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Cumarine
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Bromadiolon

DL50: Ratte oral 1,125 mg/kg; Kaninchen 1 mg/kg

Handelsnamen: Bromadiolone Lipha 0,25 (0,25 %); Brumolin Fix Fertig Neu (0,005 %) kombiniert mit Sulfachinoxalin (0,019 %); Contrax-top-bloc (0,005 %); Contrax-top-Konzentrat (0,25 %); Contrax-top Köder H (0,005 %); Mausex-Contact (0,25 %); Mausex-Duo (0,02 %); Mausex-Köder (0,005 %); Rafix (0,005 %)

Physikalische und chemische Eigenschaften: chemische Bezeichnung: 3-[3-(4`-Brombiphenyl-4-yl)-3-hydroxy-1-phenylpropyl]-4-hydroxy-cumarin. Gelbliches, geruchloses Pulver.

Anwendung: Rodentizid; Cumarinderivat

Warfarin

DL50: Ratte oral 58 - 323 mg/kg; Human: 50 mg/kg KG

Handelsnamen: Actosin P (0,6 %); Bargum Rattenkiller (0,05 %); Bargum Rattenkiller, Streupulver (0,8 %); Bertram Cumarin 2000 (0,75 %); Bertram Festköderblock (0,01 %); Brand Purina Rattengift (0,04 %); Contrax-cuma (0,63 %); Contrax-fit (0,05 %); Contrax-fit bloc (0,04 %); Cumarax Fertigköder (0,04 %); Cumarax Köder- und Streumittel (0,75 %); Cumarax Rattenring (0,04 %); Curattin Granulat (0,035 %); Curattin Haftstreupulver (0,7 %); Curattin Rattenscheiben (0,075 %); Cypon-Cumarin (1,0 %); Cypon-Fertigkörper (0,03 %); Detia-Fraß-Ratron (0,1 % und 0,2 %); Detia-Mäuseköder (0,025 %); Detia-Ratron-Frisch-Köder (0,05 %); Detia Ratron Puder (0,75 %); Epyrin Haftstreupuder (0,7 %); Epyrin-Fertigköder (0,1 %); Frankol-Rattenköder (0,08 %); Frunax Granulat (0,08 %); Frunax Rattenriegel (0,01 %); Geo Ratten- und Mäusefrei (0,05 %); Glitz-Cumarin Fertigköder (0,033 %); I.T. Wühlmausfertigköder (0,13 %); Marnis Ratten- und Mäuseköder (0,08 %); Mäuraku (0,6 %); Merz-Cumarin-Fertigköder (0,08 %); Mortalin-Warfarin-Fertigköder (0,075 %); Mortalin-Warfarin-Streupulver (0,5 %); Nagertod Fertigköder (0,04 %); Quiritox (0,13 %); Rattenex (0,05 %); Rattenriegel Knax (0,01 %); Rattensucht (0,16 %); Rattentod (0,8 %); Ratten- u. Mäusetöter W67 Fertigköder (0,75 %); Rattex (0,625 %); Rattex 33 flüssig (1,0 %); Rattex Cuma (0,5 %); Rattomix-Fertigköder (0,0375 %); recozit Mäusetod Fertigköder (0,1 %); recozit Rattentod Fertigköder (0,1 %); recozit Rattentod Frischköder (0,05 %); Rinal-Mäuseköder (0,025 %); Rinal-Ratten-Frischköder (0,05 %); Rodex Rattenblock (0,01 %); RTK Mäuraku (0,6 %); Schaumann Fertigköder NEU (0,05 %); Sorexa (0,75 %); Sorexa-Rot (0,056 %); Sugan Rattenköder (0,08 %); Sugan Streumittel (0,8 %); terrasan-Rattentod (0,05 %); Tetan Rattenköder (0,08 %); Tox-Vetyl "Fertigköder" (0,06 %); Tox-Vetyl "Streupuder" (0,6 %); Turagil Pulver (0,5 %); Vermitox Rattenköder (0,08 %); Vigor-Kill-Rat-Fertigköder (0,04 %)

Physikalische und chemische Eigenschaften: Chemische Bezeichnung: 4-Hydroxy-3-(3-oxo-1-phenylbutyl)cumarin. Geruchloses, farbloses Pulver in Form von Kristallen

Anwendung: Rodentizid, Cumarinderivat

Diagnose und Therapie

Nachweis am Notfallort: nicht möglich

Toxizität: Der MAK-Wert von Warfarin liegt bei 0,1 mg Feinstaub pro m3.

