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Polypress
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Polypress®/-forte Tabletten

Zusammensetzung: 1 Tablette enth.: Prazosin-HCl 0,548 mg/ 1,095 mg (entspr. 0,5 mg/ 1 mg Prazosin), Polythiazid 0,25 mg/ 0,5 mg; Mikrokristalline Cellulose, Calciumhydrogenphosphat, Maisstärke, Magnesiumstearat, Natriumdodecylsulfat, Polypress forte zusätzlich: Farblack Indigotin.

Anwendung: Arterielle Hypertonie.

Gegenanzeigen: 

  • Gicht
  • Herzinsuffizienz, bedingt durch mechanische Funktionsbehinderung (z. B. Aorten- oder Mitralklappenstenose, Perikarderkrankungen, Lungenembolie)
  • Linksherzinsuffizienz mit niedrigem Füllungsdruck
  • Kinder unter 12 Jahren
  • Niereninsuffizienz (akute Glomerulonephritis) (unwirksam bei einem Serum-Kreatinin über 1,8-2 mg/dl bzw. einer Kreatinin-Clearance <30 ml/min)
  • Schwere Leberfunktionsstörungen (Praecoma, Coma hepaticum)
  • Hypokaliämie
  • Therapieresistente Hypokaliämie
  • Hyponatriämie
  • Hypovolämie
  • Hyperkalzämie
  • Überempfindlichkeit gegen Sulfonamide (mögliche Kreuzresistenz beachten)

Anwendungsbeschränkung: Dosisreduktion bei eingeschränkter Leber- und/oder Nierenfunktion. Besonders sorgfältige Überwachung von Patienten mit Digitalis-, Glucocorticoid-, Laxanzientherapie, Diabetes mellitus, Gicht, eingeschränkter Nierenfunktion.

  • Gicht
  • Niereninsuffizienz (bei einem Serum-Kreatinin von 1,1-1,8 mg/dl bzw. leichter Einschränkung der Kreatinin-Clearance von 30-60 ml/min)

Hinweis: Bei Patienten mit gleichzeitiger Herzglykosid-, Glucocorticoid- oder Laxanzientherapie sowie bei Patienten mit verändertem Elektrolyt- und Wasserhaushalt Kontrolle und Überwachung der Elektrolyte, Kreatinin bzw. Glucose im Plasma.

Schwangerschaft: Kontraindiziert. Ausreichende Erfahrungen über die Anwendung beim Menschen liegen nicht vor. Der Tierversuch erbrachte keine Hinweise auf embryotoxische/teratogene Wirkungen. Substanz ist plazentagängig. In der Amnionflüssigkeit sind erhöhte Harnsäure- und Kreatininkonzentrationen nachweisbar. Auswirkungen von Störungen des Elektrolythaushaltes der Schwangeren auf den Fetus sowie eine verminderte Plazentadurchblutung sind möglich. Bei Exposition in der 2. Hälfte der Schwangerschaft kann bei Neugeborenen eine Thrombozytopenie durch Thiazide ausgelöst werden.

Stillzeit: Kontraindiziert. Substanz geht in die Milch über. Eine Schädigung des Säuglings ist bisher nicht bekannt geworden. Substanz geht in die Muttermilch über und hemmt die Laktation. In Abhängigkeit von Dosis, Art der Anwendung und Dauer der Medikation kann eine ernsthafte Schädigung des Säuglings eintreten. Bei Diuretika mit langer Halbwertszeit Kumulationsgefahr. Vereinzelt Hypokaliämie, Thrombozytopenie. Stillende Mütter sollten damit nicht behandelt werden bzw. abstillen.

Nebenwirkungen: Orthostatische Regulationsstörungen mit Schwindel und Schwächegefühl zu Beginn der Therapie. Das Syndrom der 1. Dosis kann durch einschleichende Dosierung verhindert werden. Haut: Hautreaktionen (z. B. Rötung), Juckreiz (selten), Schwitzen (selten). Muskel und Skelett: Gelenkschmerzen (selten). Nervensystem und Psyche: Parästhesien (selten), Wahrnehmungs- und Stimmungsbeeinträchtigungen (selten). Augen: Sehstörungen (selten), Rötung der Lederhaut (selten). Gastrointestinaltrakt: Mundtrockenheit (selten), Gastrointestinale Störungen (z. B. Erbrechen, Diarrhö, Obstipation) (selten). Stoffwechsel: Wasserretention, Ödeme (selten). Herz, Kreislauf: Angina-pectoris-Beschwerden (selten), Tachykardie (selten), Orthostatische Regulationsstörungen, vor allem zu Beginn der Behandlung (Hypotonie, Herzklopfen, Kopfschmerzen, Schwindel, Benommenheit, Übelkeit, Erbrechen, selten Synkopen mit Bewusstseinsverlust). Urogenitaltrakt: Miktionsstörungen (Harnverhaltung, Inkontinenz, vermehrter Harndrang) (selten), Priapismus (selten), Impotenz (selten). Sonstiges: Auftreten von antinukleären Faktoren (selten)

