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Euphylong® i.v. 200 Euphylong® i.v. 500-Konzentrat Wirkstoff: Theophyllin Stoff- oder Indikationsgruppe: Bronchospasmolytikum/Antiasthmatikum Bestandteile: Euphylong i.v. 200: 10 ml Injektionslösung enthalten: Theophyllin 200 mg; Natriumacetat; Natriumhydroxid; Wasser für Injektionszwecke Euphylong i.v. 500-Konzentrat: 20 ml Infusionslösungskonzentrat enthalten: Theophyllin 500 mg; Natriumacetat; Natriumhydroxid; Wasser für Injektionszwecke Anwendungsgebiete: Zur Akutbehandlung von Atemnotzuständen aufgrund von Einengung der Atemwege (Bronchokonstriktion) bei Asthma bronchiale und chronisch obstruktiven Atemwegserkrankungen. Zusätzlich bei Euphylong i.v. 500-Konzentrat: Zur Anwendung beim idiopathischen Schlaf-Apnoe-Syndrom (SAS) der Früh- und Neugeborenen sowie bei bestehendem Risiko für Sudden-infant-death-syndrome (SIDS). Beim Schlaf-Apnoe-Syndrom der Früh- und Neugeborenen sollte Euphylong i.v. 500-Konzentrat nur zusammen mit weiteren Maßnahmen zur Atemstimulation eingesetzt werden. Für das SIDS kann mangels therapeutischer Alternativen eine Behandlung mit Euphylong i.v. 500-Konzentrat in Erwägung gezogen werden, auch wenn eine Minderung der Letalität bisher nicht ausreichend belegt werden konnte. Gegenanzeigen: Euphylong i.v. 200/i.v. 500-Konzentrat darf nicht angewendet werden bei:
Euphylong i.v. 200/i.v. 500-Konzentrat sollte nur bei strengster Indikation und mit Vorsicht angewendet werden bei:
Ferner sollte Euphylong i.v. 200/i.v. 500-Konzentrat mit Vorsicht angewendet werden bei:
Die Anwendung von Euphylong i.v. 200/i.v. 500-Konzentrat bei alten, polymorbiden, schwerkranken und/oder intensivtherapierten Patienten ist mit einem erhöhten Intoxikationsrisiko verbunden und soll daher durch therapeutisches Drug-Monitoring (TDM) kontrolliert werden. Kinder unter 1 Jahr sollten nur in Ausnahmefällen Theophyllin intravenös erhalten. Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit: Zu einer Anwendung von Theophyllin während des ersten Schwangerschaftstrimenons liegen bislang keine ausreichenden Erfahrungen vor, daher sollte eine Anwendung von Euphylong i.v. 200/i.v. 500-Konzentrat in dieser Zeit vermieden werden. Während des zweiten und dritten Trimenons sollte Theophyllin nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung angewendet werden, da es die Plazenta passiert und im Feten sympathomimetisch wirken kann. Mit zunehmender Dauer der Schwangerschaft kann die Plasmaproteinbindung sowie die Clearance von Theophyllin abnehmen, so dass eine Dosisreduzierung zur Vermeidung unerwünschter Wirkungen notwendig werden kann. Wird eine Patientin am Ende der Schwangerschaft mit Theophyllin behandelt, kann es zur Wehenhemmung kommen. Pränatal exponierte Neugeborene müssen sorgfältig auf Theophyllinwirkungen überwacht werden. Theophyllin geht in die Muttermilch über, es können therapeutische Serumkonzentrationen beim Kind erreicht werden. Aus diesem Grund ist die therapeutische Theophyllin-Dosis bei einer stillenden Patientin so niedrig wie möglich zu halten und das Stillen sollte möglichst unmittelbar vor der Gabe des Arzneimittels erfolgen. Das gestillte Kind muss sorgfältig auf ein mögliches Auftreten von Theophyllinwirkungen hin