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Budecort® 200 Novolizer® Wirkstoff: Budesonid 200 µg Bestandteile: Eine Einzeldosis (10,9 mg Pulver) enthält 0,2 mg Budesonid; Lactosemonohydrat Anwendungsgebiete: Asthma bronchiale, chronisch obstruktive Bronchitiden und Atemwegserkrankungen, bei denen eine Kortikoidtherapie erforderlich ist. Hinweis: Budecort® 200 Novolizer® ist nicht zur Behandlung eines akuten Anfalls von Atemnot oder eines Status asthmaticus geeignet. Dosierung: Die übliche empfohlene Dosierung beträgt 0,2 bis 1,6 mg Budesonid täglich. Die Dosierung sollte sich an den Erfordernissen des Einzelfalles und dem klinischen Ansprechen des Patienten orientieren. Dabei sollte nach Stabilisierung der Krankheitssymptome die niedrigst mögliche Erhaltungsdosis ermittelt werden. Es gelten nachfolgende Dosierungsrichtlinien: Erwachsene und Jugendliche über 12 Jahre: 1- bis 2-mal täglich 1 Pulverinhalation (0,2 – 0,4 mg Budesonid). Die Tagesdosis kann bis auf 8 Pulverinhalationen gesteigert werden (maximale Tagesdosis 1,6 mg Budesonid). Wenn die tägliche Dosis 4 Pulverinhalationen überschreitet, kann die Verteilung auf 3 – 4 Einzelgaben günstiger sein. Kinder unter 12 Jahren: 1- bis 2-mal täglich 1 Pulverinhalation (0,2 – 0,4 mg Budesonid). Die Tagesdosis kann bis auf 4 Pulverinhalationen erhöht werden (maximale Tagesdosis 0,8 mg Budesonid). Art der Anwendung: Budecort® 200 Novolizer® sollte regelmäßig in den empfohlenen Zeitabständen eingesetzt werden. Grundsätzlich ist Budecort® 200 Novolizer® ein Arzneimittel zur Langzeitbehandlung. Die Anwendung sollte vor den Mahlzeiten erfolgen; nach der Anwendung empfiehlt sich eine Mundspülung. Sonstige Hinweise: Hinweise für nicht mit Kortikoiden vorbehandelte Patienten: Bei Patienten, die zuvor keine oder nur gelegentlich eine kurzdauernde Kortikoidbehandlung erhalten haben, sollte die vorschriftsmäßige, regelmäßige Anwendung von Budecort® 200 Novolizer® nach ca. 1 Woche zu einer Verbesserung der Atmung führen. Starke Verschleimung und entzündliche Veränderungen können allerdings die Bronchien so weit verstopfen, dass Budesonid lokal nicht voll wirksam werden kann. In diesen Fällen sollte die Einleitung der Therapie mit systemischen Kortikoiden (beginnend mit 40 – 60 mg Prednisonäquivalent pro Tag) ergänzt werden. Die Inhalationen werden auch nach schrittweisem Abbau der systemischen Kortikoidgabe fortgesetzt. Hinweise für die Umstellung kortikoidabhängiger Patienten auf die Inhalationsbehandlung: Patienten, die systemisch mit Kortikoiden behandelt werden, sollten zu einem Zeitpunkt auf Budecort® 200 Novolizer® umgestellt werden, an dem ihre Beschwerden unter Kontrolle sind. Bei diesen Patienten, deren Nebennierenrindenfunktion gewöhnlich eingeschränkt ist, darf die systemische Kortikoidgabe nicht plötzlich unterbrochen werden. Zu Beginn der Umstellung sollte Budecort® 200 Novolizer® für etwa 1 Woche zusätzlich verabreicht werden. Dann wird die systemische Kortikoid-Tagesdosis entsprechend dem jeweiligen Ansprechen im Abstand von 1 – 2 Wochen um 2,5 mg Prednisonäquivalente herabgesetzt. Kommt es innerhalb der ersten Monate nach Umstellung von der systemischen Kortikoidgabe auf die Inhalationsbehandlung zu besonderen Stresssituationen oder Notfällen (z. B. schwere Infektionen, Verletzungen, Operationen), kann eine erneute systemische Gabe von Kortikoiden notwendig werden. Nach Umstellung können Symptome auftreten, die durch die vorhergehende systemische Gabe von Glukokortikoiden unterdrückt waren wie z. B. allergische Rhinitis, allergische Ekzeme, rheumatoide Beschwerden. Diese Symptome sollten mit geeigneten Arzneimitteln zusätzlich behandelt werden. Exacerberation der Krankheitssymptome durch akute Atemwegsinfektionen: Bei Verschlimmerung der