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Erkrankungen durch Zecken
Zeckenparalyse
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Zecken

Viele Zecken können Krankheiten oder Vergiftungen auslösen. Auf dieser Seite finden sie die Vergiftungen. Informationen zu Erkrankungen durch Zecken (FSME, Borreliose), Karten, viele Bilder und weitere Informationen finden Sie auf dieser Seite. Auf der Seite Zeckenparalyse finden Sie Informationen zu diesem Krankheitsbild.

Allgemeines: Zecken sind blutsaugende Parasiten, die auf der ganzen Welt verbreitet sind. Prinzipiell können bei jedem Saugakt Krankheitserreger übertragen werden. In Deutschland spielt die bakteriell verursachte Borreliose und die, durch Viren ausgelöste, Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) eine wichtige Rolle.

Biologie der Zecken: Zecken werden zu den Spinnentieren gezählt. Auf der Welt existieren mehr als 850 verschiedene Arten. Die Tiere befinden sich niemals auf Bäumen. Sie leben in der Vegetation in der Nähe des Bodens. Die Larven leben auf Gräsern bis maximal 30 Zentimeter Höhe, die Nymphen auf Kräutern unter 100 Zentimeter Höhe und die erwachsenen Tiere auf Pflanzen bis zu einer Höhe von 1,5 Meter. Die Tiere sitzen bevorzugt auf der Unterseite der Blätter am Ende des Blattes. Von diesen Stellen lassen sie sich entweder herabfallen oder werden abgestreift. In Mitteleuropa existieren acht Arten der Schildzecken. Die wichtigste und am meisten verbreitete Art ist der gemeine Holzbock (Ixodes ricinus). Zecken besitzen spezielle Mundgliedmaßen (Cheliceren und Hypopharynx), die geeignet sind die Haut zu durchdringen. Somit wird der Akt des Durchdringens der Haut als Stich bezeichnet. Von den Weibchen der Zecken wird meist nur ein Wirtstier infiziert. Die Männchen der Zecken saugen mehrmals und können so das Virus auf mehrere Wirte übertragen. Die Tiere suchen sich in einem Zeitraum bis zu zwölf Stunden die geeignete Stichstelle aus. Beim Menschen gehören hierzu die behaarten Bereiches des Kopfes, die Ohren, die Leistenbeuge, die Genitalregion, die Achselhöhle, die Hände und die Füße. Um eine Verankerung in der Haut zu erreichen haben die Zecken in ihren Mundwerkzeugen Widerhaken. Über den Speichel werden zusätzlich zytolytische Substanzen verabreicht. Der schmerzlose Stechakt dauert maximal 15 Minuten. Da der Stich schmerzfrei ist, können sich FSME-Patienten nicht an einen Zeckenstich erinnern. Über den Speichel der Zecken können nun Krankheitserreger in den Wirt übertragen werden und im Gegenzug ais dem Wirt Krankheitserreger übernommen werden.

Aus den vielen Eiern, die eine weibliche Zecke legt, schlüpft eine Larve. Diese ist kaum zu erkennen, da sie kleiner als einen halben Millimeter misst. Beim ersten Saugakt werden vor allem kleine Säugetiere wie Igel und Mäuse befallen. Im Anschluss an die Mahlzeit verlässt die Larve ihren Wirt, Sie häutet sich nach mehreren Wochen zur Nymphe. Die Nymphen sind geschlechtslos und suchen sich, wie die Larven, eine erneute Blutmahlzeit. Aus den Nymphen entwickeln sich nach der Blutmahlzeit die erwachsenen Tiere und beide Geschlechter saugen Blut. Das Weibchen der Zecke benötigt das Blut für ihre bis zu 3000 Eiern. Eine vollgesogene weibliche Zecke hat das 200fache Gewicht, wie eine ungesogene. Für den Saugakt kann sich die Zecke auch bis zu zehn Tage Zeit lassen. Dann fällt sie ab.

Entwicklungszyklus der Zecke

Milde Winter und feuchte Sommer sind für einen Anstieg der Population von Zecken sehr förderlich.

Ixodes ricinus:

Weibchen leer und vollgesogen Männchen leer und vollgesogen Nymphe leer und vollgesogen

Die Körper der Tiere sind mit Ringen und Warzen versehen. Insgesamt sind die Tiere unterschiedlich behaart. Beim Weibchen ist der Körper sehr stark dehnbar und nimmt im vollgesogenen Zustand eine hellgraue Farbe an.

Entfernte Zecke

Die Zecken orientieren sich für den Saugakt mit dem Hallerschen Organ. Dieses befindet sich auf dem letzten Segment des ersten Beinpaares. Zecken reagieren auf thermische, chemische, physikalische Reize, wie Temperaturschwankungen und Erschütterungen, und auf Reaktionen auf das Hallersche Organ. Es steht zur Diskussion, dass CO2- und Buttersäure-Abgaben des Wirtes ebenfalls eine Wirkung ausüben.

Hallersches Organ

Der gemeine Holzbock (Ixodes ricinus) überwintert in allen Stadien unter dem Laub. Die Temperatur darf nur kurzzeitig unter 0°C bleiben. Dazu muss eine Luftfeuchtigkeit von mindestens 92 Prozent bestehen. Nüchterne Larven und Eier versterben ab einer Temperatur von mehr als -7°C. Die Aktivität der Zecken in den Monaten März bis April wird durch die Bodentemperatur verursacht. Sie steigt nun auf fünf bis sieben °C. Bei einem Wiedererreichen der Werte in den Monaten Oktober bis November wird bei einer normalen Lufttemperatur die Aktivität wieder eingestellt.

Entfernung von Zecken: Die saugende Zecke sollte so schnell als möglich entfernt werden. Prinzipiell ist auf die Verwendung von Öl, Gel, Feuer und Kleber zu verzichten. Diese Maßnahmen erhöhen den "Stress" der Zecke und sie gibt mehr kontaminierten Speichel ab. Das gleiche gilt für ein Zerquetschen oder eine starke Druckeinwirkung auf die Zecke. Die Tiere sollten mit einer Pinzette, möglichst nah an der Haut, gefasst und herausgezogen werden. Zurückbleibende Teile des Stechapparates führen maximal zu einer harmlosen Traktion auf den Fremdkörper. Falls Sie unsicher sind gehen Sie zu einem Arzt.

Prophylaxe: Geschlossene Schuhe und das Bedecken der Beine mit möglichst eng anliegenden Kleidungsstücken reduziert die Möglichkeit eines Zeckenstiches. Es macht Sinn die Hosen in die Strümpfe zu stopfen. Puder und Zeckensprays sind unterstützende Maßnahmen und wirken nur kurz. Hohes Gras, Unterholz und Gebüsch sollte gemieden werden. Wenn ein Zeckenbiotop besucht wurde, lohnt es sich nach Zecken abzusuchen, da die Tiere erst geeignete Stichstellen suchen.

Schutz bei häufigen Befall: Wenn ein Patient häufig von Zecken befallen wird, bedeutet dies auf keinen Fall eine Immunität. Man ist sich nie im klaren ist die Zecke infiziert oder nicht! Es besteht trotz allem eine mögliche "stille Feiung". Diese kann aber nur bei Bedarf über ein Labor nachgewiesen werden.

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Stand: 26. Dezember 2009

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