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Doxymerck 100 mg Doxymerck 200 mg Wirkstoff: Doxycyclin 1 H2O Stoff- oder Indikationsgruppe: Breitspektrum-Antibiotikum, Doxycyclinpräparat, Doxycyclin (Alpha-6-Desoxy-5-hydroxytetracyclin) gehört zur Gruppe der Tetracycline. Arzneilich wirksamer Bestandteil: Doxymerck 100 mg: 1 Tablette Doxymerck 100 mg enthält: 104,1 mg Doxycyclin 1 H2O, entsprechend 100 mg Doxycyclin; Mikrokristalline Cellulose; Poly(O-carboxymethyl)stärke-Natriumsalz; Magnesiumstearat. Doxymerck 200 mg: 1 Tablette Doxymerck 200 mg enthält: 208,2 mg Doxycyclin 1 H2O, entsprechend 200 mg Doxycyclin; Mikrokristalline Cellulose; Poly(O-carboxymethyl)stärke-Natriumsalz; Magnesiumstearat. Anwendungsgebiete: Doxymerck 100 mg/- 200 mg ist angezeigt bei Infektionen, die durch gegen Doxycyclin empfindliche Krankheitserreger verursacht sind; insbesondere bei: Infektionen der Atemwege und des HNO-Bereiches:
Infektionen des Urogenitaltraktes:
Infektionen und andere Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes:
Ambulante Therapie von Gallenwegsinfektionen Hauterkrankungen, auch infizierte schwere Formen der Akne vulgaris und Rosacea Chlamydien-Konjunktivitis und Trachom Borreliosen wie Erythema chronicum migrans und Lyme-Disease seltene Infektionen wie Brucellose, Ornithose, Bartonellose, Listeriose, Rickettsiose, Melioidose, Pest, Granuloma inguinale. Hinweis: Nachgewiesene Infektionen durch Staphylokokken, Streptokokken und Pneumokokken sollten mit Doxymerck 100 mg/- 200 mg nicht behandelt werden, weil die Resistenzsituation ungünstig ist. Gegenanzeigen: Doxymerck 100 mg/- 200 mg darf nicht angewendet werden bei bekannter Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, andere Tetracycline oder einen der sonstigen Bestandteile sowie bei schweren Funktionsstörungen der Leber. Kindern unter 8 Jahren sollte Doxymerck 100 mg/- 200 mg nicht verabreicht werden, da es vor Abschluss der Dentitionsphase durch Ablagerung von Calcium-Orthophosphat-Komplexen zu bleibenden Zahnverfärbungen und Zahnschmelzdefekten sowie zu einer Verzögerung des Knochenwachstums kommen kann. Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit: Während der Schwangerschaft besteht die erhöhte Gefahr von Leberschäden unter Tetracyclin-Einnahme. Während der Schwangerschaft und Stillzeit sowie bei Säuglingen darf Doxymerck 100 mg/- 200 mg nur nach besonders strenger Indikation angewendet werden, da bei Feten vom 4. Monat an sowie bei Säuglingen durch die Einlagerungen von Doxycyclin Zahnverfärbungen, Zahnschmelzdefekte und eine Verzögerung des Knochenwachstums auftreten können. Nebenwirkungen: Magen-Darm-Trakt: Während der Behandlung mit Doxymerck 100 mg/- 200 mg können gastrointestinale Störungen auftreten in Form von Sodbrennen, Magendruck, Erbrechen, Meteorismus, Fettstühlen und leichten Diarrhöen. Die Einnahme der Substanz nach oder mit den Mahlzeiten kann diese unerwünschten Wirkungen zu einem gewissen Grad reduzieren; die Resorptionsquote wird dadurch nur unwesentlich beeinträchtigt. Weiter können selten auftreten: Mund- und Rachenschleimhautentzündungen, Heiserkeit, Schluckbeschwerden und vereinzelt schwarze Haarzunge. Beim Auftreten von schweren und anhaltenden Durchfällen während oder nach der Therapie sollte der Arzt verständigt