Krankheitssymptome durch akute Atemwegsinfektionen ist die Gabe entsprechender Antibiotika zu erwägen. Die Dosis von Budecort® 200 Novolizer® kann ggf. angepasst werden, u. U. ist die systemische Gabe von Glukokortikoiden indiziert. Gegenanzeigen: Budecort® 200 Novolizer® darf nicht angewendet werden bei Überempfindlichkeit gegen Budesonid oder Lactose. Bei Lungentuberkulose soll Budecort® 200 Novolizer® nur angewendet werden, wenn gleichzeitig eine wirksame tuberkulostatische Therapie durchgeführt wird. Bei Mykosen oder anderen Infektionen im Bereich der Atemwege soll Budecort® 200 Novolizer® nur eingesetzt werden, wenn diese angemessen behandelt werden. Warnhinweise: Verschlimmert sich die Atemnot nach der Inhalation akut (paradoxer Bronchospasmus), sollte die Behandlung sofort abgesetzt werden und der Behandlungsplan vom Arzt überprüft werden. In diesen Fällen kann eine vorangehende Inhalation mit einem b2-Sympathomimetikum erwogen werden. Hinweis: Bei schweren Leberfunktionsstörungen kommt es unter der Behandlung mit Budecort® 200 Novolizer®, ähnlich wie unter der Behandlung mit anderen Glukokortikoiden, zu einer reduzierten Eliminationsrate und zu einer Zunahme der systemischen Verfügbarkeit. Auf mögliche systemische Wirkungen ist zu achten, deshalb sollten die Plasmakortisolwerte bei diesen Patienten regelmäßig kontrolliert werden. Wechselwirkungen mit anderen Mitteln: Budesonid normalisiert wie alle Glukokortikoide die Ansprechbarkeit auf gleichzeitig verabreichte b2-Sympathomimetika. Die Metabolisierung von Budesonid zu 6b-Hydroxybudesonid und 16a-Hydroxyprednisolon wird durch Substanzen gehemmt, die über das Cytochrom-P450-3A-System metabolisiert werden wie Ketoconazol, Ciclosporin, Ethinylestradiol und Troleandomycin. Die gleichzeitige Gabe von Cimetidin und Budesonid kann zu einer leichten Anhebung des Budesonid-Plasmaspiegels führen, die klinisch jedoch keine Bedeutung hat. Die gleichzeitige Gabe von Omeprazol bewirkt keine Veränderung der Pharmakokinetik von Budesonid. Anwendung während Schwangerschaft und Stillzeit: Budesonid darf in der Schwangerschaft, besonders in den ersten drei Monaten, nur nach genauer Nutzen-Risiko-Abwägung angewendet werden. Es liegen keine Informationen vor, zu welchen Anteilen Budesonid in die Muttermilch übertritt. Aufgrund des hohen First-Pass-Effektes sind jedoch nur sehr geringe Konzentrationen zu erwarten. Nebenwirkungen: Gelegentlich können leichte Reizungen der Schleimhaut mit Schluckbeschwerden und Heiserkeit auftreten. In seltenen Fällen kann die Behandlung zu einer örtlichen Hefebesiedlung (Soor) der Mund- und Rachenschleimhaut führen. Durch die inhalative Anwendung vor den Mahlzeiten und/oder Mundspülung nach Anwendung ist das Vorkommen eines Soorbefalls erfahrungsgemäß seltener. Wie bei anderen inhalativen Arzneimitteln können in Einzelfällen paradoxe Bronchospasmen und Hustenreiz ausgelöst werden. In Einzelfällen können Unruhe und gesteigerte motorische Aktivität auftreten. In seltenen Fällen kann bei Kindern eine Wachstumsverzögerung auftreten. Daher sollte das Wachstum bei längerfristiger Anwendung regelmäßig kontrolliert werden. In Dosen bis zu 0,8 mg Budesonid pro Tag konnte in der Langzeitanwendung bei der Mehrzahl der Patienten keine Suppression der Hypothalamus-Hypophysenvorderlappen-Nebennierenrinden-Achse gefunden werden. Bei Dosen von etwa 1,6 mg und mehr Budesonid pro Tag ist ein relevanter Effekt nicht auszuschließen. Hinweis: Bei Patienten mit zusätzlicher oraler Kortikoidmedikation kann durch den Ersatz durch inhalative Glukokortikoide eine Verbesserung der Nebennierenrindenfunktion gegenüber Therapiebeginn erreicht werden. Die Steigerung der therapeutischen Wirksamkeit muss gegen das Ansteigen von systemischen Effekten bei der Dosissteigerung