überwacht werden. Sollten höhere therapeutische Dosen notwendig sein, muss abgestillt werden. Nebenwirkungen: Bei einer Behandlung mit theophyllinhaltigen Arzneimitteln werden häufig folgende Nebenwirkungen beobachtet: Kopfschmerzen, Erregungszustände, Gliederzittern, Unruhe, Schlaflosigkeit, beschleunigter bzw. unregelmäßiger Herzschlag, Palpitationen, Blutdruckabfall, Magen-Darm-Beschwerden, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, verstärkte Diurese, Veränderungen der Serumelektrolyte, insbesondere Hypokaliämie, Anstieg von Serum-Calcium und -Kreatinin sowie Hyperglykämie und Hyperurikämie. Überempfindlichkeitsreaktionen gegenüber Theophyllin treten selten auf. Infolge der Tonusverminderung im unteren Ösophagussphinkter kann ein bestehender gastroösophagealer Reflux in der Nacht verstärkt werden. Verstärkte Nebenwirkungen können bei individueller Überempfindlichkeit oder einer Überdosierung (Theophyllin-Konzentration im Plasma über 20 mg/l) auftreten. Vor allem bei erhöhten Theophyllin-Plasmaspiegeln von mehr als 25 mg/l können toxische Nebenwirkungen wie Krampfanfälle, plötzlicher Blutdruckabfall, ventrikuläre Arrhythmien und schwere Magen-Darm-Erscheinungen (u. a. gastrointestinale Blutungen) auftreten. Hinweis für Verkehrsteilnehmer: Diese Arzneimittel können auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol oder Medikamenten, die ihrerseits das Reaktionsvermögen beeinträchtigen können. Wechselwirkungen mit anderen Mitteln: Theophyllin wirkt synergistisch mit anderen xanthinhaltigen Medikamenten, Beta-Sympathomimetika, Coffein und ähnlichen Stoffen. Beschleunigter Theophyllin-Abbau und/oder verminderte Bioverfügbarkeit und verminderte Wirksamkeit können sich finden bei Rauchern und gleichzeitiger Medikation mit: Barbituraten, besonders Pheno- oder Pentobarbital, Carbamazepin, Phenytoin, Rifampicin, Primidon, Sulfinpyrazon und hypericinhaltigen Mitteln (Johanniskraut-Präparate). Eine Anhebung der Theophyllin-Dosis ist eventuell angezeigt. Verzögerter Abbau und/oder Erhöhung des Theophyllin-Plasmaspiegels mit einer erhöhten Überdosierungsgefahr und vermehrtem Nebenwirkungsrisiko können bei gleichzeitiger Medikation mit folgenden Arzneimitteln auftreten: orale Kontrazeptiva, Makrolid-Antibiotika (z. B. Erythromycin, Clarithromycin, Josamycin und Spiramycin), Chinolone (Gyrase-Hemmstoffe), Imipenem, Isonicotinsäure-hydrazid, Tiabendazol, Calcium-Antagonisten (z. B. Verapamil, Diltiazem), Propranolol, Mexiletin, Propafenon, Ticlopidin, Cimetidin, Allopurinol, Fluvoxamin, Alpha-Interferon, Zafirlukast und Influenza-Vakzine. Hierbei kann eine Dosisreduzierung von Theophyllin angezeigt sein. Einzelnen Berichten zufolge sind auch bei gleichzeitiger Behandlung mit Ranitidin Überdosierungserscheinungen von Theophyllin beobachtet worden. Da eine Interaktion nicht hinreichend sicher ausgeschlossen werden kann, sollte bei gleichzeitiger Behandlung die individuell erforderliche Theophyllin-Dosis besonders sorgfältig ermittelt werden. Bei paralleler Behandlung mit Ciprofloxacin ist die Theophyllin-Dosis auf maximal 60 %, bei Anwendung von Enoxacin auf maximal 30 % der empfohlenen Dosis zu reduzieren. Auch andere Chinolone (z. B. Pefloxacin, Pipemidsäure) können die Wirkung von