werden, weil sich dahinter eine ernstzunehmende Darmerkrankung (pseudomembranöse Enterokolitis) verbergen kann, die sofort behandelt werden muss. Nervensystem: Sehr selten wird eine intrakranielle Drucksteigerung (Pseudotumor cerebri) beobachtet, die nach Beendigung der Therapie reversibel ist. Sie äußert sich durch Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und möglicherweise durch ein Papillenödem. Haut und Hautanhangsgebilde: Allergische Hautreaktionen auf Doxymerck 100 mg/- 200 mg sind selten. Unter Sonneneinstrahlung kann es zu phototoxischen Reaktionen der belichteten Hautareale kommen mit Erythem, Hautödem, Blasenbildung und selten auch mit Nagelablösung und Nagelverfärbung. Sonnenbaden im Freien oder in Solarien sollte daher während einer Therapie mit Doxymerck 100 mg/- 200 mg vermieden werden. Blut und Blutkörperchen: In sehr seltenen Fällen können wie bei Tetracyclin-Therapie folgende Veränderungen im Blut ausgelöst werden, die reversibel sind: Leukopenien, Thrombopenien, Anämien, Leukozytosen, atypische Lymphozyten und toxische Granulationen der Granulozyten. Leber und Pankreas: Bei Überdosierungen besteht die Gefahr von Leberschäden und einer Pankreatitis. Während der Schwangerschaft besteht die erhöhte Gefahr von Leberschäden unter Tetracyclin-Einnahme. Überempfindlichkeitserscheinungen: Allergische Reaktionen unter Doxymerck 100 mg/- 200 mg sind sehr selten beobachtet worden. Dazu gehören generalisierte Exantheme, Erytheme, Hautjucken, Erythema exsudativum multiforme, exfoliative Dermatitis, Urtikaria, Angioödem, Asthma, fixes Arzneimittelexanthem an den Genitalien und anderen Körperregionen und eine Serumkrankheit-ähnliche Reaktion mit Fieber, Kopfschmerzen und Gelenkschmerzen. Schwere akute Überempfindlichkeitserscheinungen sind möglich. Sie können sich äußern als: Gesichtsödem, Zungenschwellung, innere Kehlkopfschwellung mit Einengung der Luftwege, Herzjagen, Luftnot (Atemnot), Blutdruckabfall bis hin zu bedrohlichem Schock. Beim Auftreten dieser Erscheinungen ist sofortige ärztliche Hilfe erforderlich. In seltenen Fällen ist im zeitlichen Zusammenhang mit einer Doxymerck-100 mg/- 200 mg-Therapie über schwere Hauterscheinungen mit lebensbedrohlichen Allgemeinreaktionen (wie z. B. exfoliative Dermatitis, Lyell-Syndrom) berichtet worden. Ein Kausalzusammenhang ist bisher nicht bewiesen. Innerhalb der Tetracyclin-Gruppe besteht eine komplette Kreuzallergie. Sonstige Nebenwirkungen: Unter einer Therapie mit Doxymerck 100 mg/- 200 mg kann es durch Selektion zu einer Candida-Besiedlung der Haut oder Schleimhäute (insbesondere des Genitaltraktes und der Mund- und Darmschleimhäute) kommen mit Symptomen wie Mund- und Rachenschleimhautentzündungen (Glossitis, Stomatitis), akute Entzündungen der äußeren Geschlechtsorgane und der Scheide bei der Frau (Vulvovaginitis) sowie Pruritus ani. Bei Verabreichung von Doxycyclin an Kinder unter 8 Jahren ist in seltenen Fällen eine irreversible Zahnverfärbung und Zahnschmelzschädigung sowie eine reversible Knochenwachstumsverzögerung beobachtet worden. Besonderer Hinweis: Bei Langzeitanwendung (d. h. mehr als 21 Tage) sollten regelmäßig Blut-, Leber- und Nierenuntersuchungen durchgeführt werden. Hinweis für Verkehrsteilnehmer: Vereinzelt ist über eine in der Regel vorübergehende