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Folgamma-Ampullen
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Folgamma® Ampullen

Wirkstoff: Folsäure

Stoff- oder Indikationsgruppe: Vitamine

Bestandteile: 1 Ampulle zu 1 ml Injektionslösung enthält 15 mg Folsäure; Meglumin, Ethanol 96 Vol.- %, Wasser für Injektionszwecke.

Anwendungsgebiete: Prophylaxe und Therapie von Folsäuremangelzuständen, wenn eine orale Folsäuresubstitution nicht möglich oder die rasche Behebung eines ausgeprägten Mangelzustandes dringend erforderlich ist.

Gegenanzeigen: Der durch Folsäuregabe hervorgerufene Retikulozytenanstieg kann einen Vitamin-B 12 -Mangel maskieren. Wegen der Gefahr irreversibler neurologischer Störungen ist vor Therapie einer Megaloblastenanämie sicherzustellen, dass diese nicht auf einem Vitamin-B 12 -Mangel beruht. Die Ursache einer Megaloblastenanämie muss vor Therapiebeginn abgeklärt werden.

Nebenwirkungen: In Einzelfällen treten allergische Reaktionen, z. B. als Erythem, Pruritus, Bronchospasmus, Übelkeit oder anaphylaktischer Schock auf. Bei hohen Dosen werden selten gastrointestinale Störungen, Schlafstörungen, Erregung und Depression beobachtet.

Wechselwirkungen mit anderen Mitteln: Unter antikonvulsiver Therapie kann es zu einer Zunahme der Krampfbereitschaft kommen. Bei Gabe hoher Dosen kann nicht ausgeschlossen werden, dass sich Folsäure und gleichzeitig verabreichte Folsäureantagonisten, wie z. B. Chemotherapeutika (Trimethoprim, Proguanil, Pyrimethamin) und Zytostatika (Methotrexat) gegenseitig in ihrer Wirkung hemmen. Zusammen mit Fluorouracil verabreicht, können hohe Dosen Folgamma® Ampullen zu schweren Durchfällen führen. Chloramphenicol kann das Ansprechen auf die Behandlung mit Folgamma® Ampullen verhindern und sollte deshalb nicht an Patienten mit schweren Folsäuremangelerscheinungen verabreicht werden.

Wichtigste Inkompatibilitäten: Der Hemmeffekt auf die Nukleinsäuresynthese von Folsäureantagonisten, wie z. B. Methotrexat, Aminopterin, 6-Mercaptopurin wird bei der Chemotherapie von Leukämie und Tumoren ausgenützt; ebenfalls hemmend wirken Antiinfektiva wie Trimethopterin. Unerwünscht ist dagegen der hemmende Einfluss von Antikonvulsiva wie Diphenylhydantoin, da bei der Therapie ausgeprägte Mangelerscheinungen auftreten. Während der Schwangerschaft und unter der Einnahme von Ovulationshemmern werden verminderte Folsäurekonzentrationen im Blut gemessen. Durch Folsäuremangel bzw. Folsäureantagonisten wird infolge der gestörten DNA-Synthese auch die intestinale Thiaminresorption beeinträchtigt.

Dosierung: Zur Therapie bei schwerwiegenden Folsäuremangelzuständen alle 3 Tage 1 Folgamma® Ampulle zu 1 ml Injektionslösung. Zur Prophylaxe, je nach Bedarf, 1 Folgamma® Ampulle zu 1 ml Injektionslösung/Woche.

Art und Dauer der Anwendung: Als Injektionslösung zur parenteralen Anwendung. Die Dauer der Behandlung ist von dem Ausmaß des Folsäuremangels abhängig und richtet sich nach dem klinischen Bild und gegebenenfalls nach den entsprechenden labordiagnostischen Parametern.

Notfallmaßnahmen, Symptome und Gegenmittel:

Symptome einer Überdosierung

Eine Überdosierung von Folgamma® Ampullen äußert sich nach chronischer Gabe sehr hoher Dosen (über 15 mg Folsäure pro Tag länger als 4 Wochen) in folgenden Symptomen: bitterer Geschmack, Appetitlosigkeit, Nausea, Flatulenz, Alpträumen, Erregung, Depressionen. Unter antiepileptischer Therapie (vor allem mit Phenobarbital, Phenytoin oder Primidon) kann die Häufigkeit und Stärke epileptischer Anfälle zunehmen.