theophyllinhaltigen Arzneimitteln verstärken. Es wird daher dringend empfohlen, bei gleichzeitiger Behandlung mit Chinolonen therapiebegleitende engmaschige Theophyllin-Konzentrations-Bestimmungen durchzuführen. Die Wirkung von Lithiumcarbonat und Betarezeptorenblockern kann durch gleichzeitige Gabe von Theophyllin abgeschwächt werden. Theophyllin verstärkt die harntreibende Wirkung von Diuretika. Die Anwendung von Halothan kann bei Patienten, die Theophyllin erhalten, zu schweren Herzrhythmusstörungen führen. Wichtigste Inkompatibilitäten: Um mögliche Inkompatibilitäten zu vermeiden, sollten Euphylong i.v. 200/i.v. 500-Konzentrat-Infusionen vorzugsweise mit isotonischer Natriumchloridlösung (physiologische Kochsalzlösung) und ohne Zusatz weiterer Substanzen vorgenommen werden. Dosierung: Euphylong i.v. 200/i.v. 500-Konzentrat sind individuell nach Wirkung zu dosieren. Die Dosierung sollte möglichst nach Bestimmung der Theophyllinplasmakonzentration ermittelt werden (anzustrebender Bereich: 8 – 20 mg/l). Kontrollen des Theophyllin-Serumspiegels sind insbesondere auch bei mangelhafter Wirksamkeit oder dem Auftreten unerwünschter Wirkungen angezeigt. Zur Bestimmung der Initialdosis ist eine eventuelle Vormedikation mit Theophyllin oder seinen Verbindungen hinsichtlich einer Dosisminderung zu berücksichtigen. Um das Risiko unerwünschter Wirkungen bei der intravenösen Gabe von Theophyllin zu vermindern, sollte eine Dosis von 16,5 mg pro Minute nicht überschritten werden. Für die Ermittlung der Dosis ist als Körpergewicht das Idealgewicht einzusetzen, da Theophyllin nicht vom Fettgewebe aufgenommen wird. Kinder ab 6 Monate sowie Raucher benötigen im Vergleich zu nichtrauchenden Erwachsenen eine höhere körpergewichtsbezogene Theophyllin-Dosis infolge einer erhöhten Eliminationsrate. Im Gegensatz hierzu ist bei Säuglingen unter 6 Monaten und bei älteren Patienten (ab 60. Lebensjahr) die Theophyllinausscheidung verlangsamt. Bei Rauchern, die das Rauchen einstellen, sollte wegen des Anstiegs des Theophyllin-Spiegels vorsichtig dosiert werden. Bei Patienten mit Herzinsuffizienz, schwerem Sauerstoffmangel, eingeschränkter Leberfunktion, Lungenentzündung, Virusinfektion (insbesondere Influenza), im höheren Lebensalter sowie bei der Behandlung mit bestimmten anderen Medikamenten ist die Theophyllinausscheidung sehr häufig verlangsamt. Bei höhergradigen Nieren-Funktionsstörungen kann es zu einer Anhäufung (Kumulation) von Theophyllin-Stoffwechselprodukten kommen. Solche Patienten benötigen daher geringere Dosen, und Steigerungen müssen mit besonderer Vorsicht erfolgen. Weiterhin ist über eine reduzierte Theophyllinausscheidung nach Tuberkulose- und Grippeschutz-Impfung berichtet worden, so dass bei gleichzeitiger Behandlung ebenfalls eine Dosisminderung erforderlich sein könnte. Empfohlenes Dosierungsschema: In Abhängigkeit von Lebensalter und Begleiterkrankungen ist folgendes Dosierungsschema für Theophyllin zu empfehlen:
Im Notfall bei unbekannter Vormedikation und nicht verfügbarem Theophyllin-Plasmaspiegel kann eine Initialdosis von 2,0 – 2,5 mg Theophyllin pro kg Körpergewicht innerhalb von 20 – 30 Minuten i.v. gegeben werden. Hierbei ist die Gefahr von Überdosierungserscheinungen relativ gering.