Kurzsichtigkeit (Myopie) unter Einnahme von Tetracyclinen berichtet worden, die zu einer Beeinträchtigung der Sicherheit beim Steuern von Kraftfahrzeugen und beim Bedienen von Maschinen führen kann. Wechselwirkungen mit anderen Mitteln: Die intestinale Resorption von Doxymerck 100 mg/- 200 mg kann durch polyvalente Kationen wie Aluminium, Calcium (auch Milch und Milchprodukte) und Magnesium in Antazida oder durch Eisenpräparate sowie durch medizinische Kohle und Colestyramin beeinträchtigt werden. Daher sollten derartige Arznei- oder Nahrungsmittel in einem zeitlichen Abstand von 2 bis 3 Stunden eingenommen werden. Die Kombination einer potentiell nephrotoxischen Methoxyfluran-Narkose mit einer Doxymerck-100 mg/- 200 mg-Therapie kann zum Nierenversagen führen. Doxymerck 100 mg/- 200 mg kann die Wirkung von Sulfonylharnstoffderivaten (oralen Antidiabetika) und Antikoagulantien vom Dicumarol-Typ verstärken. Bei kombinierter Verabreichung sollte eine Kontrolle der Blutzucker- bzw. der Gerinnungsparameter erfolgen und ggf. eine entsprechende Dosisreduktion dieser Arzneimittel vorgenommen werden. Barbiturate und andere antikonvulsiv wirksame Pharmaka wie Carbamazepin, Diphenylhydantoin und Primidon sowie chronischer Alkoholabusus können aufgrund einer Enzyminduktion in der Leber den Abbau von Doxycyclin beschleunigen, so dass unter üblicher Dosierung keine therapeutisch wirksamen Doxycyclin-Konzentrationen erreicht werden. Durch gleichzeitige Anwendung von Doxymerck 100 mg/- 200 mg und Ciclosporin A kann die toxische Wirkung des Immunsuppressivums erhöht werden. Kurz vor, während oder nach einer Isotretinoin-Behandlung der Akne ist von einer Behandlung mit Doxymerck 100 mg/- 200 mg Abstand zu nehmen, da beide Arzneimittel in seltenen Fällen reversible Drucksteigerungen in der Schädelhöhle (Pseudotumor cerebri) bewirken können. Bei gleichzeitiger Anwendung von Theophyllin und Tetracyclinen ist die Wahrscheinlichkeit von Nebenwirkungen von Seiten des Magen-Darm-Traktes erhöht. Die gleichzeitige Einnahme von Doxymerck 100 mg/- 200 mg und Betalaktam-Antibiotika sollte vermieden werden, da sie zu einer Verminderung der antibakteriellen Wirksamkeit führen kann. Hinweis: Es ist nicht auszuschließen, dass unter der Therapie mit Doxymerck 100 mg/- 200 mg in seltenen Fällen die Sicherheit der empfängnisverhütenden Wirkung hormoneller Kontrazeptiva (,,Pille‘‘) in Frage gestellt sein kann. Es empfiehlt sich deshalb, zusätzlich nichthormonale empfängnisverhütende Maßnahmen anzuwenden. Störung von Laboruntersuchungen: Der Nachweis von Harnzucker, -eiweiß und Urobilinogen sowie der Nachweis von Katecholaminen im Urin kann durch Einnahme von Tetracyclinen gestört werden. Doxymerck-100 mg/- 200 mg-Wechselwirkungen:
Wichtigste Inkompatibilitäten: Doxycyclin kann mit 2- und 3wertigen Kationen Chelate bilden, die im Magen-Darm-Trakt nicht resorbiert werden. Dosierung mit Einzel- und Tagesgaben: Soweit nicht anders verordnet, gelten folgende Dosierungsrichtlinien: Jugendliche über 50 kg Körpergewicht und Erwachsene unter 70 kg Körpergewicht nehmen am ersten Tag 200 mg Doxycyclin (entspr. 2 Tabletten Doxymerck 100 mg bzw. 1 Tablette Doxymerck 200 mg) und an den folgenden Tagen je 100 mg Doxycyclin (entspr. 