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Deinagkistrodon acutus
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Deinagkistrodon acutus

                   

Namen: Chinesischer Kupferkopf, Chinesische Nasenotter; Chinese Moccasin, Sharp-nosed Pit Viper, Hundred-pacer, Hundred-Pace Pit Viper; Lokale Namen: Jian Wen Fu, Pa-po-tuzwa

Alte Namen:

  • Halys acutus
  • Ancistrodon acutus
  • Agkistrodon acutus

Vorkommen: Zentral- / Süd-Taiwan, China (von Zhejiang und Fujin, westlich bis Guizhou und Südost-Sichuan; Hupeh, Hunan, Chekiang, Fukien, Kwangtung), Nord- Vietnam, Laos (fraglich). Die Tiere kommen in Höhen von 100 bis 1500 Metern vor. Sie bevorzugen die Wälder der Berge und sind vor allem an den Bachläufen, im steinigen Gebiet zu finden. Die Tiere dringen durchaus auch in Ställe und Wohnungen ein. Sie hält sich zusammengerollt und perfekt getarnt in Felsspalten, in Laubstreu, in der Vegetation, unter Rindestücken oder Wurzeln, in Gärten unter Brettern oder seltener in einem Haus unter einem Schrank versteckt und wird erst in der Nacht aktiv.

Beschreibung: Bei den bis mehr als 1,5 m langen Tieren setzt sich der Kopf deutlich ab. Als charakteristisches Merkmal ist an der Spitze der Schnauze ein nach oben gerichteter Fortsatz zu erkennen. Der Kopf setzt sich deutlich vom Hals ab und ist dreieckig, breit und auffällig abgeflacht. Die Färbung der Tiere ist in Grau- bis Brauntönen gehalten, die von dunkleren Dreiecken unterbrochen ist. Die Augen schimmern golden und besitzen vertikal geschlitzte Pupillen. Die Schuppen der Bauchseite sind weiß. Die Kopfoberseite ist dunkelbraun oder kupfern gefärbt. Von der Schnauzenspitze bis zum Auge zieht sich ein dunkler, dünner Streifen, der zwischen Auge und Kiefergelenk in einem breiteren Band weiterführt. Das Maul ist hell, weißlich oder gelblich. Mit steigendem Alter wird das gesamte Tier immer dunkler, oft sind die Übergänge zwischen einzelnen Mustern dann kaum mehr zu erkennen. Besonders frisch geschlüpfte Chinesische Nasenottern sind sehr kontrastreich rosagrau und braun. Bei einer Bedrohung zittert das Schwanzende und das Tier kann in dieser Drohhaltung sofort blitzschnell zubeißen. Die chinesische Nasenotter ist in China eine der wichtigsten medizinischen Schlangen, neben Gloydius blomhoffii. Da die Tiere zur Herstellung chinesischer Heilmittel gesammelt werden, sind oft die Schlangenfänger die Betroffenen. Wird sie aufgeschreckt, zieht sie sich als gute Schwimmerin gegebenenfalls auch in ein Gewässer zurück. Vor allem in die Enge getrieben oder wenn man sie plötzlich überrascht, beißt sie schnell zu.

Toxine: Der gesamte Giftapparat ist beim Schlupf der Jungschlangen bereits voll entwickelt und das Gift ist ebenso potent wie das der ausgewachsenen Vipern, lediglich die produzierte Menge differiert zwischen Jung- und Altschlangen. Bei der Chinesischen Nasenotter ist das Gift eine Mischung aus verschiedenen Wirkstoffen, die in erster Linie in die Mechanismen der Blutgerinnung eingreifen und dadurch zu Thrombosen und Embolien führen können. Außerdem wirkt es stark hämorrhagisch, es schädigt die Erythrozyten und zerstört die Wände der Blutgefäße, was zu schweren inneren Blutungen führen kann. Des Weiteren ist im Gift der Schlange ein Zytotoxin enthalten, welches im Allgemeinen Zellen zerstören und Gewebe absterben lassen kann.

Symptome: Jeder Biss durch die Schlange muss als potentiell lebensgefährlich eingeschätzt werden. An der Bissstelle kommt es zu lokalen Schmerzen, starke und ausgedehnte Schwellungen, Blutungen, Blasenbildungen und Nekrosen. Eine Nekrosenbildung ist möglich, aber eher selten. In den Blasen befindet sich meist blutige Bestandteile. Allgemeine Anzeichen sind unspezifische Symptome, wie Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, abdominelle Schmerzen, Durchfall, Schwindel und Kreislaufstörungen bis zum Kollaps. Neurotoxische, cardiotoxische und myotoxische Symptom sind nicht bekannt. Häufig sind Gerinnungsstörungen, Koagulopathie und Blutungen, z.B. gastrointestinale Blutungen, Epistaxis. Todesfälle sind bekannt. Im Verbreitungsgebiet der Chinesischen Nasenotter ist diese unter dem Beinamen „Hundred-pace snake“, zu Deutsch „Hundert-Schritte-Schlange“, bekannt. Dies ist bezogen auf die angebliche Anzahl der Schritte, die man nach einem Biss noch gehen kann, bevor man daran stirbt. Die Chinesische Nasenotter ist eine sehr giftige Viper, die in ihrer Heimat jährlich für viele Schlangenbisse mit Todesfolge verantwortlich gemacht wird. In Taiwan beträgt die Letalität nach einem Biss der Chinesischen Nasenotter bis zu 24 %.

Maßnahmen: Die pressure-immobilization-Methode darf nicht angewendet werden. Die betroffene Stelle ist ruhig zustellen. Der Patient muss liegend in eine Klinik transportiert werden. Die weiteren Maßnahmen bis zur Klinik erfolgen symptomatisch. Die Gabe von Bluttransfusionen kann in der Klinik notwendig werden. Es existiert ein Antivenin, aber meist ist es nicht notwendig dieses nicht einzusetzen. Das Antivenin sollte nur nach Rücksprache mit einer Giftnotrufzentrale erfolgen.

Literatur:

 

[Agkistrodon-Arten] [Atropoides-Arten] [Bothriechis-Arten] [Bothriopsis-Arten] [Bothrocophias-Arten] [Bothrops-Arten] [Calloselasma rhodostoma] [Cerrophidion-Arten] [Crotalus-Arten] [Cryptelytrops-Arten] [Deinagkistrodon acutus] [Garthius chaseni] [Gloydius-Arten] [Hypnale-Arten] [Lachesis-Arten] [Ophryacus-Arten] [Ovophis-Arten] [Parias-Arten] [Peltopelor macrolepis] [Popeia-Arten] [Porthidium-Arten] [Protobothrops-Arten] [Sistrurus-Arten] [Triceratolepidophis sieversorum] [Trimeresurus-Arten] [Tropidolaemus-Arten] [Viridovipera-Arten] [Zhaoermia mangshanensis]

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Stand: 26. Dezember 2009

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