Euphylong i.v. 200: Gewöhnlich wird der Inhalt einer Ampulle Euphylong i.v. 200 ein- bis dreimal täglich intravenös injiziert. Euphylong i.v. 200 kann in geeigneten Fällen auch in Form einer intravenösen Infusion oder [im Sonderfall] durch Einnahme der Ampullenlösung oral angewendet werden. Bei akuter Atemnot wird der Inhalt von 1 – 2 Ampullen Euphylong i.v. 200 gegeben. Ein Mindestabstand von 8 Stunden zwischen 2 Einzeldosen ist einzuhalten. Euphylong i.v. 500-Konzentrat: Zur Dosierung von Theophyllin beim Schlaf-Apnoe-Syndrom der Früh- und Neugeborenen liegen bisher keine gesicherten Daten vor. Die in wenigen Studien genannten Dosierungen beziehen sich auf Theophyllin und lauten wie folgt:
Hinweise zu Euphylong i.v. 500-Konzentrat: Euphylong i.v. 500-Konzentrat darf wegen des hohen Theophyllin-Gehaltes in der SAS- und SIDS-Therapie und -Prophylaxe keinesfalls unverdünnt gegeben werden. Vor der Anwendung ist das Arzneimittel in einer kompatiblen Infusionslösung im Verhältnis 1 : 13,5 zu verdünnen. Nach Bestimmung des erforderlichen Infusionsvolumens der verdünnten Lösung gemäß o. g. Dosierungsempfehlungen ist dieses z. B. als Kurzinfusion zu geben. In der Therapie von Früh- und Neugeborenen ist das zu applizierende Infusionsvolumen bei der Flüssigkeitsbilanzierung besonders sorgfältig zu berücksichtigen. Art der Anwendung: Bei Mischlösungen sollten die pH-Werte beachtet werden. Nach der Injektion bzw. Infusion soll der Patient kurze Zeit ruhen und überwacht werden. Bei bekannter oder nicht auszuschließender vorheriger Gabe von methylxanthinhaltigen Medikamenten muss die Infusion besonders überwacht und bei Anzeichen von Unverträglichkeiten abgebrochen werden. Euphylong i.v. 200: Die intravenöse Injektion wird am liegenden Patienten bewusst langsam (ca. 5 Minuten) durchgeführt. Euphylong i.v. 200 ist zur intravenösen Anwendung bestimmt und kann im Sonderfall oral verabreicht werden. Bei der Infusionstherapie können die angegebenen Mengen an Ampullen zu einer kompatiblen Trägerlösung (z. B. physiologische Kochsalzlösung, Elektrolytlösung oder Glukoselösung) zugemischt werden. Im Notfall kann der Patient den Inhalt von 1 – 2 Ampullen verdünnt in Flüssigkeit oral einnehmen. Ein Mindestabstand von 8 Stunden zwischen zwei Einzeldosen ist einzuhalten. Euphylong i.v. 500-Konzentrat: Euphylong i.v. 500-Konzentrat wird ausschließlich verdünnt mit 250 – 500 ml einer Infusionslösung langsam infundiert. Die Infusionsdauer kann nach o. a. Dosierungsschema ermittelt werden. Sie ist jedoch nach den individuellen Erfordernissen zu modifizieren. Bei der Therapie von Säuglingen und Kleinkindern ist eine Begrenzung der infundierten Flüssigkeitsmenge zu beachten. Beim Schlaf-Apnoe-Syndrom liegen zur Behandlungsdauer keine ausreichenden Daten vor. Einzeluntersuchungen zeigten jedoch einen bleibenden Nutzen für über 88 % der behandelten Kinder nach 6 Wochen. Daher sollte die Behandlung zunächst auf sechs Wochen begrenzt und danach weitere Kontrollen durchgeführt werden. Die Dauer der Anwendung richtet sich nach Art, Schwere und Verlauf der Erkrankung und wird vom behandelnden Arzt bestimmt. Notfallmaßnahmen, Symptome und Gegenmittel: Symptome einer Überdosierung: Bei therapeutischen Theophyllin-Plasmaspiegeln bis 20 mg/l sind die bekannten Nebenwirkungen wie Magen-Darm-Beschwerden (Übelkeit, Magenschmerzen, Erbrechen, Diarrhö), zentralnervöse Erregbarkeit (Unruhegefühl, Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit, Schwindel) und kardiale Störungen (Herzrhythmusstörungen) [je nach individueller Empfindlichkeit] meist nur leicht- bis mittelgradig ausgeprägt. Bei Theophyllin-Plasmaspiegeln über 20 mg/l finden sich in der Regel die gleichen Symptome mit gesteigerter Intensität. Übersteigt der Theophyllinspiegel 25 mg/l, können zentralnervöse und kardiale Reaktionen bis hin zu Krampfanfällen bzw. schweren Herzrhythmusstörungen und Herz-Kreislauf-Versagen verstärkt sein. Solche Reaktionen können auch ohne die Vorboten leichterer Nebenwirkungen auftreten. Bei erhöhter individueller Theophyllin-Empfindlichkeit sind schwerere Überdosierungserscheinungen auch schon unterhalb der genannten Plasmakonzentrationen möglich. Therapie bei Überdosierungen: Bei leichten Überdosierungserscheinungen: Euphylong sollte abgesetzt und der Theophyllin-Plasmaspiegel bestimmt werden. Bei Wiederaufnahme der Behandlung sollte die Dosis entsprechend vermindert werden. Bei zentralnervösen Reaktionen (z. B. Unruhe und Krämpfen): Diazepam i.v., 0,1 – 0,3 mg/kg KG, bis zu 15 mg Bei vitaler Bedrohung:
Bei bedrohlichen Herzrhythmusstörungen:
Vorsicht: Propranolol kann bei Asthmatikern schwere Bronchospasmen auslösen. Bei Asthma-Patienten Gabe von Verapamil. Bei besonders schweren Intoxikationen, die auf die genannten Maßnahmen nicht ausreichend ansprechen, sowie bei sehr hohem Theophyllin-Plasmaspiegel kann durch Hämoperfusion oder Hämodialyse eine schnelle und vollständige Entgiftung erreicht werden. Im allgemeinen kann hiervon jedoch abgesehen werden, da Theophyllin ausreichend rasch metabolisiert wird. Die weiteren Möglichkeiten zur Behandlung einer Vergiftung mit Theophyllin richten sich nach dem Ausmaß und Verlauf sowie den Krankheitszeichen. Pharmakologische Eigenschaften: Theophyllin gehört zur Gruppe der Methylxanthine (Purin-Derivate). Das breite pharmakologische Wirkungsspektrum umfasst: Wirkungen auf das respiratorische System:
Extrapulmonale Wirkungen:
Die Wirkungsmechanismen von Theophyllin sind bisher noch nicht vollständig geklärt. Eine Hemmung der Phosphodiesterase mit einem intrazellulären cAMP-Anstieg spielt möglicherweise nur bei Konzentrationen eine Rolle, die im oberen therapeutisch genützten Bereich liegen. Andere diskutierte Mechanismen umfassen einen Antagonismus zu Adenosin-Rezeptoren, Prostaglandin-Antagonismus sowie eine Translokation von intrazellulärem Calcium. Diese Effekte erscheinen jedoch ebenfalls erst bei hohen Theophyllin-Dosen. Toxikologische Eigenschaften: Chronische Toxizität: Untersuchungen zur chronischen Toxizität an Hunden und Ratten erbrachten keine Hinweise auf substanzbedingte toxische Effekte. Mutagenes und tumorerzeugendes Potential: Theophyllin wirkt am Säuger in-vivo und in in-vitro-Versuchen mit Einbeziehung des Säugermetabolismus nicht mutagen. Positive in-vitro-Befunde wurden in Versuchen ohne Einbeziehung des Säugermetabolismus beschrieben. Da bekannt ist, dass Theophyllin unter in-vivo-Bedingungen schnell demethyliert wird, sind diese in-vitro-Ergebnisse für den Menschen von geringer Relevanz. Langzeituntersuchungen am Tier auf ein tumorerzeugendes Potential von Theophyllin wurden bisher nicht durchgeführt. Reproduktionstoxizität: Theophyllin erreicht im Nabelschnurblut ungefähr gleiche Konzentrationen wie im maternalen Serum. Untersuchungen zeigen einen Milch/Plasma-Quotienten von 0,6 – 0,89, was je nach mütterlichem Plasmaspiegel und kindlicher Clearance-Rate zu einer Akkumulation beim gestillten Säugling führen kann. Es gibt Hinweise, dass Theophyllin möglicherweise bei Individuen mit erhöhter Suszeptibilität kardiovaskuläre Missbildungen erzeugt. Ergebnisse aus Tierversuchen: An der Ratte zeigte Theophyllin keine teratogene Wirkung. Bei der Maus induzierte es nach i.p.