1 Tablette Doxymerck 100 mg bzw. ½ Tablette Doxymerck 200 mg) ein. Erwachsene mit mehr als 70 kg Körpergewicht nehmen täglich 200 mg Doxycyclin (entspr. 2 Tabletten Doxymerck 100 mg bzw. 1 Tablette Doxymerck 200 mg) ein. Zur Behandlung von Kindern unter 50 kg Körpergewicht (ab 8 Jahren: 4 mg/kg Körpergewicht am ersten und 2 mg/kg Körpergewicht an den folgenden Tagen) ist Doxymerck 100 mg/- 200 mg wegen seiner Dosierungsstärke nicht geeignet. Sonderdosierungen: akute gonorrhoische Urethritis des Mannes: täglich 200 mg Doxycyclin (entspr. 2 Tabletten Doxymerck 100 mg bzw. 1 Tablette Doxymerck 200 mg) über 7 Tage. akute Gonokokken-Epididymitis: täglich 200 mg Doxycyclin (entspr. 2 Tabletten Doxymerck 100 mg bzw. 1 Tablette Doxymerck 200 mg) über 10 Tage. akute Gonokokkeninfektion der Frau: täglich 200 mg Doxycyclin (entspr. 2 Tabletten Doxymerck 100 mg bzw. 1 Tablette Doxymerck 200 mg) über mindestens 7 Tage. Der Behandlungserfolg bei einer Gonokokkeninfektion sollte durch eine kulturelle Kontrolle 3 bis 4 Tage nach Behandlungsende überprüft werden. Syphilis (primäre und sekundäre Form bei Penicillin-Allergie): täglich 300 mg Doxycyclin (entspr. 3 Tabletten Doxymerck 100 mg bzw. 1½ Tabletten Doxymerck 200 mg). Die Tagesdosis kann auf einmal eingenommen werden, 15 Tage lang. Hauterkrankungen, auch infizierte schwere Formen der Akne vulgaris und Rosacea: täglich 100 mg Doxycyclin (entspr. 1 Tablette Doxymerck 100 mg bzw. ½ Tablette Doxymerck 200 mg), in der Regel 7 – 21 Tage. Anschließend ist die tägliche Einnahme von 50 mg Doxycyclin (entspr. ½ Tablette Doxymerck 100 mg) als Erhaltungstherapie für weitere 2 bis 3 Wochen möglich. In Abhängigkeit vom klinischen Erfolg kann zur Akne-Therapie eine Langzeitbehandlung mit niedrigdosiertem Doxycyclin (50 mg täglich, entspr. 1/2 Tablette Doxymerck 100 mg) über einen Zeitraum von bis zu 12 Wochen erfolgen. Lyme-Borreliose (Stadium I): täglich 200 mg Doxycyclin (entspr. 2 Tabletten Doxymerck 100 mg bzw. 1 Tablette Doxymerck 200 mg) 2 bis 3 Wochen lang (mindestens jedoch über 14 Tage). Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion ist es im allgemeinen nicht erforderlich, die Doxycyclin-Dosis zu verringern. Art und Dauer der Anwendung: Doxymerck 100 mg/- 200 mg sollte entweder regelmäßig morgens mit dem Frühstück oder zusammen mit einer anderen Mahlzeit mit reichlich Flüssigkeit (keine Milch) eingenommen werden. Die Einnahme während einer Mahlzeit kann die Häufigkeit von Magen-Darm-Störungen verringern. Bei üblichen bakteriellen Infektionserkrankungen richtet sich die Behandlungsdauer nach dem Verlauf der Erkrankung. Normalerweise ist eine Behandlungsdauer von 5 – 21 Tagen ausreichend. Falls bei nachgewiesener Empfindlichkeit Infektionen mit b-hämolysierenden Streptokokken behandelt werden, muss dies mindestens 10 Tage lang erfolgen, um Spätschäden (z. B. rheumatischem Fieber oder Glomerulonephritis) vorzubeugen. Notfallmaßnahmen, Symptome und Gegenmittel: Doxycyclin ist bei einmaliger oraler Aufnahme in mehrfachen therapeutischen Dosen nicht akut toxisch. Akute Doxycyclin-Intoxikationen sind in der Literatur bisher nicht beschrieben. Bei Überdosierung besteht jedoch die Gefahr von parenchymatösen Leber- und Nierenschädigungen sowie einer Pankreatitis. Bei einer oralen Überdosis von Doxycyclin sollten die noch nicht resorbierten Anteile der Substanz