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Begasungsmittel
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Aluminiumphosphid

DL50: Ratte oral 4,96 mg/kg - 6,95 mg/kg 

Handelsnamen: Detia-Beutelrolle (57 %), Detia-Gas-Ex-B (57 %), Detia-Gas-Ex-P (57 %), Detia-Gas-Ex-T (57 %), Detia-Kornmotten-Gas-Ex (41 %), Detia-Wühlmauskiller (56 %), Neudo-Phosphid S (56 %), Phostoxin-Pellets (56 %), Phostoxin-Prepacs (56 %), Phostoxon-Tabletten (56 %), Phostoxon-WM (56 %), Super-Schachtox (56 %), Wühlmaus Pille (56 %), Zedesa-Pellets (57 %), Zedesa-Tabletten (57 %)

Beschreibung: Aluminiumphosphid hat eine graue Farbe, riecht in der Art des Karbids und liegt in einer kristallinen Form vor. In Wasser erfolgt aus dem Phosphid eine Zersetzung.

Anwendung: Begasungsmittel; Phosphid

Nachweis am Notfallort: nicht möglich

Magnesiumphosphid

DL50: Ratte oral 8,3 mg/kg - 10, 2 mg/kg

Handelsnamen: Degesch Magtoxin (66 %), Degesch-Plate (56 %), Degesch-Strip (56 %)

Physikalische und chemische Eigenschaften: Magnesiumphosphid. Graubraune Kristalle mit einem Geruch nach Karbid.

Nachweis am Notfallort: nicht möglich

Phosphorwasserstoff

DL50: LC 50 Inhalation in mg/l Ratte 0,026 (4 h)

Handelsnamen: Degesch-Magtoxin (33 %), Degesch-Plate (33 g/Plate), Degesch-Strip (660 g/Strip), Detia-Beutelrolle (33 %), Detia-Gas-Ex-B (33 %), Detia-Gas-Ex-P (33 %), Detia-Gas-Ex-T (33 %), Detia-Kornmotten-Gas-Ex (24 %), Detia Wühlmaus Killer (33 %), Neudo-Phosphid-S (33 %), Phostoxin-Pellets (33 %), Phostoxin-Prepacs (33 %), Phostoxin-Tabletten (33 %), Phostoxin-WM (33 %), Super-Schachtox (33 %), Wühlmaus-Pille (33 %), Zedesa-Pellets (33 %), Zedesa-Tabletten (33 %)

Physikalische und chemische Eigenschaften: Phosphin. Farbloses Gas mit einem Geruch der an Knoblauch erinnert.

Nachweis am Notfallort: nicht möglich

Diagnose und Therapie

Gefahr: Meist ist die orale Aufnahme von Aluminium- bzw. Magnesium-Phosphid meist harmlos. Beachtenswerter sind da Vergiftungen durch Phosphorwasserstoff im gewerblichen und privaten Bereich. Aluminiumphosphid wird vornehmlich zur Begasung von Getreidelagern bei Kornkäferbefall eingesetzt. Im Getreidelager entsteht durch die Feuchte das PH3, das eine hohe Penetrationseigenschaft besitzt. Es kann sogar - wegen des kleinen Moleküls - durch Mauerwerk penetrieren. Der Umgang mit diesem Begasungsmittel ist nur sachkundigen Personen erlaubt. Ein Nachweis am Notfallort ist einfach durch Prüfröhrchen (Fa. Dräger, Auer, Kitagawa) möglich. Die Nachweisgrenze dieser Röhrchen beträgt ca. 0,01 ppm, liegt also unter einer letalen Konzentration. In aller Regel verfügen die Unternehmen die Begasungen mit PH3 durchführen, zumindest über Prüfröhrchen, bzw. elektrochemisch arbeitende Sensoren. Auch die Feuerwehren sind im Besitz von Gasspürpumpen. Das Auftreten von Vergiftungssymptomen ist auch noch nach 24 bis 48 Std. möglich. Dabei muss es sich nicht zwangsläufig um tödliche Verläufe handeln. Die Gabe eines Kortikoid-Dosier-Aerosols ist nach neueren Meinungen nicht indiziert. Kortison wird ausschließlich intravenös verabreicht. Im Privatbereich kommen Vergiftungen bei unsachgemäßer Ausbringung von Wühlmaus-Präparaten vor. Hier sind kurzzeitige Expositionen beobachtet worden, die allerdings z.T. sehr hoch waren.

Giftwirkung: Durch das PH3, das sich aus Aluminiumphosphid, Magnesiumphosphid und Phosphorwasserstoff im Stoffwechsel entwickelt, werden wichtige Fermentsysteme des Körpers blockiert. Bei einer sehr hohen Konzentration im Blut kommt es zu der Ausbildung von bis zu 30 % Methämoglobin. Der Abbau des Phosphorwasserstoffes im Körper erfolgt über Phosphat und phosphoriger Säure.

Symptomatik: Die Intoxikation wird in akute und subakute Vergiftungen differenziert. Akute Vergiftungen durch hohe Dosen von Phosphorwasserstoff, PH3, können entweder blitzartig zum Tode führen oder zeigen die Zeichen einer Dyspnoe, Zyanose, Erregung, Erstickungskrämpfen und Bewusstlosigkeit. Die Patienten versterben in der Regel nach 24 - 48 Stunden mit den Anzeichen eines Lungenödems, mit Atemstillstand und maximal dilatierten Pupillen. Subakute Intoxikationen sind meist schwer zu erkennen, da hier vor allem Allgemeinsymptome, wie Übelkeit, Mattigkeit, eine allgemeine Schwäche, langanhaltendes Erbrechen und Durchfälle, sowie Kopf- und Bauchschmerzen auftreten. Hauptgefahr: Die hauptsächliche Gefahr der Begasungsmittel geht primär von einer Gefährdung der Atmung aus. Sekundäre Gefahren bestehen durch die Einwirkung von Phosphorwasserstoff auf den Stoffwechsel des Menschen. Hier sind vor allem das Gehirn, Leber und die Nieren betroffen.

Therapie: Für den Bereich des Rettungsdienstes gilt das Sicherstellen der vitalen Funktionen, die Dekontamination und die symptomatische Behandlung als Strategie der Behandlung.

Antidotgabe: Zur Zeit ist kein spezifisch wirkendes Antidot bekannt. Bei oraler Aufnahme ist die Gabe von medizinischer Kohle indiziert. Die Menge an Kohle soll 1 g / kg Körpergewicht betragen.

Prognose: Falls die Patienten diesen Zeitraum überleben ist mit der Ausbildung eines Leber- und / oder Nierenschadens zu rechnen. Chronische Intoxikationen sind nicht bekannt. Man diskutiert das Entstehen einer Kardiomyopathie nach wiederholten akuten und / oder subakuten Vergiftungen.

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Stand: 02. November 2007

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