Schmetterlinge und Raupen mit Gifthaaren Vorkommen: Auf der ganzen Welt sind zur Zeit mehr als 200 verschiedene Arten bekannt geworden. Bedrohliche Vergiftungen sind aber nur aus Amerika registriert worden. Beschreibung: Schmetterlinge sind in circa 165.000 Arten bekannt. Sie durchlaufen in ihrer Entwicklung die Stadien Ei, Larve oder Raupe, Puppe und Erwachsenenstadium. In allen Stadien können die Tiere Haare mit Giften aufweisen. Am meisten treten die Gifthaare aber bei den erwachsenen Tieren und bei den Raupen auf. Manche Spezies schützen Ihre Brut mit Brennhaaren. Intoxikationen durch Raupen werden als Erukismus, Intoxikationen durch die erwachsenen Tiere als Lepidopterismus benannt. Man kann zwei verschiedene Arten von Gifthaaren differenzieren: Es gibt bei Raupen und erwachsenen Schmetterlingen spitze und hohle Gifthaare, die sich leicht von den Tieren lösen lassen. Zum anderen haben ausschließlich die Raupen fest sitzende hohle Haare, die erst bei einem Kontakt abbrechen. Prinzipiell sind diese Haare entweder glatt, oder mit Widerhaken zu finden In den Haaren können sich schmerzauslösende oder kreislaufwirksame Substanzen (z.B. Histamin) befinden. Allgemeines: Schmetterlinge und ihre Raupen verursachen selten gefährliche Intoxikationen. Tödliche Verläufe sind nur bei allergischen Reaktionen bekannt geworden. Solche Vergiftungen sind nur aus Amerika bekannt und treten vor allem bei einem massenhaften Auftreten der Tiere auf. Möglich sind Intoxikationen auch durch das Einatmen von den Haaren. Hier verursachen vor allem die mechanische Reizung und / oder allergische Reaktionen die folgende Symptomatik. Meist entstehen die Vergiftungen aber durch den direkten Kontakt mit den Raupen oder den Schmetterlingen. Die Gattungen der Familien Automeris, Euproctis, Hylesia, Latoia, Megalopyge und Thaumetopoea können Vergiftungen auslösen. In Europa sind dabei die europäischen Prozessionsspinner Thaumetopoea pinivorus und Thaumetopoea processionea mögliche Auslöser einer Vergiftung. Unfälle mit den erwachsenen Schmetterlingen ereignen sich vor allem im Hausbereich, da die Tiere durch das Licht angezogen werden. Unfälle mit den Raupen dagegen entstehen im Freien. Vergiftungen sind aus Brasilien, Ekuador, Peru und Venezuela bekannt.
Megalopyge opercularis Symptome: Schockähnliche Zeichen, Symptomatik der Lunge durch eingedrungene Haare. Lokale bis starke Schmerzen, lokale Schwellung, Rötung bis Blutung an den betroffenen Hautstellen, Kopfschmerzen, die bis zu einem Tag anhalten können. Zerebrale Krampfanfälle sind möglich, aber selten. Maßnahmen: Haare, die noch nicht in den Körper eingedrungen sind, müssen entweder mit Hilfe eines Klebebandes oder mit gezielten Wasserstrahlen entfernt werden. Alle weiteren Maßnahmen erfolgen symptomatisch. Allergische Reaktionen sind mit denen im Rettungsdienst üblichen Maßnahmen zu therapieren. Bei Schocksituationen hat sich die Therapie mit Adrenalin bewährt. Lonomia obliqua Symptome: Lokale Schmerzen, Blutungen der Schleimhaut, Hämaturie. Zerebrale und pulmonale Blutungen sind selten, ebenso wie ein akutes Nierenversagen. Die bekannten Todesfälle wurden durch das Nierenversagen, die pulmonalen und zerebralen Blutungen verursacht. Maßnahmen: Haare, die noch nicht in den Körper eingedrungen sind, müssen entweder mit Hilfe eines Klebebandes oder mit gezielten Wasserstrahlen entfernt werden. Alle weiteren Maßnahmen erfolgen symptomatisch. Allergische Reaktionen sind mit denen im Rettungsdienst üblichen Maßnahmen zu therapieren. Bei Schocksituationen hat sich die Therapie mit Adrenalin bewährt. |
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