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Folsan 0,4
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Folsan® 0,4 mg

Wirkstoff: Folsäure

Bestandteile: 1 Tablette enthält 0,4 mg Folsäure; Lactose-Monohydrat, Macrogol 4000, Magnesiumstearat, Maisstärke, Saccharose, Stearinpalmitinsäure.

Anwendungsgebiete: Prophylaxe von Folsäuremangelzuständen, wenn eine ausreichende Folsäurezufuhr mit der Nahrung nicht möglich ist. Perikonzeptionelle Folsäuresupplementierung zur Primärprävention von Neuralrohrdefekten auch bei vollwertiger Ernährung.

Dosierung: Tabletten zur oralen Anwendung. Die Tabletten werden unzerkaut zu den Mahlzeiten mit etwas Flüssigkeit eingenommen.

Prophylaxe von Folsäuremangelzuständen: Je nach Bedarf 1 – 2 Tabletten Folsan 0,4 mg pro Tag (entsprechend 0,4 – 0,8 mg Folsäure). Über die Dauer der Behandlung entscheidet der behandelnde Arzt.

Primärprävention von Neuralrohrdefekten: Es wird empfohlen, dass Schwangere und Frauen mit Kinderwunsch 1 – 2 Tabletten täglich (entsprechend 0,4 – 0,8 mg Folsäure) einnehmen. Mit der Einnahme soll vor der Konzeption begonnen werden. Sie soll danach noch über mindestens die ersten 12 Schwangerschaftswochen fortgesetzt werden.

Gegenanzeigen: Megaloblastenanämie infolge eines isolierten Vitamin B 12 -Mangels ohne gleichzeitige Vitamin B 12 -Therapie. Megaloblastenanämie unklarer Genese, solange ein Vitamin B 12 -Mangel nicht ausgeschlossen ist.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung: Folsan 0,4 mg soll mit Vorsicht bei Patienten angewendet werden, bei denen das Risiko einer Megaloblastenanämie infolge eines Vitamin B 12 -Mangels besteht. Der durch Folsäure hervorgerufene Retikulozytenanstieg kann einen Vitamin B 12 -Mangel maskieren. Bei einer nicht behandelten fortschreitenden Megaloblastenanämie besteht die Gefahr irreversibler neurologischer Störungen.

Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen: Unter antikonvulsiver Therapie kann es zu einer Zunahme der Krampfbereitschaft kommen. Bei Gabe hoher Dosen kann nicht ausgeschlossen werden, dass sich Folsäure und gleichzeitig verabreichte Folsäureantagonisten, wie z. B. Chemotherapeutika (Trimethoprim, Proguanil, Pyrimethamin) und Zytostatika (Methotrexat), gegenseitig in ihrer Wirkung hemmen. Zusammen mit Fluorouracil verabreicht können hohe Folsäuredosen zu schweren Durchfällen führen. Chloramphenicol kann das Ansprechen auf die Behandlung mit Folsäure verhindern.

Nebenwirkungen: In Einzelfällen treten allergische Reaktionen, z. B. als Erythem, Pruritus, Bronchospasmus, Übelkeit oder anaphylaktischer Schock auf. Bei hohen Dosen werden selten gastrointestinale Störungen, Schlafstörungen, Erregung oder Depression beobachtet.

Überdosierung:

Symptome: Eine Folsäure-Überdosierung äußert sich nach chronischer Gabe sehr hoher Dosen (über 15 mg Folsäure pro Tag länger als 4 Wochen) in folgenden Symptomen: bitterer Geschmack, Appetitlosigkeit, Nausea, Flatulenz, Alpträumen, Erregung, Depressionen. Unter antiepileptischer Therapie (vor allem mit Phenobarbital, Phenytoin oder Primidon) kann die Häufigkeit und Stärke epileptischer Anfälle zunehmen.

Maßnahmen: Keine besonderen Maßnahmen erforderlich.

