| |
Einsatzbericht vom 17.11.2000
- Giftgasaustritt in Kuesten
Beim Ausheben eines Grabens für eine Wasserleitung stießen
Bauarbeiter in 80 cm Tiefe auf eine braune Tonflasche. Die Flasche zerbrach.
Eine braune zähflüssige Flüssigkeit trat aus. Ein gelbliches Gas bildete sich.
Die Bauarbeiter klagen über Brennen in den Augen und Atemnot. Großeinsatz für
Feuerwehr und Rettungsdienst.
Die Ortswehr Küsten, der Umweltzug des Landkreises, zahlreiche RTWs und KTWs,
NEF und die Polizei sind im Einsatz. Der Bereich um die Unglücksstelle wird
großräumig abgesperrt. Die Bauarbeiter kommen in die Dannenberger
Elbe-Jeetzel-Klinik.
Einsatzkräfte des Umweltzuges nehmen unter Vollschutz Proben und führen
Messungen durch. Das Lackmus-Papier (zur Ermittlung des ph-Wertes) löst sich
auf. Das Kampfstoffspürpapier färbt sich rot. Ergebnis: Bei dem Stoff handelt es
sich um Stickstoff-Lost oder auch Senfgas. Der Kampfmittelräumdienst aus
Hannover wird alarmiert. Die Unglücksstelle wird mit Folien abgedeckt um
weiteres Austreten zu Verhindern.
Ca. 50 Personen müssen zur Vorstellung in die Klinik.
Am nächsten Tag rückt einen Spezialfirma an, um die Reste zu beseitigen. Weitere
Untersuchungen ergeben, es ist doch kein N-Lost. Es handelt sich lediglich um
Bromaceton, ein Tränengas aus dem Zweiten Weltkrieg. Es wurde in dieselben
Flaschen abgefüllt, hat einen ähnlichen f-Wert und löst bei Kampfstoffspürpapier
identische Reaktionen aus.
|