Natrix natrix Name: Ringelnatter Unterarten:
Alte Namen:
Beschreibung: Die männliche Ringelnatter kann bis zu 120 Zentimeter lang werden, die weibliche bei einigen Unterarten, wie etwa Natrix natrix helvetica, wohl bis zu zwei Metern. Außerdem sind die Weibchen dicker als die Männchen. Die weitaus meisten erwachsenen Tiere sind jedoch deutlich unter einem Meter lang. Der Kopf der Tiere ist deutlich vom Körper abgesetzt, die Pupillen sind rund. Auffälligstes Erkennungsmerkmal sind die orangegelben, gelblichen oder manchmal auch weißen „Halbmondflecken“ auf beiden Seiten hinter dem Kopf, die nur bei der Unterart Natrix natrix astreptophora fehlen. Diese Flecken können in ein helles Nackenband übergehen. Nach hinten werden sie von sichelförmigen schwarzen Flecken begrenzt. Auch diese werden gelegentlich als „Halbmondflecken“ bezeichnet. Die Bauchseite ist weißgrau oder gelblich und mit einem schachbrettartigen Fleckenmuster versehen. Die Grundfarbe der Tiere variiert von schiefergrau bis grün- oder olivbraun. Selten treten auch Schwärzlinge, also ganz oder teilweise schwarz gefärbte Tiere, auf. Auf ihrem Rücken und an den Seiten zeigt die Art dunkle, unregelmäßige Flecken. Einige Unterarten (etwa Natrix natrix persa) haben zwei helle Längsstreifen entlang des Rückens, andere (etwa die Barrenringelnatter) auffällig dunkle Querbarren an den Körperseiten. Ringelnattern sind weitgehend tagaktiv und beginnen den Morgen mit einem ausgiebigen Sonnenbad. Sie leben vorzugsweise in der Nähe von Gewässern aller Art und können gut schwimmen und tauchen. Aber auch weitab von Gewässern findet man sie in feuchtem Gelände. Im Gebirge können sie bis in eine Höhe von 2.300 Metern vorkommen. Ringelnattern ernähren sich vorwiegend von Amphibien und Fischen, fressen dabei nur lebende Beute. Besonders in südlichen Verbreitungsgebieten jagen sie auch Eidechsen und Mäuse. Vorkommen: Die Ringelnatter kommt in mehreren Unterarten in großen Teilen Europas und Asiens sowie Nordafrikas vor. Gefahr: Eine Ringelnatter beißt Menschen nur in sehr selten Fällen. Nattern verfügen über eine Giftdrüse, die bei Ringelnattern jedoch nur ein schwaches und für den Menschen ungefährliches Gift absondern kann. Das Gift der Ringelnatter befindet sich im Speichel des Tieres und vermag kleinere Beutetiere zu lähmen, wobei allerdings vermutet wird, dass es primär der Vorverdauung dient. Für den Menschen, wie auch für Haustiere wie Hunde und Katzen, stellt die Ringelnatter keinerlei Gefahr dar. Ringelnattern sind sehr scheu. Werden sie gestört oder aufgeschreckt, reagieren sie je nach Situation verschieden. Dies kann vom Ignorieren bis zum scheinbaren Angriff reichen. Ringelnattern fliehen bei Bedrohung oder Störung zügig und geräuschlos ins Wasser oder in ein nahes Versteck. Dabei mag es sich um den Bau eines anderen Tieres, einen Raum zwischen Steinen oder Holz, oder auch Büsche handeln. Wird die Schlange hingegen aufgeschreckt, so eilt sie unkontrolliert und mitunter sehr geräuschvoll in Richtung des ersten Fluchtweges, den sie entdeckt; dabei hastet sie durchaus an anderen möglichen Verstecken vorbei. Kann sie nicht schnell genug flüchten, etwa falls sie im Schlaf überrascht wurde, so geht die Ringelnatter in Angriffs-Stellung. Dabei wählt sie, je nach Lage der Bedrohung, entweder den „flachen“ oder den sogenannten „Kobra-Angriff“. Beim flachen Angriff befindet sich die Schlange in zusammengerollter Stellung und nimmt mit dem Vorderkörper eine S-förmige Haltung ein. Anschließend zischt sie warnend und stößt mit dem Kopf in Richtung des Angreifers, den sie jedoch in der Regel um einige Zentimeter verfehlt. Da das Maul dabei geschlossen bleibt, handelt es sich hierbei um eine reine Droh-Gebärde. Mit dem Kobra-Angriff verteidigen sich Ringelnattern immer dann, wenn ihnen zwar Platz, jedoch kein Fluchtweg zur Verfügung steht. Sie stellen ihren Vorderkörper zu einem Drittel seiner Länge auf und zischen warnend. Der am Boden verbleibende Körperteil ringelt sich auf der Stelle, während die Schlange, wie beim flachen Angriff, mit geschlossenem Maul zustößt. Sowohl beim flachen- als auch beim Kobra-Angriff kann es in seltenen Fällen auch zu einem Biss kommen, der allerdings harmlos ist. Beim Totstell-Reflex dreht sich das Tier halb auf den Rücken und erschlafft. Dabei dreht es die Pupillen nach unten und lässt die Zunge heraushängen. Wird sie angefasst oder aufgehoben, entleert die Ringelnatter manchmal ihre Kloakendrüse, die eine übelriechende, gelblichweiße Flüssigkeit enthält. Schutz: Die Ringelnatter steht auf diversen Roten Listen gefährdeter Tierarten und ist durch Naturschutzgesetze und Verordnungen geschützt. Sie darf weder verfolgt noch belästigt werden. Wer eine Schlange jedoch fängt, sie verletzt oder tötet, handelt grob gesetzeswidrig. Literatur:
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