Pharmakodynamische Eigenschaften:

Pharmakologisch-therapeutische Gruppe: Antianämikum, Folsäure. Folsäure ist nicht als solche wirksam, sondern dient in reduzierter Form (Tetrahydrofolsäure) als Carrier von C1-Gruppen. Damit hat Folsäure eine zentrale Stellung im Intermediärstoffwechsel aller lebenden Zellen. Die in der normalen ungekochten Nahrung verbreitet vorkommenden Folsäure-Polyglutamate werden nach Hydrolyse und Reduktion und Methylierung gut und vollständig resorbiert. Die empfohlene Tageszufuhr mit der Nahrung liegt für den gesunden Erwachsenen bei 300 µg/Tag, berechnet als Gesamtfolat, entsprechend 120 µg Folsäure. Dabei wird vorausgesetzt, dass bei intaktem enterohepatischem Kreislauf die mit der Galle sezernierte Folsäure praktisch quantitativ reabsorbiert wird. Die Gesamtkörpermenge an Folat im menschlichen Organismus liegt zwischen 5 und 10 mg. Hauptspeicherorgan ist die Leber. Die Körperreserven an Folsäure sind relativ gering. Wird keine Folsäure mit der Nahrung zugeführt, kommt es nach 4 – 5 Monaten zur Manifestation einer megaloblastischen Anämie. Neuralrohrdefekte treten bei 1 bis 5 von 1000 Geburten (abhängig von der geographischen Region und anderen Faktoren) auf. In mehreren klinischen Studien konnte gezeigt werden, dass die perikonzeptionelle Supplementierung mit Folsäure das Risiko von Neuralrohrdefekten beim Föten um bis zu 75 % verringern kann. Der diesem protektivem Effekt zugrunde liegende Wirkungsmechanismus ist unklar. Es gibt jedoch zunehmend Belege dafür, dass mittels der Folsäuresupplementierung eher ein genetisch bedingter metabolischer Defekt kompensiert wird als ein Folsäuremangelzustand.

Pharmakokinetische Eigenschaften: Therapeutisch kommt Folsäure entweder parenteral oder oral zur Anwendung. Nach i.m. Gabe von 1,5 mg Folsäure, Mononatriumsalz werden innerhalb der ersten Stunde maximale Serumkonzentrationen erreicht. Der anschließende Konzentrationsabfall erfolgt rasch, so dass nach 12 Stunden die Basiswerte wieder erreicht werden. Innerhalb der ersten 6 Stunden werden nach parenteraler Verabreichung etwa 80 % und in den darauf folgenden 4 Stunden weitere 17 % renal ausgeschieden. Oral zugeführte Folsäure wird nahezu vollständig resorbiert, die aus den Flächen unter den Serum-Konzentrations-Zeitprofilen (AUC ng h/ml) nach i.m. versus oraler Gabe abgeleitete Bioverfügbarkeit liegt bei 80 – 87 %. Maximale Plasmakonzentrationen werden nach ca. 1,6 Stunden erreicht.

Präklinische Daten zur Sicherheit:

Akute Toxizität: Bislang sind keine akuten Intoxikationen durch Folsäure bei Mensch und Tier bekanntgeworden.

Chronische Toxizität: Chronische Toxizitätsstudien über Folsäure am Tier liegen nicht vor. Vereinzelt können Schlafstörungen, gastrointestinale Symptome und mentale Veränderungen, wie Erregungen und Depression, bei Überdosierung beim Menschen auftreten.

Mutagenes und tumorerzeugendes Potential: In physiologischen Dosierungen sind keine mutagenen Effekte zu erwarten. Langzeitstudien zum tumorerzeugenden Potential von Folsäure liegen nicht vor.

Reproduktionstoxikologie: Kontrollierte Studien an Schwangeren mit Tagesdosen bis 5 mg Folsäure haben keine Hinweise auf Schädigungen des Embryos oder Fetus ergeben. Folsäure-Supplementierung kann das Risiko von Neuralrohrdefekten vermindern.

Dauer der Haltbarkeit: 3 Jahre

Besondere Lagerungshinweise: Unter 30 °C und vor Licht geschützt lagern.

Packungsgrößen: Originalpackungen: 20 Tabletten N 1, 50 Tabletten N 2, 100 Tabletten N 3, Klinikpackungen: 200 (10 x 20) Tabletten

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Stand: 21. Oktober 2007

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