gabe von Kortikoiden vorzunehmen. Bei einem toxischen Lungenödem ist die parenterale Gabe von Kortikoiden, Furosemid (z.B. Lasix®) und die PEEP-Beatmung erforderlich.

Bei akuten und schweren Vergiftung kann das spezifische Antidot Dimercaptopropansulfonat eingesetzt werden. Auch die Therapie der Zyanidintoxikation kann notwendig werden. Dann müssen Antidote, wie Cyanokit®, eingesetzt werden. Falls Cyanokit® leider nicht vorrätig ist, kann 4-DMAP und Natriumhiosulfat 10% verwendet werden.

Dekontamination: Eine Dekontamination soll nur unter schwerem Atemschutz vorgenommen werden. Es ist auf die Verhinderung einer Staubentwicklung, z.B. durch Anfeuchten, zu achten.

[Adamsit] [Clark I] [Clark II]

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Copyright © 2007 Ralf Rebmann
Stand: 21. Oktober 2007