Giftwirkung: Cumarine werden meist enteral (nur in extremen Fällen auch perkutan) resorbiert. Die Elimination im Körper verläuft sehr langsam. Die Bindung an das Plasmaeiweiß beträgt 90 bis 99 %. Die Elimination wird hauptsächlich über die Faeces erfolgen. Innerhalb eines Zeitraumes von ca. 4 Tagen werden knapp 90 % eliminiert. Teilweise unterliegen Cumarine einem enterohepatischen Kreislauf und können so eine Wirkungsdauer von 1 - 7 Tagen entfalten. Die Wirkung der Cumarine wird durch eine Hemmung der Bildung von Prothrombin durch eine Verdrängung des Vitamin K hervorgerufen. Es kommt zu einer verminderten Gerinnungsfähigkeit des Blutes. Eine Metabolisierung von Warfarin findet in der Leber statt.

Symptomatik: Bei einer Vergiftung ist eine verstärkte Bereitschaft zu Blutungen im Bereich der Schleimhäute zu erkennen. Diese verstärkte Neigung zu Blutungen betrifft nicht nur die Schleimhäute, sondern kann auch auf die Haut, das Gewebe, die Gelenke, das Gehirn (kann zu einem apoplektischen Insult führen), den Atmungstrakt, den Urogenitaltrakt und den Magen-Darm-Trakt übergehen. Beim Menschen sind Leib- und Rückenschmerzen, Blutungen der Nase und des Zahnfleisches zu erkennen. Hauptgefahr: Starke, nicht zu stoppende Blutungen.

Therapie: Für den präklinischen Bereich gilt als erste Maßnahme die Bindung des Giftes durch die Gabe von medizinischer Kohle symptomatische Behandlung der auftretenden Symptome. Falls möglich sollte schon in der präklinischen Phase Vitamin K1 appliziert werden. Antidotgabe: Die Gabe von Konakion®, auch rein prophylaktisch, ist sinnvoll. Vitamin K1 darf nur dann oral appliziert werden, wenn vorher keine medizinische Kohle zur Giftbindung eingesetzt wurde. Dosierung: Die Dosierung ist äquivalent mit der intravenösen Gabe 20 mg Konakion®. Eine Wiederholung kann nach 1 - 2 Stunden durchgeführt werde. Eine fortlaufende Kontrolle des Quick-Wertes ist dringend notwendig und bestimmt den weiteren Verlauf der Applikation von Vitamin K1.

Prognose: Die Prognose ist bei geringer aufgenommener Menge sehr gut.

Fallbeschreibungen:

  • Ein Soldat nahm 567 mg Warfarin. Nach einigen Tagen kam es zu leichten Schmerzen im Rücken und in der Nierengegend., Erbrechen, Epistaxis und Bauchschmerzen. Die Thromboplastinzeit war verlangsamt. Durch die Behandlung mit Frischbluttransfusionen und der Gabe von Vitamin K wurde die Vergiftung überlebt.
  • Ein Mann, 32 Jahre jung, wurde über einen Zeitraum von 10 Tagen insgesamt ca. 1 g Warfarin in Mordabsichten verabreicht. Bereits am 4. Tage kam es zu Blutungen aus der Nase. Die darauf folgende Tage traten Blutungen aus dem Mund auf. Der Patient klagte über Gliederschmerzen. 12 Tage nach der ersten Giftaufnahme verstarb er unter dem Bild eines Kreislaufversagens.

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Stand: 02. November 2007

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