Die häufigsten unerwünschten Begleiterscheinungen resultieren aus der vermehrten Wasser- und Elektrolytausscheidung. Ein Kaliummangel kann Ursache kardialer Arrhythmien sein. Haut: Pruritus, Hautrötung, Urtikaria, chronische Photosensibilität. Muskel und Skelett: Konvulsionen (b. exzessiver Diurese infolge von Dehydratation und Hypovolämie) (selten), Hypotonie der Skelettmuskulatur (Hypokaliämie). Kollagenosen: Lupus erythematodes (s. z Überempfindlichkeitsreaktionen). Nervensystem und Psyche: Müdigkeit, Benommenheit, Schläfrigkeit, Schwäche, Schwindel, Kopfschmerzen (diuresebedingt), Verwirrtheitszustände (bei exzessiver Diurese infolge von Dehydratation und Hypovolämie) (selten), Apathie (Hypokaliämie). Augen: Einschränkung der Bildung von Tränenflüssigkeit, Sehstörungen (selten). Gastrointestinaltrakt: Mundtrockenheit, Durst (diuresebedingt), Pankreatitis (gelegentlich), Gastrointestinale Beschwerden (z. B. Übelkeit, Erbrechen, Oberbauchbeschwerden, krampfartige Beschwerden, Diarrhö) (Hypokaliämie), Obstipation durch Adynamie der glatten Muskulatur sowie Subileus bis hin zum paralytischen Ileus (Hypokaliämie). Leber, Galle: Akute Cholezystitis (b. bestehender Cholelithiasis) (gelegentlich), Ikterus (selten). Elektrolyte: Wasser- und Elektrolytstörungen, insb. Hypokaliämie, Hypochlorämie, Hyperkalzämie (dosis- und altersabhängig) (häufig), Hypokaliämie mit Symptomen wie gastrointestinale Beschwerden, Apathie, Hypotonie der Skelettmuskulatur, Adynamie der glatten Muskulatur mit Obstipation, Subileus bis hin zum paralytischen Ileus, EKG-Veränderungen (häufig), Hypermagnesiurie (häufig), Hypomagnesiämie (gelegentlich). Stoffwechsel: Erhöhung der Cholesterin- und Triglyzeridspiegel (häufig), Hyperglykämie und Glukosurie (häufig), Hyperurikämie, Gichtanfälle (Disposition), Hyperamylasämie (gelegentlich). Endokrinium: Potenzstörungen (in Kombination mit Betarezeptorenblockern, aber auch bei Monotherapie wahrscheinlich). Herz, Kreislauf: Kreislaufkollaps (bei exzessiver Diurese infolge von Dehydratation und Hypovolämie) (selten), EKG-Veränderungen (Hypokaliämie), Herzrhythmusstörungen und gesteigerte Glykosidüberempfindlichkeit (häufig), Herzklopfen, Hypotonie (diuresebedingt), Orthostatische Regulationsstörungen (diuresebedingt). Gefäße: Vaskulitis (Überempfindlichkeitsreaktionen). Atemwege: Allergisches Lungenödem (Überempfindlichkeitsreaktionen). Blut: Hämokonzentration (bei exzessiver Diurese infolge Dehydratation und Hypovolämie, dadurch - selten - Thrombose und Embolie), Aplastische Anämie, Leukopenie, Agranulozytose, Thrombozytopenie (in Einzelfällen), Hämolytische Anämie (Überempfindlichkeitsreaktionen). Urogenitaltrakt: Harnstoff- und Kreatininanstieg (gelegentlich), Akute interstitielle Nephritis (Überempfindlichkeitsreaktionen), Akutes Nierenversagen (bei exzessiver Diurese infolge Dehydratation und Hypovolämie) (selten). Immunsystem: Überempfindlichkeitsreaktionen (hämolytische Anämie, allergische Hautreaktionen wie Pruritus, Hautrötung, Urtikaria, kutaner Lupus erythematodes, chronische Photosensibilität, Arzneimittelfieber [selten], akute interstitielle Nephritis, Vaskulitis, allergisches Lungenödem)