abgeschätzt werden. Im Normalfall ist es besser, die Inhalationsmenge zu steigern als die Inhalation mit oralen Kortikoiden zu kombinieren. Überdosierung: Symptome einer Überdosierung: Eine akute Überdosierung mit Budecort® 200 Novolizer®, die Gegenmaßnahmen erforderlich macht, ist praktisch nicht möglich. Bei längerfristiger Überdosierung kann es zu Nebennierenrindenatrophie kommen. Es können glukokortikoidübliche Wirkungen, wie eine erhöhte Anfälligkeit für Infektionen, auftreten. Die Stressanpassung kann behindert sein. Therapiemaßnahmen bei Überdosierung: Bei kurzfristiger Überdosierung ist üblicherweise keine spezielle Notfallbehandlung erforderlich. Bei fortgesetzter Inhalationsbehandlung in vorgeschriebener Dosierung sollte sich die Funktion der Hypothalamus-Hypophysenvorderlappen-Nebennierenrinden-Achse nach ca. 1 – 2 Tagen normalisieren. Pharmakodynamische Eigenschaften: Topisches Glukokortikoid: Budesonid ist ein synthetisches Glukokortikoid. Nach oraler Inhalation hat es einen lokalen entzündungshemmenden Effekt auf die Bronchialschleimhaut. Klinisch macht sich dieser Effekt zum Beispiel durch eine Reduktion krankheitsbezogener Symptome, wie Atemnot bemerkbar. Die Hyperreagibilität des Bronchialsystems auf exogene Reize wird reduziert. Pharmakokinetische Eigenschaften: Maximale Plasmaspiegel treten ca. 30 Minuten nach Inhalation auf. Die Plasmaproteinbindung beträgt 85 %. Die Eliminationshalbwertszeit im Plasma beträgt bei Erwachsenen ca. 2,8 h und liegt bei Kindern deutlich niedriger (1,5 h). Etwa 25 % des applizierten Budesonids gelangen in die Lunge. Der Rest setzt sich im Mund-Nasen-Rachenraum ab und wird zum großen Teil verschluckt. Der verschluckte Anteil unterliegt einem hohen First-Pass-Effekt in der Leber. Budesonid wird im Wesentlichen durch Oxidation in der Leber metabolisiert. Hauptmetaboliten sind 6b-Hydroxybudesonid und 16a-Hydroxyprednisolon, welche deutlich weniger pharmakologisch aktiv sind. Damit sind systemische Bioverfügbarkeit und Toxizität begrenzt. Präklinische Daten zur Verträglichkeit: Akute Toxizität: Die akute Toxizität von Budesonid wurde bei verschiedenen Applikationsarten bei Ratten und Mäusen untersucht. Die nachfolgende Tabelle gibt die Ergebnisse wieder:
Subakute und chronische Toxizität: Budesonid wurde inhalativ über 12 Monate an Hunde und Ratten verabreicht. Selbst bei 10 – 40fach höheren Dosen als im klinischen Gebrauch wurden keine Zeichen lokaler toxischer Effekte in den Atemwegen beobachtet. Mutagenes und tumorerzeugendes Potenzial: Die mutagenen Eigenschaften von Budesonid wurden in sechs unterschiedlichen Testmodellen überprüft. Budesonid zeigte in keinem dieser Tests mutagene oder klastogene Eigenschaften. In einer Kanzerogenitätsstudie wurde eine erhöhte Inzidenz von Gliomen im Gehirn männlicher Ratten gefunden, die in einer Wiederholungsstudie nicht verifiziert werden konnte. In dieser Studie unterschied sich die Inzidenz der mit Verum behandelten Gruppen (Budesonid, Prednisolon, Triamcinolonacetonid) und der Kontrollgruppe nicht. Leberveränderungen (vornehmlich hepatozelluläre Neoplasmen), die sowohl in der ersten Kanzerogenitätsstudie als auch in der Wiederholungsstudie für Budesonid gefunden wurden, traten in gleichem Maße auch bei den Referenzglukokortikoiden auf. Diese Effekte sind höchstwahrscheinlich als Rezeptoreffekt zu interpretieren und stellen somit einen Substanzklasseneffekt dar. Reproduktionstoxizität: Glukokortikoide zeigten bei Reproduktionsstudien in Tierversuchen teratogene Aktivitäten (z. B. Gaumenspalte, skelettale Anomalien). Die klinische Relevanz dieser Eigenschaften ist bisher nicht geklärt. Budesonid zeigte bei Nagern die schon von anderen Glukokortikoiden bekannten Veränderungen; diese waren bei Budesonid im