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Oxyuranus microlepidotus
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Oxyuranus microlepidotus

                   

Namen: Inlandtaipan, Schreckensotter, Kleinschuppenschlange, Australischer Inlandtaipan; Fierce Snake, Inland Taipan

Alte Namen:

  • Diemenia microlepidota
  • Diemenia ferox
  • Pseudechis ferox
  • Pseudechis microlepidotus
  • Parademansia microlepidota
  • Oxyuranus scutellatus microlepidotus

Beschreibung: Es handelt sich um die giftigste Schlange der Welt. Der Kopf ist kaum vom Körper abzuheben. Die Giftzähne erreichen eine Maximallänge von 6 mm. Die Schlange wird nur in Australien gehalten (Diese Angabe aus der Literatur ist nicht mehr zu halten, da in Eimsheim (Gifttierhaus) und Stockholm ein Exemplar gehalten wird). Die Körperlänge beträgt bis zu 2,5 m, wobei der Durchschnitt bei etwa 1,8 m liegt. Inlandtaipane haben eine dunkelbraune bis olive Färbung, die über die Jahreszeiten variiert; dabei nimmt die Färbung im Winter dunklere und im Sommer hellere Tönungen an. Die braunen Tiere besitzen entweder eine braun-rote oder braun-gelbe Bauchseite und die Färbung ihres Rückens verläuft zum Kopf hin gegen Schwarz, wobei der Kopf selbst meistens vollkommen schwarz ist. Die olivfarbenen Tiere besitzen diese Auffälligkeiten hingegen nicht; ihre Bauchseite und ihr Kopf besitzen die gleiche Farbe, nur bei einigen Exemplaren sind Bauch und Kopf dunkler gefärbt. Die Rückenschuppen beider Farbarten besitzen ab etwa einem Viertel der Körperlänge eine schwarze Färbung um die Spitze herum. Das dadurch entstehende charakteristische Muster ist häufig ungeordnet, verläuft jedoch zumindest an einigen Stellen in Form von diagonalen Linien quer zum Körper. Verwechslungsgefahr besteht mit der schwarzköpfigen Form von Pseudonaja nuchalis, welche dünner ist und ein anderes Schuppenmuster besitzt. Inlandtaipane sind ausschließlich tagaktiv.

Entdeckung: Den australischen Ureinwohnern war der Taipan schon immer bekannt. Erste Aufzeichnungen finden sich in der biologischen Literatur des 19. Jahrhunderts. Aufgrund von nur zwei Exemplaren wurde der Inlandtaipan 1878 als Diemenia microlepidota dokumentiert. Diese beiden Exemplare finden sich heute noch im jetzigen Melbourne Museum innerhalb des Museum Victoria. Seitdem wurden keine Funde mehr bekannt und es gab keine Aufzeichnungen mehr, so dass Diemenia microlepidota als verschollen galt. 1967 wurde ein Touristenführer im entlegenen südwestlichen Queensland von einer dunkelbraunen, schwarzköpfigen Schlange gebissen. Die Wirkungen des Bisses waren verheerend. Nur durch eine Flugrettung und Einsatz eines Spezialisten in Adelaide konnte sein Leben gerettet werden. Die Schlange wurde jedoch erst später durch Vergleiche mit anderen Exemplaren als Inlandtaipan identifiziert. Für rund 100 Jahre war die Schlange daher praktisch verschollen. Nach dem Fund von Kopf und Schwanz eines weiteren Exemplars von Oxyuranus microlepidotus wurde vom Queensland Museum unter Leitung von Jeanette Covacevich eine Expedition ins unwegsame Channel Country im abgelegenen Südwesten von Queensland organisiert. Zu diesem Zeitpunkt hatte man noch keine Kenntnisse über die Lebensweise der Schlange. Daher war es reiner Zufall, dass die Expedition genau zu der einzigen Zeit stattfand, in der sich der Inlandtaipan zeigt, dem Frühling mit sonnigen, warmen und relativ ruhigen Tagen. Nur zu dieser Zeit verlässt das Tier die tiefen Felsrisse und Tunnel seines Habitates. Der erste Zufallsfund war ein von einem Wagenrad frisch getötetes Exemplar. Man wusste, dass man am richtigen Ort war. Innerhalb von zehn Tagen konnten 13 Exemplare gefangen und ins Queensland Museum gebracht werden. In zwölfjähriger Arbeit wurden hierauf die Besonderheiten der Schlange durch Spezialisten erforscht.

Vorkommen: Australien (New South Wales, Queensland, South Australia, Victoria).

Toxine: Die Injektionsmenge pro Biss liegt zwischen 44,2 mg bis 110 mg. Die bei einem Biss durchschnittlich abgesonderte Giftmenge reicht theoretisch aus, um über 100 (bei voller Giftdrüse bis zu 250) erwachsene Menschen, 250.000 Mäuse oder 150.000 Ratten zu töten. Sogenannte trockene Bisse, bei denen kein Gift injiziert wird, sind sehr selten. Aufgrund des weitgehend unbewohnten Verbreitungsgebiets der Art sind Todesfälle bei Menschen bisher jedoch nicht bekannt. Es wurden post- und präsynaptische Neurotoxine, Myotoxine und gerinnungshemmende Toxine gefunden worden.

Symptome: Jeder Biss durch die Schlange muss als lebensbedrohlich eingeschätzt werden. Es sind keine Bissunfälle dokumentiert. Als allgemeine Zeichen können Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, abdominelle Schmerzen, Schwindel und Kreislaufstörungen bis zum Kreislaufkollaps auftreten. An der Bissstelle kommt es zu lokalen Schmerzen und Schwellungen. In den meisten Fällen wird es zu einer starken neurotoxischen und gerinnungshemmenden Wirkung kommen. Ptosis, Blutgerinnungsstörungen bis zur Ungerinnbarkeit des Blutes, Bewusstseinsstörungen bis Bewusstlosigkeit, Myoglobinurie, Rhabdomyolyse, Nierenfunktionsstörungen bis akuten Nierenversagen. Vor allem Kinder sind gefährdet.

Maßnahmen: Hier ist die "pressure/ immobilization-technique" anzuwenden. Bei Atemstörungen ist der Patient zu intubieren und zu beatmen. Die weiteren Maßnahmen erfolgen symptomatisch. In der Klinik kann eine Dialyse notwendig werden. Es existiert ein Antivenin. Dies ist erst nach der Rücksprache mit einem Giftinformationszentrums zu geben.

Literatur:

[Oxyuranus microlepidotus] [Oxyuranus scutellatus] [Oxyuranus temporalis]

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Copyright © 2007 Ralf Rebmann
Stand: 26. Dezember 2009

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