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Vinylidenchlorid
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Vinylidenchlorid

Synonyme: 1,1-Dichlorethen, 1,1-Dichlorethylen, VDC
Chemische Formel: H2C=CCl2
Molekulargewicht: 97
CAS-Nr.: 75-35-4
RTECS-Nr.: KV9275000
UN-Nr.: 1303 (stabilisiert)
Index-Nr.: 602-025-00-8
EINECS-Nr.: 200-864-0
Gefahrensymbole:
Umweltgefahren: Schädlich für die Umwelt, vor allem für Wasserlebewesen. Anreicherung in der Nahrungskette des Menschen (Pflanzen). Stark wassergefährdend (WGK 3). Meeresschadstoff.
EU Einstufung: F+, Xn
UN Klassifizierung: UN Gefahrenklasse: 3, UN Verpackungsgruppe: I
R-Sätze: 12-20-40
S-Sätze: (2-)7-16-29
Arbeitsplatzgrenzwerte: TLV: 5 ppm; 20 mg/m3 (TWA); 20 ppm; 79 mg/m3 (STEL) (ACGIH 1996/97). MAK: 2 ppm; 8 mg/m3; II,1; C (1998) MAK: Klasse 3 (1998)
Siedepunkt: 32 °C
Schmelzpunkt: -122 °C
Flammpunkt: 5.6 °C
Selbstentzündungstemperatur: 570 °C
Relative Dichte (Wasser = 1): 1.2
Löslichkeit in Wasser: Gering
Explosionsgrenzen, Vol% in Luft: 5.6 - 16

Eigenschaften: Die farblose, hochentzündliche Flüssigkeit hat einen charakteristischen Geruch. Die Gemische aus Luft und Dämpfen ist explosibel. Bei einem Brand entstehen sehr giftige und korrosive Dämpfe, z.B. Chlor, Chlorwasserstoff, Phosgen. Da das Gas schwerer als die Luft ist kann es sich am Boden ausbreiten. Somit ist auch eine Fernzündung möglich. Auch kann es sich in niedrigeren Regionen ansammeln und dort den Sauerstoff verdrängen. Vinylidenchlorid reagiert heftig mit Oxidationsmitteln.

Symptomatik: Bei einer inhalativen Aufnahme kommt es zu Schwindel und Müdigkeit bis hin zur Bewusstlosigkeit. Eine orale Aufnahme verursacht zusätzlich Schmerzen im Hals und im Magen. Auf der Haut entsteht eine Rötung und Verbrennungen. Bei einer Einwirkung auf die Augen entsteht eine Rötung und Schmerzen. Der Stoff reizt prinzipiell die Atemwege, die Augen und die Haut. Bei einer oralen Aufnahme kann der Stoff auch in die Lunge geraten. Dann besteht die Gefahr einer Aspirationspneumonie. Ein wiederholter oder chronischer Kontakt kann zu einer Dermatitis und zu Veränderungen am zentralen Nervensystem, der Leber und der Nieren führen.

Maßnahmen: Der Patient ist mit umluftunabhängigen Atemschutz aus der kontaminierten Umgebung zu retten. Bei einer Einwirkung auf das Auge ist dieses zu anästhesieren und sorgfältig zu spülen. Jeder Patient bekommt mindestens vier Liter Sauerstoff pro Minute. Kontaminierte Haut ist ausgiebig mit Wasser zu spülen. Es ist unbedingt darauf zu achten, dass der Patient nicht erbricht, da eine Aspiration auf jeden Fall verhindert werden muss. Eine klinische Überwachung hat auf jeden Fall zu erfolgen. Die Überschreitung des Arbeitsplatzgrenzwertes wird nur unzureichend am Geruch festgestellt.

Vorsichtsmaßnahmen: Es dürfen nur explosionsgeschützte elektrische Anlagen verwendet werden. Die Augen und die Haut sind mit geeigneten Schutzmaterial zu schützen. Als Personenschutz wird eingasdichter Vollschutzanzug gefordert. Es soll nur die stabilisierte Form gelagert werden.

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Stand: 02. November 2007

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