Notechis scutatus Namen: Tigerotter, Östliche Tigerotter, Eastern tiger snake, Common tiger snake, Mainland Tiger Snake Alte Namen:
Unterarten, Namen und Vorkommen:
Anmerkung: In der Literatur finden sich viele Angaben zu der
Unterart Notechis scutatus ater. Diese Unterart wird aber als Synonym für
Notechis scutatus geführt. Ich habe nach der alten Nomenklatur
Notechis ater mit seinen Unterarten, Namen und Vorkommen aufgeführt.
Vorkommen: Australien (New South Wales, Queensland, South Australia, Victoria, Western Australia) Beschreibung: Die Tiere haben einen starken Körperbau. Ihre Giftzähne sind kurz und werden bis 3 mm lang. Notechis scutatus wird bis zu 1,5 m lang und ist in verschiedenen Brauntönen gefärbt. Namensgebend für Notechis scutatus sind die Querstreifen. Notechis ater ist viel dunkler, meist sogar lackschwarz, gefärbt. Notechis ater wird vor allem in trockenen Gebieten gefunden. Auf den Flinders-Inseln ernähren sich die Tiere nur von Muttonbirds (Vögel), die aber nur zwei Monate dort vorkommen. So werden die restlichen Monate des Jahres gefastet. Notechis scutatus ist meist in der Nähe von Gewässern zu finden und jagt dort nach Fröschen. In Australien hat man zur "natürlichen" Schädlingsbekämpfung die Aga-Kröte (Bufo marinus) eingeführt. Für die Tigerottern hat dies aber einen lebensbedrohlichen Nachteil. Junge Tigerottern werden von den Aga-Kröten gefressen. Erwachsene Tigerottern versuchen die Kröten als Beute zu jagen und sterben an den Hautsekreten der Aga-Kröte. Die Gewöhnliche Tigerotter ist vor allem tag- und dämmerungsaktiv, Nachtaktivität kommt an besonders heißen Tagen vor. Alle Notechis-Arten sind nicht aggressiv. Trotz allem stellt vor allem Notechis scutatus für den Menschen eine Gefahr dar. Die Tiere versuchen meist nicht zu fliehen und lassen den Menschen sehr nahe an sich heran. Als Drohung spreizen sie ihren Hals dezent ab. Wird die Warnung übersehen beißen sie zu und versuchen durch Kaubewegungen ein Maximum von Gift abzugeben. Notechis ater soll nur nach einer starken Reizung zubeißen. Vor einigen Jahren ging ein Biss durch eine Tigerotter in Deutschland durch die Medien. Der Patient überlebte mit Spätschäden (anhaltende Schwäche). Toxine: Im sehr gut untersuchten Gift sind post- und präsynaptische Neurotoxine, systemische Myotoxine und Umwandler des Prothrombins gefunden worden. Symptome: Jeder Biss durch die Schlange muss als lebensbedrohlich eingeschätzt werden. An der Bisstelle kommt es zu lokalen Schwellungen, Schmerzen und Blutungen. EIne Lähmung der Atemmuskulatur ist häufig zu erkennen. Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Kopfschmerzen, Blutdruckabfall, Bewusstseinsstörungen bis Bewusstlosigkeit, zerebrale Krampfanfälle, abdominelle Schmerzen, Kopfschmerzen, allergische Reaktionen (nach wiederholten Kontakt mit Tigerotter-Toxinen), lokale Ödeme, lokale Nekrosen, Unterhautblutungen in der Bissregion, lokale Schmerzen, Blutungen aus Punktionsstellen, Hämatemesis, Hämaturie, intrakranielle Blutungen, Ptosis, Verschwommensehen, Lähmungen der Skelettmuskulatur, Lähmung der Atemmuskulatur, Schmerzen der Muskulatur, Spasmen der Muskulatur, Druckempfindlichkeit der Muskulatur, Nackensteifigkeit, Myoglobinurie, Myolyse, Rhabdomyolyse, akutes Nierenversagen, Blutgerinnungsstörungen bis zur Ungerinnbarkeit des Blutes. Die Myolyse ist fast immer festzustellen. Unbehandelte Fälle sollen zu 40 % tödlich ausgehen. Maßnahmen: Hier ist die "pressure/ immobilization-technique" anzuwenden. Bei Atemstörungen ist der Patient zu intubieren und zu beatmen. Es existiert ein spezifisches Antivenin. Alle weiteren Maßnahmen erfolgen symptomatisch. In der Klinik kann eine Dialyse notwendig werden. Die Gabe des Antivenins ist meist notwendig, sollte aber erst nach Rücksprache mit einer Giftnotrufzentrale vorgenommen werden. Literatur:
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