Therapiemaßnahmen bei Überdosierung: Keine besonderen Maßnahmen erforderlich.

Pharmakologische Eigenschaften: Folsäure ist nicht als solche wirksam, sondern dient in reduzierter Form (Tetrahydrofolsäure) als Carrier von C 1 -Gruppen. Damit hat Folsäure eine zentrale Stellung im Intermediärstoffwechsel aller lebenden Zellen. Die in der normalen ungekochten Nahrung verbreitet vorkommenden Folsäure-Polyglutamate werden nach Hydrolyse und Reduktion gut und vollständig resorbiert. Die empfohlene Tageszufuhr mit der Nahrung liegt für den gesunden Erwachsenen bei 300 µg/Tag, berechnet als Gesamtfolat, entsprechend 120 µg Folsäure. Dabei wird vorausgesetzt, dass bei intaktem enterohepatischem Kreislauf die mit der Galle sezernierte Folsäure praktisch quantitativ reabsorbiert wird. Die Gesamtkörpermenge an Folat im menschlichen Organismus liegt zwischen 5 und 10 mg. Hauptspeicherorgan ist die Leber. Die Körperreserven an Folsäure sind relativ gering. Wird keine Folsäure mit der Nahrung zugeführt, kommt es nach 4 – 5 Wochen zur Manifestation einer megaloblastischen Anämie.

Toxikologische Eigenschaften:

a) Akute Toxizität

Bislang sind keine akuten Intoxikationen durch Folsäure bei Mensch und Tier bekannt geworden.

b) Chronische Toxizität

Chronische Toxizitätsstudien über Folsäure am Tier liegen nicht vor.

Vereinzelt können Schlafstörungen, gastrointestinale Symptome und mentale Veränderungen, wie Erregungen und Depressionen bei Überdosierung beim Menschen auftreten.

c) Mutagenes und tumorerzeugendes Potential

In physiologischen Dosierungen sind keine mutagenen Effekte zu erwarten. Langzeitstudien zum tumorerzeugenden Potential von Folsäure liegen nicht vor.

d) Reproduktionstoxikologie

Kontrollierte Studien an Schwangeren mit Tagesdosen bis 5 mg Folsäure haben keine Hinweise auf Schädigungen des Embryos oder Fetus ergeben. Folsäure-Supplementierung kann das Risiko von Neuralrohrdefekten vermindern.

Pharmakokinetik: Therapeutisch kommt Folsäure entweder parenteral oder oral zur Anwendung. Nach i.m. Gabe von 1,5 mg Folsäure, Mononatriumsalz werden innerhalb der ersten Stunde maximale Serumkonzentrationen erreicht. Der anschließende Konzentrationsabfall erfolgt rasch, so dass nach 12 Stunden die Basiswerte wieder erreicht werden. Innerhalb der ersten 6 Stunden werden nach parenteraler Verabreichung etwa 80 % und in den darauf folgenden 4 Stunden weitere 17 % renal ausgeschieden. Oral zugeführte Folsäure wird nahezu vollständig resorbiert, die aus den Flächen unter den Serum-Konzentrations-Zeitprofilen (AUC ng · h/ml) nach i.m. versus oraler Gabe abgeleitete Bioverfügbarkeit liegt bei 80 – 87 %. Maximale Plasmakonzentrationen werden nach ca. 1,6 Stunden erreicht.

Sonstige Hinweise: Auch bei lebensbedrohlicher Megaloblastenanämie muss wegen der Gefahr irreversibler neurologischer Störungen vor Therapiebeginn ein eventueller Vitamin-B 12 -Mangel ausgeschlossen werden (Sicherstellung von Serum- und Erythrozyten-Proben und Bestimmung des Vitamin-B 12 -Gehaltes).

Dauer der Haltbarkeit: Folgamma® Ampullen sind 3 Jahre haltbar. Dieses Arzneimittel soll nach Ablauf des Verfallsdatum nicht mehr angewendet werden.

Besondere Lager- und Aufbewahrungshinweise: Vor Licht und Hitze geschützt aufbewahren.

Darreichungsformen und Packungsgrößen: 6 Ampullen N 1 zu je 1 ml Injektionslösung

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Stand: 21. Oktober 2007

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