|
|
|
|
Saeuren / Laugen
Säuren und Laugen machen ca. 2 % aller Vergiftungen aus. Suizidversuche sind bekannt, aber äußerst selten. Die auftretenden Verätzungen sind bereits nach 20 Sekunden im Magen vorhanden. Laugen sind gefährlicher als Säuren. Es kommt zu typischen Symptomen, wie glasig geschwollene Lippen und Mundschleimhaut, starken Schmerzen in Rachen, Speiseröhre und Magen und eventuell sogar zur Erblindung, bei der Einwirkung auf das Auge. Das Erbrechen kann durch die aufgelöste Schleimhaut blutige Anteile haben. Prinzipiell sind Schädigungen der Haut bis zu tiefgehenden Hautnekrosen erkennbar. Die Patienten sind erregt und können krampfen. Es kann zu einer Aspiration, zu einem Lungenödem und zu Rhythmusstörungen kommen. Fallbeschreibungen finden Sie hier: Die ersten Maßnahmen bestehen aus einer Entfernung der Kleidung und einem Abwischen der betroffenen Haut mit viel Wasser. Das am meisten gefährdete Organ bei oralen Verätzungen ist die Speiseröhre. Um diese abzuspülen sollen die Patienten ca. 300 ml Wasser trinken. Die früher verbreitete Meinung über das schluckweise Trinken von Wasser zum Verdünnen muss revidiert werden. Kein Patient kann, ohne zu erbrechen, so viele Liter an Wasser trinken um eine Veränderung des pH-Wertes zu erreichen. Verätzte Augen sind sorgfältig zu spülen, am besten mit einer geeigneten Pufferlösung. Vorher sollte eine anästhesieren erfolgen. Das Auslösen von Erbrechen sowie die Gabe von medizinischer Kohle ist kontraindiziert ! Der Notarzt kann den Inhalt des Magens über eine Magensonde abziehen. Der Patient erhält Sauerstoff und muss gegebenenfalls beatmet werden. Bei einem toxischen Lungenödem erhält der Patient Kortikoide intravenös. Falls möglich ist der pH-Wert über eine pH-Indikatorpapier zu bestimmen. |
|
Senden Sie E-Mail mit Fragen oder Kommentaren zu dieser Website an:
|