-Gabe sowohl Gaumenspalten als auch Missbildungen der Zehen. Pharmakokinetik: Die bronchodilatatorische Wirkung von Theophyllin korreliert mit der Plasmakonzentration, ein optimaler therapeutischer Effekt bei kalkulierbarem Nebenwirkungsrisiko wird mit Plasmaspiegeln von 8 – 20 mg/l erzielt. Die Wirkung nach parenteraler Gabe tritt innerhalb von Minuten ein, sobald ein Theophyllin-Serumspiegel von ca. 5 mg/l erreicht ist. Die Plasmaproteinbindung von Theophyllin beträgt im therapeutischen Konzentrationsbereich etwa 60 % (bei Neugeborenen und Erwachsenen mit Leberzirrhose ca. 40 %). Aus der Blutbahn verteilt sich die Substanz in alle Kompartimente des Körpers mit Ausnahme des Fettgewebes. Die Elimination von Theophyllin erfolgt durch Biotransformation in der Leber und renale Exkretion. Beim Erwachsenen werden etwa 7 – 13 % der Substanz unverändert im Harn ausgeschieden. Beim Neugeborenen werden hingegen ca. 50 % unverändert und erhebliche Teile in Form von Coffein eliminiert. Die Hauptmetaboliten sind 1,3-Dimethyl-Harnsäure (ca. 40 %), 3-Methyl-Xanthin (ca. 36 %) und 1-Methyl-Harnsäure (ca. 17 %). Davon ist noch das 3-Methyl-Xanthin pharmakologisch aktiv, jedoch schwächer als Theophyllin. Die hepatische Theophyllin-Metabolisierung schwankt beträchtlich interindividuell, so dass Clearance, Serumkonzentrationen und Eliminationshalbwertszeiten erheblich variieren. Die wichtigsten Einflussfaktoren auf die Theophyllin-Clearance sind:
Bei Nierenfunktionsstörungen kann es zu einer Kumulation von z. T. pharmakologisch aktiven Theophyllin-Metaboliten kommen. Die Clearance ist außerdem bei körperlicher Belastung und ausgeprägter Hypothyreose vermindert und bei schwerer Psoriasis erhöht. Die Eliminationsgeschwindigkeit ist zunächst konzentrationsabhängig, jedoch bei Serumkonzentrationen im oberen therapeutischen Bereich tritt ein Sättigungseffekt der Clearance auf, so dass schon geringe Dosiserhöhungen einen überproportionalen Anstieg des Theophyllin-Spiegels verursachen. Auch die Plasmahalbwertszeit von Theophyllin zeigt große Unterschiede. Sie beträgt bei nichtrauchenden, erwachsenen Asthmatikern ohne sonstige Begleiterkrankungen 7 – 9 Stunden, bei Rauchern 4 – 5 Stunden, bei Kindern 3 – 5 Stunden und kann bei Frühgeborenen und Patienten mit Lungenerkrankungen, Herzinsuffizienz oder Lebererkrankungen mehr als 24 Stunden betragen. Mit zunehmender Dauer der Schwangerschaft kann das Verteilungsvolumen von Theophyllin ansteigen, die Plasmaproteinbindung und die Clearance abnehmen, was eine Dosisreduzierung zur Vermeidung unerwünschter Wirkungen notwendig machen kann. Theophyllin wird diaplazentar übertragen und geht in die Muttermilch über. Untersuchungen zeigten einen Milch/Plasma-Quotienten von 0,6 – 0,89, was je nach kindlicher Clearance-Rate und mütterlichem Plasmaspiegel für eine Akkumulation beim gestillten Säugling ausreichen kann. Dauer der Haltbarkeit:
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