Vergleich zu anderen topischen Kortikoiden jedoch oft weniger ausgeprägt. Dauer der Haltbarkeit: Budecort® 200 Novolizer®. Die Haltbarkeit der ungeöffneten Patrone beträgt 2 Jahre. Budecort® 200 Novolizer® soll nach Ablauf des Verfallsdatums nicht mehr angewendet werden. Die Patrone soll 3 Monate nach Anbruch ausgetauscht werden. Novolizer® (Pulverinhalator) Ein Pulverinhalator Novolizer® soll nicht länger als ein Jahr in Gebrauch sein. Besondere Lagerungshinweise: Budecort® 200 Novolizer® vor Feuchtigkeit geschützt aufbewahren. Packungsgrößen: 1 Pulverinhalator und 1 Patrone mit mindestens 1,09 g Pulver (1 Patrone enthält mindestens 100 Einzeldosen zu je 0,2 mg Budesonid); 1 Pulverinhalator und 1 Patrone mit mindestens 2,18 g Pulver; 1 Pulverinhalator und 2 Patronen mit je mindestens 2,18 g Pulver (1 Patrone enthält mindestens 200 Einzeldosen zu je 0,2 mg Budesonid); 1 Nachfüllpackung (Refill) mit 2 Patronen (1 Patrone enthält mindestens 200 Einzeldosen zu je 0,2 mg Budesonid) Musterpackung: 1 Pulverinhalator und 1 Patrone mit mindestens 1,09 g Pulver (1 Patrone enthält mindestens 100 Einzeldosen zu je 0,2 mg Budesonid) Hinweis: Die Patronen haben immer die gleichen Abmessungen, nur die Füllmenge ist je nach Packungsgröße (100 oder 200 Einzeldosen) unterschiedlich. Hinweise für die Handhabung: Der Pulverinhalator Novolizer® kommt ohne Treibmittel aus und ist durch Nachfüllen mehrfach wieder verwendbar. Deshalb ist der Novolizer® besonders umweltfreundlich. Befüllung des Novolizer®: Geriffelte Flächen auf beiden Seiten des Deckels leicht zusammendrücken, den Deckel nach vorne schieben und nach oben abnehmen. Die Schutzfolie aus Aluminium von der Patronendose abziehen und die frische Patrone herausnehmen. Die Patrone mit dem Zahlenfenster in Richtung des Mundstückes in den Novolizer® einstecken. Den Deckel von oben in die seitlichen Führungen einsetzen und ihn flach bis zum Einrasten nach hinten schieben. Die Patrone bleibt im Novolizer® bis sie aufgebraucht ist. Hinweis: Budecort® 200 Novolizer® Patronen dürfen nur in Verbindung mit dem Novolizer® Pulverinhalator verwendet werden. Anwendung: Den Novolizer® bei allen Vorgängen waagerecht halten. Vor dem Inhalieren Schutzkappe entfernen. Taste bis zum Anschlag drücken. Es ist ein deutlich hörbares doppeltes Klicken wahrnehmbar und die Farbe im Kontrollfenster (unteres Fenster) wechselt von Rot auf Grün. Taste wieder loslassen. Die Farbe Grün im Kontrollfenster signalisiert, dass das Gerät zum Inhalieren bereit ist. Ausatmen, keinesfalls aber in den Inhalator. Das Mundstück mit den Lippen umschließen und die Pulverdosis kräftig mit einem Atemzug einatmen. Während dieses Atemzuges ist ein deutliches Klicken hörbar, das das korrekte Inhalieren anzeigt. Den Atem nun noch einige Sekunden anhalten, dann normal weiter atmen. Schutzkappe wieder auf das Mundstück — fertig. Die Zahl im oberen Fenster zeigt die Anzahl der verbleibenden Inhalationen an. Hinweis: Dosiertaste nur drücken, wenn inhaliert werden soll. Eine versehentliche Doppeldosierung ist mit dem Novolizer® nicht möglich. Das Klickgeräusch und der Farbwechsel im Kontrollfenster signalisieren eine korrekte Inhalation. Hat kein Farbwechsel stattgefunden, ist die Inhalation zu wiederholen. Patienten, die wiederholt keine korrekte Inhalation erreichen, sollten ihren Arzt aufsuchen. Reinigung: Der Novolizer® sollte regelmäßig gereinigt werden, zumindest beim Patronenwechsel. Einzelheiten enthält die dem Gerät beiliegende Bedienungsanleitung. Hinweis: Um eine falsche Anwendung zu vermeiden, ist eine gründliche Einweisung des Patienten in den korrekten Gebrauch vorzunehmen. Kinder sollten dieses Arzneimittel nur unter Aufsicht eines Erwachsenen anwenden. |
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