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Nivalenol
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Nivalenol

Weitere Namen: Trichothecene

Allgemeines: Das Pilzgift wird von unterschiedlichen Arten der Klasse Fungi imperfecti produziert. Das Mykotoxin ist für mehrere Epidemien in Osteuropa, den USA und in Russland verantwortlich ("Gelber Regen", Schimmelpilz auf Getreide).

Physikalische Eigenschaften: Der feste Stoff ist bei Raumtemperatur nicht flüchtig. Der sehr hitzestabile Stoff hat einen Schmelzpunkt von 80 bis 90°C. Auch bei einer Erwärmung über einer Stunde auf 100°c ist kein Verlust der Toxizität festgestellt worden.  In Wasser ist er schlecht löslich. Der Stoff ist aber gut in Alkohol, Azeton, Chloroform und Diethylether lösbar.

Molekulargewicht: 312,12 g/mol

Anwendung: Der Kampfstoff wird aus Sprühtanks oder als Aerosolgemische durch Bomben und Raketen ausgebracht.

Aufnahme: Der Stoff muss oral, als Aerosol oder über die Haut und Schleimhäute aufgenommen werden.

Pathophysiologie: Die Stoffe hemmen die Synthese von Proteinen, der DNS und der RNS.

Toxizität:

LD50: 0,1 - 1 mg/kg
LD50 Maus intraperitoneal: 4,1 mg/kg

Symptome: Die Intoxikation verläuft in vier Phasen:

  • Es tritt sofort Übelkeit und Erbrechen ein
  • Nach einer Woche sind in der Klinik Veränderungen des Blutbildes festzustellen.
  • Nach vier bis fünf Wochen sind viele kleine petechiale Blutungen, schwere Blutungen an den inneren Organen, Nekrosen der Schleimhaut und der Haut, blutige Durchfälle, Ödeme im Bereich des Kopfes und des Kehlkopfes zu erkennen. Die Patienten können hier durch den Blutverlust sterben.
  • Die Erholung findet erst nach Monaten statt.

Maßnahmen: Bei einer oralen Aufnahme erhält jeder Patient  sofort medizinische Kohle in einer Dosierung von 1 g pro Kilogramm Körpergewicht. Alle weiteren Maßnahmen des Rettungsdienst verlaufen rein symptomatisch.

Prognose: Bei der peroralen und der inhalativen Vergiftung herrscht eine hohe Letalität.

[Desoxynivalenolmonoacetat] [Nivalenol]

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Copyright © 2007 Ralf Rebmann
Stand: 21. Oktober 2007