|
Eisenpentacarbonyl Molekularformel: Fe(CO)5 Molekulargewicht: 190,93 g/mol Allgemeines: 1890 wurden von Mond und Langer die Metallcarbonyle entdeckt. Physikalische Eigenschaften: Der Stoff besteht aus einer gelblichen Flüssigkeit. Wenn der Stoff auf eine Temperatur von ca. 200°C gebracht wird, zersetzt er sich in Eisen und Kohlenmonoxid. Bei der Anwesenheit von Aktivkohle findet dieser Zerfall bereits bei Raumtemperatur statt. Eisenpentacarbonyl ist in sehr vielen organischen Lösungsmitteln gut lösbar. Das freigesetzte Kohlenmonoxid ist explosiv.
Aufnahme: Das Kampfmittel wird inhalativ aufzunehmen. Wegen der sehr großen Fettlöslichkeit kann der Stoff auch über die Haut aufgenommen werden. Anwendungen: Im zweiten Weltkrieg dachte man an einen Einsatz des Kampfmittels. Das sich der Stoff in Gegenwart von Aktivkohle zu Eisen und Kohlenmonoxid zersetzt, würden die Filter der Schutzräume und der ABC-Masken diesen Vorgang auslösen und es entsteht das hochtoxische CO. Nur ein Zusatz in den Filtern (Gemisch aus Kupferoxid und Mangandioxid mit dem Namen Hopkalit) würde das CO in Kohlendioxid umwandeln. Dies ist zwar um ein vielfaches ungiftiger als Kohlenmonoxid, aber die Auswirkung auf die Atmung durch Kohlendioxid darf nicht vernachlässigt werden. Diagnostik: Es existieren Prüfröhrchen für dieses Kampfmittel Pathophysiologie: Durch die Bindung des CO an das Hämoglobin kann kein Sauerstoff mehr aufgenommen werden. Es besteht das Bild einer Kohlenmonoxidvergiftung. Symptome: Es herrscht eine Latenzzeit von ca. 30 Minuten. Die ersten Anzeichen bestehen in einem Reizhusten, Schwindelgefühl und Kopfschmerzen. Dazu sind Übelkeit, Erbrechen und eine Verwirrung zu erkennen, Die Patienten sind somnolent und können krampfen. Die Hautfarbe ist normal bis kirschrot und verschleiert so die bestehende akute Sauerstoffunterversorgung. Auch das Pulsoxymeter zeigt keine kritischen Werte, da das Hämoglobin besetzt ist. Die Werte können nicht verwendet werden! Später entwickelt sich ein toxisches Lungenödem durch eine Schädigung der Alveolen und Bronchien auftreten. Die Patienten versterben an den Folgen einer Bronchopneumonie durch eine starke Schädigung des Epithels. Maßnahmen: Die Patienten sind unter Beachtung des Eigenschutzes aus dem Gefahrenbereich zu retten. Es kann der Einsatz umluftunabhängigen Atemschutz notwendig werden. Eine Dekontamination ist durch PEG 400 möglich. Die Patienten erhalten Kortikoide inhalativ und parenteral. Kontaminierte Kleidung ist zu entfernen. Der Patient bekommt hochdosiert Sauerstoff. Durch den Arzt wird der Patient intubiert und mit Überdruck, PEEP und 100 % Sauerstoff beatmet. Alle weiteren Maßnahmen sind symptomatisch. Als spezifisches Antidot für das Eisen kann in der Klinik Dimercaptopropansulfonat verwendet werden. Auch mit Hilfe von Calciumethylendiamintetraessigsäure (Ca-EDTA) werden Metall-Komplexe gebildet. Eine gute Therapie der CO-Intoxikation ist die Behandlung in einer Druckkammer. Prognose: Bei einer rechtzeitig einsetzenden Therapie ist die Prognose gut. |
Senden Sie E-Mail mit Fragen oder Kommentaren zu dieser Website an:
|