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Gelbfieber
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Gelbfieber

Allgemeines: Es ließ sich durch Laborexperimente zeigen, dass das Virus in Form von Aerosolen vom Körper aufgenommen werden, auch wenn dies bei natürlicherweise aufgetretenen Infektionen nie beobachtet wurde.

Erreger: Die Erreger werden bei erhöhten Temperaturen schnell inaktiviert. Bei 56°C dauert es 30 Minuten und bei 37°C ein bis zwei Wochen. Gegen Formalin, Lösungsmittel und Desinfektionsmittel besteht eine große Empfindlichkeit.

Vorkommen: Das Virus ist in Afrika südlich der Sahara ca. 15° Nord bis Angola, Zaire, Tansania und Sambia (circa 10° Süd) zu finden. Ebenfalls in allen Ländern Südamerikas zwischen 15° Nord bis 40° Süd ist der Erreger zu finden. Die küstennahen, westlich der Anden liegenden Länder und auch Mittelamerika sind frei von dem Erreger. In Asien wurde Gelbfieber niemals sicher nachgewiesen.

Reservoir: Affen in den Wäldern und Savannen Afrikas sowie Zentral- und Südamerika. Menschen sind nur ein bis drei Tage nach der Infektion ein bedeutendes Reservoir für das Virus.

Übertragung: Stiche durch Stechmücken. Eine direkte Übertragung von Mensch zu Mensch ist nicht möglich.

Häufigkeit: Es treten immer wieder große Ausbrüche mit einer hohen Sterblichkeit auf.

Pathologie: Das Virus vermehrt sich nach dem Eindringen in die Haut in den Lymphknoten. Über das Blut gelangt es zur Leber, der Milz, dem Knochenmark, der Herz- und Skelettmuskulatur und dem Gehirn. Nach dem Erkennen der Erkrankung spielen sich in jedem der Organsysteme pathologische Vorgänge ab. Diese sind aber noch nicht im Detail geklärt.

Inkubationszeit: Drei bis sechs Tage.

Symptome: Symptomlose Infektionen sind selten. Nach der Inkubationszeit tritt ein plötzliches hohes Fieber, Muskelschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und eine dezente Bradykardie auf. Es besteht eine Blutungsneigung. Das Blut ist infektiös. Diese Phase wird als Initial- oder Infektionsphase bezeichnet. Es schließt sich nun die Remissionsphase an. Das Fieber fällt ab und der Allgemeinzustand verbessert sich. Die Patienten haben ein sehr hohes Schlafbedürfnis. Nun kann die Infektion abheilen. Ein erneuter Fieberschub und eine Verschlechterung der allgemeinen Symptome zeigen den Beginn des Manifestations- oder Intoxikationsstadiums an. Der Ikterus verstärkt sich und im Harn sind Proteine zu finden. Nun sind die Neigungen zur Blutung stark ausgeprägt mit einem Kaffeesatz-Erbrechen (Vomito negro), Melaena (Teerstuhl), Metrorrhagien (außerhalb der Menstruation auftretende Gebärmutterblutung), Schleimhaut- und Hautblutungen. Im letzten Stadium sinkt die Körpertemperatur, der Blutdruck fällt ab und die Harnausscheidung ist reduziert. Auch ein Singultus ist erkennbar. Die Patienten versterben an einem Leber- und Nierenversagen und bei den schweren Blutungen an den Zeichen eines hypovolämischen Schockes. Sieben bis zehn Tage nach dem Beginn der Erkrankung ist mit dem Tode zu rechnen.

Differentialdiagnose: Zu Beginn der Erkrankung ist eine Malaria, eine Virushepatitis, eine Leptospirose, das Rifttal-Fieber, Typhus und Q-Fieber auszuschließen.

Prognose: Es gibt nur zwei Möglichkeiten die Krankheit zu beenden, entweder stirbt man oder die Patienten werden immun. Die Sterblichkeit bei einer Gelbfieber-Infektion ist sehr hoch. Die geringste Sterblichkeit ist bei Kindern unter 14 Jahren zu finden. Erwachsene zwischen 20 und 30 Jahren Alter haben mit bis zu 60 Prozent die höchste Sterblichkeit.

Maßnahmen: Für den Rettungsdienst und die Klinik bleibt nur eine symptomatische Therapie. Die Flüssigkeitsverluste sind auszugleichen und Gerinnungsfaktoren sind zu verabreichen. Die Patienten sind streng zu isolieren.

Prophylaxe: Es existiert ein Impfstoff, der nur von autorisierten Gelbfieber-Impfstellen verabreicht werden darf. Die Wirkung des Impfstoffes beträgt ca. 10 Jahre.

[Dengue-Fieber] [Gelbfieber] [Kyasanur-Wald-Krankheit]

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Copyright © 2007 Ralf Rebmann
Stand: 21. Oktober 2007