durch Gabe von Antazida oder Calcium- und Magnesium-Salzen zu nicht resorbierbaren Chelatkomplexen gebunden werden. Zu bevorzugen sind leicht lösliche Calciumsalze. Nach sofortigem Absetzen der Therapie sind unter Umständen symptomatische Maßnahmen indiziert. Doxycyclin ist nicht ausreichend dialysabel, so dass eine Hämo- oder Peritonealdialyse wenig effektiv ist. Pseudomembranöse Enterokolitis: In diesen Fällen ist eine Beendigung der Therapie mit Doxymerck 100 mg/- 200 mg in Abhängigkeit von der Indikation zu erwägen und ggf. sofort eine angemessene Behandlung einzuleiten (z. B. Einnahme von speziellen Antibiotika/Chemotherapeutika, deren Wirksamkeit klinisch erwiesen ist). Arzneimittel, die die Peristaltik hemmen, dürfen nicht eingenommen werden. Schwere akute Überempfindlichkeitsreaktionen (z. B. Anaphylaxis): Hier muss die Behandlung mit Doxymerck 100 mg/- 200 mg sofort abgebrochen werden und die üblichen entsprechenden Notfallmaßnahmen (z. B. Antihistaminika, Kortikosteroide, Sympathomimetika und ggf. Beatmung) eingeleitet werden. Pharmakologische Eigenschaften: Doxycyclin gehört in die Gruppe der Tetracycline. Doxycyclin wirkt in den erreichbaren Plasma- und Gewebekonzentrationen vorwiegend bakteriostatisch. Der Wirkungsmechanismus beruht auf einer Hemmung der ribosomalen Proteinsynthese, wobei sowohl extra- als auch intrazellulär gelagerte Erreger erfaßt werden. Die geringe Toxizität beruht vermutlich auf einer wesentlich höheren Affinität der bakteriellen Ribosome zum Doxycyclin — im Vergleich zu den Ribosomen aus Säugetiergeweben. Das Wirkungsspektrum des Doxycyclin umfasst viele grampositive und gramnegative Bakterien einschließlich Anaerobiern und Sporenbildnern. Es unterscheidet sich nicht vom Wirkungsspektrum der übrigen Tetracycline. Wirkungsspektrum der Tetracycline:
Doxycyclin ist weiterhin wirksam gegen: Bacillus anthracis, Campylobacter-Spezies, Haemophilus ducreyi, Bordetella pertussis, Francisella tularensis, Pasteurella-Arten und Borrelia burgdorferi. Eine erhebliche, zum Teil erworbene Resistenz findet sich bei Staphylokokken, Enterokokken, B-Streptokokken, Pneumokokken, H. influenzae und Bacteroides fragilis. Die Resistenzquoten weisen zeitliche und geographische Schwankungen auf. Proteus-Arten, Enterobacter aerogenes, Pseudomonas aeruginosa sowie Serratia- und Providencia-Spezies sind als primär resistent anzusehen. Innerhalb der Gruppe der Tetracycline besteht weitgehend eine Kreuzresistenz. Toxikologische Eigenschaften: a) Akute Toxizität: Untersuchungen zur akuten Toxizität haben keine besondere Empfindlichkeit ergeben. b) Chronische Toxizität: Untersuchungen an verschiedenen Tierspezies (Affe, Ratte, Hund, Hamster) mit einer Dauer bis zu einem Jahr zeigten keine signifikanten pathologischen Veränderungen. In den Untersuchungsgruppen mit sehr hohen Dosierungen traten Störungen im Gastrointestinaltrakt auf. c) Mutagenes und tumorerzeugendes Potential: Aus einer 18-Monats-Rattenstudie ergaben sich keine Hinweise auf ein tumorerzeugendes Potential. Doxycyclin wurde nicht angemessen bezüglich mutagener Wirkungen untersucht. Bisher durchgeführte In-vivo- und In-vitro-Tests verliefen negativ. d) Reproduktionstoxizität: Teratologische Untersuchungen wurden an verschiedenen Tierspezies (Ratte, Maus, Affe, Kaninchen) durchgeführt. Es