Juniperus sabina L. Namen: Sadebaum, Gemeiner Sadebaum, Giftwacholder, Jungfernpalme, Jungfrauenrosmarin, Kindsmord, Mägdebaum, Palmbaum, Sebenbaum, Sefenbaum, Seffenbaum, Sevenbaum, Sevelpalme, Sevipalme, Söbenbaum, Stinkwacholder. Historie: Durch die Pflanze kam es früher sehr häufig zu tödlichen Vergiftungen. Sie wurde oft als Abtreibungsmittel missbraucht und führte oft ohne die gewollte Abtreibung zum Tode. Selbst Ludwig XI benutzte den Sadebaum als Mordwaffe. Beschreibung: Die aufrechte oder niederliegende Pflanze kann eine Höhe von ein bis zwei Metern erreichen. Die Nadeln stehen entweder ab oder in Quirlen zu dritt. Die Samen bilden sich in schwärzlichen Zapfen, die meist blau bereift sind und die Größe einer Erbse haben. Sie stehen überhängend, in ihnen sind ein bis vier glänzend braune Samen enthalten, die winzige Höcker besitzen. Die Blütezeit der Pflanze ist von April bis Mai. Vorkommen: Die Hochgebirgspflanze ist selten in den Alpen und den Gebirgen Mittel- und Südeuropas zu finden. Sie ist aber eine häufige Zierpflanze in Gärten, Anlagen, Parks und Friedhöfen. Giftige Teile: Die ganze Pflanze, vor allem die Zweigspitzen, sind sehr stark giftig. Wirkung: Die tödliche Dosis beträgt 6 Tropfen des ätherischen Öles oder 5 - 20 g der Zweigspitzen. Bereits 1 g der Zweigspitzen können zu Vergiftungen führen. Das ätherische Öl hat eine sehr starke, reizende Wirkung auf die Haut, die bis zu Schädigungen tieferer Hautschichten führen kann. Über den Mund aufgenommen kommt es zu Übelkeit, Erbrechen und einer starken Magenentzündung mit häufigen, zum Teil auch blutigen, Durchfällen. Zu den Magen-Darm-Entzündungen kommen Leibschmerzen und eine Verstärkung der Harnausscheidung. Nierenschädigungen und ein Brennen beim Urinieren und Blut im Urin sind weitere Anzeichen. Nachfolgend kommt es zu Bewusstseinsstörungen bis hin zur Bewusstlosigkeit und schließlich zum Tod durch eine Lähmung der Atmung. Der Tod tritt meist nach 10 Stunden ein, kann aber auch erst nach Tagen eintreten. Maßnahmen: Die Vorhersage der Vergiftung ist sehr ernst. Bei einer Vergiftung ist sofort medizinische Kohle zu verabreichen. Danach muss eine ständige Kontrolle der lebenswichtigen Funktionen durchgeführt, der Notruf abgesetzt und Kontakt mit einer Giftinformationszentrale hergestellt werden. |
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