Biss durch Naja kaouthia Quelle: Mit freundlicher Genehmigung von www.world-snake.ch Unmittelbar nach dem Biss eilte ich zum Badezimmer und erweiterte die Bissstelle mit einem Rasterschiessapparat (Venom-Ex) - was sich als Fehler herausstellte. Unter fließendem Wasser drückte ich durch Fingermassage so viel Blut wie möglich aus der Verletzung. Bereits nach wenigen Minuten war der Finger und die Hand ziemlich stark angeschwollen. Während dieser Zeit kontaktierte meine Freundin den Notfalldienst; dieser erschien dann auch etwa nach 10 Minuten. Nebst lokalen Schmerzen verspürte ich überhaupt keine Wirkung des Giftes. Deshalb war ich auch nicht sehr daran interessiert ins Spital nach Zürich eingeliefert zu werden; was sich aber später als lebensnotwendig erwies. Ein Rettungshelikopter überführte mich nach Zürich wo ich dann auf die Intensivstation zur Überprüfung eingeliefert wurde. Nun begann auch allmählich das neurotoxische Gift der Monokelkobra zu wirken: es bereitete mir Schwierigkeiten zu sprechen, zu atmen, sehen und mich zu bewegen, zudem fror ich am ganzen Körper sehr stark. Da das allgemeine Wohlbefinden immer schlechter wurde und die Vergiftung ziemlich schnell fort schritt, einigten sich die behandelnden Ärzte das Antivenin zu beschaffen. Zu dieser Zeit (es waren etwa 1,5 Stunden vergangen seit dem Biss) war meine Hand, der ganze Unterarm und teilweise auch der Oberarm ziemlich stark angeschwollen. Meine Finger konnte ich kaum mehr bewegen. Ebenfalls hatte sich eine mittelgroße Nekrose (1cm auf 2cm) gebildet. Die Zeit verging und es kam mir vor, als wäre ich schon den ganzen Tag im Krankenbett. Leider verschlimmerte sich der Allgemeinzustand derart schlecht, dass ich nun intubiert (künstliche Beatmung) werden musste – atmen, sprechen und schlucken waren nun fast nicht mehr möglich. Glücklicherweise fanden die Ärzte das entsprechende Serum, welches mir dann auch intravenös verabreicht wurde (5 Ampullen monovalentes Antivenin). Ich wurde dann in einen künstlichen Tiefschlaf versetzt und als ich am darauf folgenden Morgen erwachte (zu diesem Zeitpunkt war ich bereits schon wieder extubiert), fühlte ich mich den Umständen entsprechend gut. Es war mir ziemlich schwindelig und zeitweise trat eine Kurzatmigkeit auf – Schwindel- und Kurzatmigkeit hielten noch etwa 5 Tage an. 2 Tage nach dem Bissunfall wurde ich in ein vom meinem Wohnort näher gelegenes Krankenhaus verlegt, wo dann auch die Nekrose und vor allem die aufgetretene Infektion operativ behandelt wurde. Nach einem zweiwöchigen Krankenhausaufenthalt konnte ich es dann verlassen. Nun folgte eine 10-wöchige Physiotherapie, denn meinen Finger konnte ich zu diesem Zeitpunkt nicht mehr bewegen. Ein halbes Jahr später sieht man nur noch kleine Narben der Operation und den Mittelfinger kann ich zu 95% wieder bewegen. (Originaltext Patient, leicht gekürzt) |
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