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Natriumhypochlorit Loesung > 5 % aktivem Chlor
Eigenschaften: Die gelbgrüne, wässrige Lösung ist nicht brennbar und hat einen charakteristischen Geruch. Beim Erhitzen oder bei einem Kontakt mit Licht oder Säuren zersetzt sich der Stoff und bildet dabei korrosive, toxische Dämpfe (Chlor). Das starke Oxidationsmittel reagiert heftig mit brennbaren / reduzierenden Stoffen. In einer wässrigen Lösung ist der korrosive Stoff eine starke Base und reagiert heftig mit Säuren. Dabei besteht immer akute Brand- und Explosionsgefahr. Viele Metalle werden angegriffen. Beim Erwärmen kommt es zu einer Druckerhöhung und damit zu einer Berstgefahr des Behälters. Bleichmittel im Haushalt enthalten meist ungefähr 5 % Natriumhypochlorit. Symptomatik: Der Stoff kann inhalativ oder oral aufgenommen werden und ätzt die Haut, die Augen und die Atemwege. Eine Einwirkung auf die Augen und / oder die Haut ist an einer Rötung und Schmerzen zu erkennen. An den Augen kommt es zu Verbrennungen, auf der Haut zu einer Blasenbildung. Nach einer oralen Aufnahme zeigt der Patient Erbrechen, ein brennendes Gefühl, Mattigkeit, Verätzungen, abdominelle Krämpfe und Bewusstseinsstörungen bis zur Bewusstlosigkeit. Inhalativ aufgenommen verursacht der Stoff Verätzungen, ein brennendes Gefühl, einen Husten und eine Dyspnoe. Die Symptome können verzögert auftreten. Als schlimmste inhalatorische Folge kann ein toxisches Lungenödem auftreten. Dieses ist mit Kortison, auf jeden Fall auch präklinisch, zu therapieren. Ein wiederholter oder länger andauernder Kontakt kann eine Sensibilisierung auslösen. Maßnahmen: Der Patient ist mit umluftunabhängigen Atemschutz aus der kontaminierten Umgebung zu retten. Bereits bei einem Verdacht auf ein toxisches Lungenödem erhält der Patient Kortison inhalativ und parenteral. Jeder Patient bekommt mindestens vier Liter Sauerstoff pro Minute. Kontaminierte Kleidung ist zu entfernen und die betroffene Haut ist ausgiebig mit Wasser zu spülen. Bei einer Einwirkung auf das Auge ist dieses zu anästhesieren und sorgfältig zu spülen. Das Auslösen von Erbrechen ist kontraindiziert. Zur Reduzierung der ätzenden Wirkung sollte der Patient ca. 300 ml Wasser zu trinken bekommen. Mit dieser Menge wird die Speiseröhre abgespült. Eine Verdünnung zur Änderung des pH-Wertes ist nicht möglich. Alle weiteren Maßnahmen erfolgen symptomatisch. Eine klinische Überwachung hat auf jeden Fall zu erfolgen. Vorsichtsmaßnahmen: Die Haut und die Augen sind mit geeigneten Schutzmaterialien zu schützen. Beim Personenschutz muss ein gasdichter Vollschutzanzug getragen werden. |