Wechselwirkungen: 

  • Blutdrucksenkende Pharmaka (z. B. auch Diuretika, Betablocker, Vasodilatatoren) = Blutdrucksenkende Wirkung verstärkt
  • Blutdrucksenkende Pharmaka (andere Diuretika, Betarezeptorenblocker, Antihypertonika, Nitrate, Vasodilatatoren, Barbiturate, Phenothiazine, trizyklische Antidepressiva und Alkohol) = Blutdrucksenkende Wirkung verstärkt
  • ACE-Hemmer = Überschießender Blutdruckabfall sowie Verschlechterung der Nierenfunktion möglich (ACE-Hemmer entsprechend vorsichtig dosieren!)
  • Nichtsteroidale Antiphlogistika/Antirheumatika = Diuretische und antihypertensive Wirkung der Diuretika vermindert
  • Salicylate (hochdosiert) = Toxische Wirkung der Salicylate auf das ZNS verstärkt
  • Orale Antidiabetika = Blutzuckersenkung vermindert
  • Harnsäuresenkende Pharmaka = Harnsäuresenkende Wirkung vermindert
  • Adrenalin, Noradrenalin = Wirkung der Sympathomimetika abgeschwächt
  • Herzglykoside = Wirkungen und Nebenwirkungen b. Kalium- oder Magnesiummangel verstärkt
  • Laxanzien = Vermehrte Kaliumausscheidung
  • Glucocorticoide = Vermehrte Kaliumausscheidung
  • Lithium (in höherer Dosierung) = Kardio- und neurotoxische Wirkung von Lithium verstärkt (erhöhter Lithiumspiegel)
  • Curareartige Muskelrelaxanzien = Wirkung der Relaxanzien verstärkt und verlängert
  • Chinidin = Chinidinausscheidung vermindert
  • Zytostatika (z. B. Cyclophosphamid, Fluorouracil, Methotrexat) = Verstärkte Knochenmarkstoxizität (insbesondere Granulozytopenie)
  • Colestipol und Colestyramin = Verminderte Resorption

Toxikologie: Dem Wirkmechanismus entsprechend können unter Überdosierung eine anhaltende Diurese, in akuten Fällen initialer Blutdruckabfall, bei längerem Verlauf (falls Filtrationsdruck ausreichend) bedrohliche Störungen des Elektrolythaushaltes, insbesondere Hypokaliämie mit Herzrhythmusstörungen, Digitalisüberempfindlichkeit und Somnolenz eintreten. Bei blutdrucksenkenden Kombinationspräparaten (z. B. mit Reserpin) unter Umständen tachykarde oder bradykarde Herzrhythmusstörungen.

Therapie: Kreislaufhilfe, Elektrolytsubstitution.

Cave: Durststillung durch elektrolytarme Getränke. Bei chronischem Diuretika-Abusus kann ein Pseudo-Bartter-Syndrom mit der Folge von Ödemen auftreten. Die Ödeme sind Ausdruck eines Anstiegs des Renins mit der Folge eines sekundären Hyperaldosteronismus.

Hinweis: Die Behandlung des Bluthochdruckes mit diesem Arzneimittel bedarf der regelmäßigen ärztlichen Kontrolle. Durch individuell auftretende unterschiedliche Reaktionen kann die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt werden. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.

Gelegentlich Kalium-Spiegel, Glucose- und Harnsäure, Blutfette und Kreatinin im Plasma kontrollieren. Kann zu falsch positiven Ergebnissen bei Screening-Tests auf Phäochromozytom führen. Abbruch der Therapie bei therapieresistenter Entgleisung des Elektrolythaushaltes, orthostatischen Beschwerden, zentralnervösen Störungen, Überempfindlichkeitsreaktionen, starken gastrointestinalen Beschwerden, Pankreatitis, Blutbildveränderungen, akuter Cholezystitis, Vaskulitis, Verschlimmerung einer Kurzsichtigkeit. Auf ausreichende Flüssigkeitsaufnahme achten, kaliumreiche Diät. Resorption kann bei schwer kardial dekompensierten Pat. eingeschränkt sein.

Dosierung: Beginn mit 1 Tablette Polypress bzw. ½ Tablette. Polypress forte am Morgen. Wenn nach 14 Tagen die Wirkung nicht ausreicht, Steigerung auf 2 Tabletten Polypress bzw. 1 Tablette Polypress forte am Morgen. Selten sind zusätzlich noch 1 oder 2 Tabletten Polypress bzw. ½ oder 1 Tablette Polypress forte am Abend erforderlich.

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Stand: 21. Oktober 2007

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