zeigten sich keine kongenitalen Missbildungen. Bei Feten vom 4. Monat an kann es durch Einlagerungen von Doxycyclin zu Zahnverfärbungen, Schmelzdefekten und einer Verzögerung des Knochenwachstums kommen. Pharmakokinetik: Nach oraler Applikation wird Doxycyclin aus dem oberen Teil des Dünndarms fast vollständig (> 90 % einer Dosis) resorbiert. Bereits nach 30 Minuten werden relevante Konzentrationen und nach 1 bis 2 Stunden die Spitzenkonzentrationen im Plasma erreicht. Nach Einnahme einer Einzeldosis in Höhe von 200 mg wurden Spitzenkonzentrationen in einem Bereich von 3 bis 5,3 mg/l ermittelt. Unter therapeutischen Bedingungen wird normalerweise am 1. Behandlungstag eine Dosis von 200 mg verabreicht und an den folgen Tagen (in 24stündigem Abstand) Folgedosen in Höhe von 100 mg. Dadurch werden Steady-state-Konzentrationen schnell erreicht. Beim 200 mg/100 mg-Schema sind diese etwa so hoch wie nach Verabreichung einer 200 mg-Einzeldosis. Ähnlich hohe Konzentrationen erhält man nach einer einmaligen intravenösen Infusion einer 200 mg-Dosis. Die Plasmahalbwertszeit beträgt beim gesunden Menschen ca. 16 ± 6 Stunden; sie kann bei eingeschränkter Nierenfunktion gering, bei Lebererkrankungen stärker verlängert sein. Die Proteinbindung von Doxycyclin beträgt 80 bis 90 %. Die Verteilung erfolgt rasch im gesamten Organismus, wobei die Penetration durch die entzündeten Meningen nur gering ist. Hohe Gewebekonzentrationen werden insbesondere in der Gallenblase und in der Leber erreicht. Das scheinbare Verteilungsvolumen des Doxycyclins beträgt etwa 0,75 l/kg. Doxycyclin wird im menschlichen Organismus nur zu einem geringen Anteil (≤ 10 % einer Dosis) metabolisiert. Die Exkretion erfolgt im wesentlichen in Form mikrobiologisch aktiver Substanz über den Darm (durch transintestinale Sekretion und über die Galle) und zu einem etwas geringeren Anteil über die Nieren. Innerhalb von 24 Stunden werden im Urin ca. 41 % (Bereich: 22 – 60 %) einer Doxycyclin-Dosis wiedergefunden. Auf Grund der pharmakokinetischen Besonderheiten ist die Halbwertszeit des Doxycyclins bei Patienten mit stark eingeschränkter Nierenfunktion nicht verlängert. Bioverfügbarkeit: Eine im Jahr 1988 durchgeführte Bioverfügbarkeitsuntersuchung an 18 Probanden ergab im Vergleich zum Referenzpräparat:
Angabe der Werte als Mittelwerte und Streubreite Sonstige Hinweise: Schwangerschaft und Stillzeit: Doxycyclin ist plazentagängig und erscheint in der Muttermilch. Die Konzentration in der Muttermilch beträgt etwa 30 – 40 % der mütterlichen Plasmakonzentration. Während der Schwangerschaft und Stillzeit sowie bei Säuglingen und Kindern bis zum 8. Lebensjahr dürfen Tetracycline nur bei vitaler Indikation angewendet werden, da bei Feten vom 4. Lebensmonat an, bei Säuglingen und Kindern bis zum 8. Lebensjahr durch die Einlagerung von Tetracyclinen Zahnverfärbungen, Zahnschmelzdefekte und eine Verzögerung des Knochenwachstums auftreten können. Dauer der Haltbarkeit: Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 3 Jahre. Das Arzneimittel soll nach Ablauf des Verfallsdatums nicht mehr angewendet werden. Darreichungsformen und Packungsgrößen: Doxymerck 100 mg/- 200 mg: Packungen mit 10 Tabletten N 1, 20 Tabletten N 2 |
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